Peter Peri
10 Mar - 14 Apr 2007
Peter Peri
"Hole here"
10.03.07 - 14.04.2007
Die Galerie Giti Nourbakhsch freut sich, die erste Einzelausstellung des englischen Künstlers Peter Peri (*1971, London) in Deutschland mit neuen Leinwandarbeiten und Zeichnungen anzukündigen.
Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf Picassos Stillleben "Au Bon Marché" aus dem Jahre 1913. Die Worte "Trou ici" (Loch hier) stehen dort als Collage in der unteren Bildhälfte geschrieben, die reliefartig hervorgehoben ist. Mit bestechendem kubistischem Humor wird so eine verstärkte materielle Präsenz zur Abwesenheit erklärt.
Peter Peris Arbeiten weisen ein ähnliches Verhältnis zwischen der Oberflächenstruktur seiner präzisen Zeichnungen und Bilder und dem Dargestellten auf. Räumliche Paradoxien, minutiöse, sich auflösende Linien und fiktive Schatten scheinen unablässig die wiedergegebene Materie zu zersetzen.
In seiner aktuellen Ausstellung zeigt Peri Bilder, deren Titel wie "City Gate" urbane Umgebungen heraufbeschwören, während "Brownfield" sich auf den sozialen Wohnungsbau Erno Goldfingers aus den 50er Jahren bezieht. Diese sich hoch auftürmenden Blöcke, Beispiele einer schlicht eleganten und ausgereiften modernen Architektur, sind heute umgeben von Autobahnen und Industriegebieten und geben in diesem Umfeld eine geradezu gespenstische Erscheinung ab. Das Thema isolierter Gemeinschaften wird in der Zeichnung "Country of the Blind 2" fortgeführt. Sie ist Teil einer Serie, die sich auf die gleichnamige Geschichte des Science-Fiction-Autors H.G. Wells bezieht. Dort lebt eine Gemeinschaft Blinder isoliert vom Rest der Zivilisation in der Auffassung, Augenlicht sei anormal und daher nicht erstrebenswert.
Die Arbeit "Last Family" bezieht ihren Titel aus einer Illustration in Camille Flammarions Buch "L'Astronomie Populaire" aus dem 19. Jahrhundert. Hier wird die letzte Familie der Menschheit nach deren Aussterben als eine Gruppe von Skeletten auf einem Wüstenplateau dargestellt. Peri ersetzt die Skelette durch eine Gruppe von Kreisen, die über ein skizziertes Gittermuster gleiten. Die Dystopie einer früheren Menschheitsepoche wird so zu einem seltsamen Zusammenspiel schwebender geometrischer Zeichen.
© Peter Peri
"Untitled Study", 2007
Mischtechnik auf Leinwand
92 x 61 cm
"Hole here"
10.03.07 - 14.04.2007
Die Galerie Giti Nourbakhsch freut sich, die erste Einzelausstellung des englischen Künstlers Peter Peri (*1971, London) in Deutschland mit neuen Leinwandarbeiten und Zeichnungen anzukündigen.
Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf Picassos Stillleben "Au Bon Marché" aus dem Jahre 1913. Die Worte "Trou ici" (Loch hier) stehen dort als Collage in der unteren Bildhälfte geschrieben, die reliefartig hervorgehoben ist. Mit bestechendem kubistischem Humor wird so eine verstärkte materielle Präsenz zur Abwesenheit erklärt.
Peter Peris Arbeiten weisen ein ähnliches Verhältnis zwischen der Oberflächenstruktur seiner präzisen Zeichnungen und Bilder und dem Dargestellten auf. Räumliche Paradoxien, minutiöse, sich auflösende Linien und fiktive Schatten scheinen unablässig die wiedergegebene Materie zu zersetzen.
In seiner aktuellen Ausstellung zeigt Peri Bilder, deren Titel wie "City Gate" urbane Umgebungen heraufbeschwören, während "Brownfield" sich auf den sozialen Wohnungsbau Erno Goldfingers aus den 50er Jahren bezieht. Diese sich hoch auftürmenden Blöcke, Beispiele einer schlicht eleganten und ausgereiften modernen Architektur, sind heute umgeben von Autobahnen und Industriegebieten und geben in diesem Umfeld eine geradezu gespenstische Erscheinung ab. Das Thema isolierter Gemeinschaften wird in der Zeichnung "Country of the Blind 2" fortgeführt. Sie ist Teil einer Serie, die sich auf die gleichnamige Geschichte des Science-Fiction-Autors H.G. Wells bezieht. Dort lebt eine Gemeinschaft Blinder isoliert vom Rest der Zivilisation in der Auffassung, Augenlicht sei anormal und daher nicht erstrebenswert.
Die Arbeit "Last Family" bezieht ihren Titel aus einer Illustration in Camille Flammarions Buch "L'Astronomie Populaire" aus dem 19. Jahrhundert. Hier wird die letzte Familie der Menschheit nach deren Aussterben als eine Gruppe von Skeletten auf einem Wüstenplateau dargestellt. Peri ersetzt die Skelette durch eine Gruppe von Kreisen, die über ein skizziertes Gittermuster gleiten. Die Dystopie einer früheren Menschheitsepoche wird so zu einem seltsamen Zusammenspiel schwebender geometrischer Zeichen.
© Peter Peri
"Untitled Study", 2007
Mischtechnik auf Leinwand
92 x 61 cm