Grita Insam

Roland Kollnitz

13 Nov 2009 - 16 Jan 2010

ROLAND KOLLNITZ
"Kollnitz"

November 13 - January 16, 2010
opening: November 12, 2009, 6pm

Kollnitz zeigt in der Galerie Insam ab 13. November 2009 diverse skulpturale Arbeiten, die er nach minutiösen, präzisen Gestaltungsprozessen situiert. Er untersucht die räumlichen Gegebenheiten auf ihre Materialität und Dimension, um seine Arbeiten mit dem Umfeld in den von ihm intendierten Zusammenhang zu bringen. Damit schärft er das Erleben dieses Raumes mit all seinen Ecken und Kanten. Das Licht im Raum stellt für Roland Kollnitz ebenfalls einen essentiellen Teil seiner Praxis dar. Wie schon in der Ausstellung kleiner Trommelwirbel im MUMOK 2008 hat sich Kollnitz auch in der Galerie Grita Insam dazu entschieden, durch den Austausch der Leuchtmittel gegen Tageslichtröhren die Architektur zu schärfen.

Kollnitz entwickelt seine Arbeiten aus dem Umgang mit den spezifischen Eigenschaften der jeweiligen von ihm gewählten aber auch zufällig gefundenen Materialien. Seine Skulpturen entstehen nach den Vorgaben, die er im Material interpretiert; so versucht er seinem Werkstoff gerecht zu werden und entwickelt eine besondere „Materialethik“. Zusätzlich zur Farbe der gewählten, rohen Materialien verwendet der Künstler teils auch industriell gefärbte Elemente. Die so bearbeiteten Oberflächen halten Zwiesprache mit der ursprünglichen Materialfarbe.
Auch Textilien setzt Kollnitz auf seine Farbpalette. Dabei schlägt das Zusammenspiel der unter-schiedlichen Oberflächen und Werkstoffe seiner Skulpturen eine direkte Brücke zum Raum. Eine wesentliche Rolle teilt Kollnitz bei diesen Raumuntersuchungen dem Rezipienten zu. Die meisten seiner Arbeiten vermitteln eine spezifische Spannung, halten Balance oder erzeugen Reibung, manche zeigen eine gewisse Fragilität, die das Verhalten des Betrachters im Raum beeinflussen, bisweilen sogar eine Choreografie beinhalten.

In den Maßverhältnissen zeigt sich immer eine Bezugnahme auf den menschlichen Körper. Kollnitz spricht seinen Arbeiten Charaktere zu, die ein Spiel mit dem Betrachter eröffnen, gleichsam ein „anthropomorphes Visavis“ zum Rezipienten darstellen. Skulptur besteht hier nie in endgültiger, unveränderlicher Form; die Arbeiten bleiben prozesshaft, veränderbar, re-arrangierbar, be-weglich. Ähnlich entwickelt der Künstler die Namensgebung seiner Arbeiten. Der Titel kann einerseits als Inspiration am Beginn seines Arbeitsprozesses stehen, andererseits als Bezeichnung des Resultats formuliert sein, wie Accessoire oder de l’artiste.
 

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