Claudia Groeflin

Athene Galiciadis

17 Apr - 11 Jul 2009

© Athene Galiciadis
Exhibition view
ATHENE GALICIADIS
"Insomniac in Form"

17 April – 11 July 2009

Die Groeflin Maag Galerie freut sich, die erste Einzelausstellung von Athene Galiciadis (*1978, lebt und arbeitet in Lausanne und Zürich) in Zürich zu präsentieren.

Die Groeflin Maag Galerie zeigt unter dem Titel Insomniac in Form die erste Einzelausstellung mit der Schweizer Künstlerin Athene Galiciadis. Wie frühere Arbeiten zeigen auch die für diese Ausstellung erarbeiteten Werke, Zeichnungen und Skulpturen, die fortwährende Auseinandersetzung der Künstlerin mit dem ambivalenten Wechselverhältnis von Form und Inhalt. Mit dem Ausstellungstitel Insomniac in Form verweist die Künstlerin auf die (ihre) rastlose Suche nach einer ästhetischen Lösung dafür. Unter dem Titel When Dogs Gather to Sing the Nights hat Athene Galiciadis einen Werkzyklus geschaffen, der ihre Beschäftigung von Formprinzip und autonomer Ausdrucksweise weiterführt. Die Zeichnungen markieren eine Gratwanderung zwischen einerseits einer künstlerischen motivierten Analyse neue Ausdrucksmöglichkeiten im gestalterischen Handeln zu erschliessen und andererseits einer nicht mehr nach Kunst fragenden und vom Bewusstsein nicht mehr kontrollierten Selbstentäusserung. Die Farbstiftzeichnungen zeigen plastisch wirkende Formen, die sich an- sowie ineinander schlingen und wirken so als Suchbild mit Vexiereigenschaften. Entstanden sind die Zeichnungen 2008/2009 während eines sechsmonatigen Aufenthalts in Athen und nehmen nun ihren fortwährenden Lauf. In der Ausstellung zeigt die Künstlerin eine Auswahl von 60 Zeichnungen. Kreiert Galiciadis in der genannten Zeichnungsserie formgebende Prozesse, so bildet sie in ihren skulpturalen Objekten installativ ihre Auseinandersetzung mit Material und Formgebung ab. Die Skulptur Moi Non Plus (2009) besteht aus aufeinander geschichteten, pastellfarbenen Gipsablagerungen.

Das schichtenhafte Arbeiten bedingt aufgrund des verwendeten Materials einerseits einen länger andauernden Prozess des Trocknens und ermöglicht andererseits einen nur kurzen und konzentrierten Eingriff für das Giessen der Form. Die ursprüngliche Idee war es so einen Sockel zu erarbeiten, der sich aber im Laufe des Herstellungsablaufes zu einer eigenständigen Arbeit entwickelt hat und nun in dieser Weise auf einen nicht abgeschlossenen Prozess von Form und Funktion verweist. m Obergeschoss reiht sich die Sitzbank Papercuts (2009) in das architektonische Gefüge der Galerie ein. Das für die Ausstellung geschaffene Werk bietet Sitzgelegenheit und steht als Bindeglied zwischen künstlerischem Werk und Ausstellungsraum. Die hölzerne Bank ist mit einem emblemartigen Ornament versehen, das ein formalistisches Muster aufzeigt und so den Grenzbereich zwischen Kunst und Design berührt. Galiciadis’s Auseinandersetzung bei der Formensuche strebt nach Harmonie und so verwundert es auch nicht, dass die Künstlerin in ihren Arbeiten nach einem weiteren Element, das diesem entgegensetzt zu wirken scheint, sucht. Less Formless Ever (2009) zeigt ein grobes Hinterteil aus Beton, welches mit einem Eisenstab auf Augenhöhe angebracht wird und so den Blick des Betrachters unentwegt direkt auf diesen Po leitet. So steht diese sehr brachial gehaltene Form im starken Kontrast zu den anderen Arbeiten, weil keine wie sie so explizit den dargestellten Gegenstand hinterfragt.

Galiciadis Werke zeugen vom spontanen Gestus, der sich vom Bewusstsein einer künstlerischen Idee emanzipiert hat und frei sein soll. Keine im Einzelnen vorgefassten inhaltlichen Ideen bestimmen die Aussage, sondern die Entscheidung und Disponierung, Auffassungsvermögen, Geist und kreativen Impetus im Augenblick des künstlerischen Aktes offen zu halten. Athene Galiciadis studierte an der Zürcher Hochschule der Künste und an der Ecole cantonale d'art de Lausanne (ECAL) Bildende Kunst. 2007 gewann sie den Preis der Ernest Manganel Stiftung. Sie hat an zahlreichen Ausstellung im In- sowie Ausland teilgenommen. 2008 gewann sie den Werkbeitrag der Stadt Zürich.

Manuela Schlumpf
 

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