Halle für Kunst

Marc Camille Chaimowicz

13 Dec 2014 - 01 Mar 2015

MARC CAMILLE CHAIMOWICZ
Light and Shade
13. Dezember 2014 – 1. März 2015

Zahlreiche Lampen sind im Raum platziert oder hängen als Wandleuchten in weiten Bögen in diesen hinein. Mit Ständern aus Mahagoni-Sperrholz und gebogenem Aluminiumrohr und Lampenschirmen, die mit unterschiedlichen Motiven dekoriert sind, erhellen die Leuchten von Marc Camille Chaimowicz auf ganz andere Weise den Ausstellungsraum, als die heute in der Kunst so üblichen Neonröhren.

Möbel und Einrichtungsgegenstände, die einst mit dem Bereich des Häuslichen assoziiert wurden, wie Tapeten, Teppiche oder Keramiken, werden von Marc Camille Chaimowicz seit den 1980er Jahren geschaffen. Das Begehren nach Fiktionen von ästhetischen Lebensstilen zwischen Hedonismus und Funktionalismus spielt dabei die zentrale Rolle in seiner künstlerischen Praxis. Ein formaler Minimalismus schafft das notwendige Gegengewicht zum ornamentalen und süßlich-romantischen Anteil der Arbeiten. Viele seiner Objekte und Installationen werden zudem von einem nostalgischen, teils rührenden Flair getragen; zu Kitsch hat Chaimowicz denn auch ein entspanntes Verhältnis und schafft damit eine Spannung zu den zuweilen auch melancholischen Untertönen seiner Choreografien.

Meist arrangiert Marc Camille Chaimowicz verschiedene Möbelskulpturen und Objekte im Raum zu Stillleben voller Andeutungen an einen imaginären Lebensstil und eine verfeinerte Geschmackskultur. Ungewöhnlich an der Präsentation in Lüneburg ist daher die Konzentration auf einen einzigen Objekttypus, den der Lampe. Trotz der latenten „Wohnzimmer-Atmosphäre“ vermeidet die Praesentation in der Halle für Kunst eine solch fiktionale Gesamtinszenierung. Vielmehr wird hier die serielle handwerkliche Produktion von Gebrauchsgegenstaenden in den Vordergrund gerückt.

Marc Camille Chaimowicz lebt in London. Arbeiten des Künstlers waren in 2014 zu sehen u.a. in der Andrew Kreps Gallery, New York, im Nouveau Musée National Monaco, auf der Manifesta, St. Petersburg. Im Herbst hat er zudem die neuen Räumlichkeiten der Galerie Neu in Berlin eingeweiht. In 2015 wird er eine Einzelausstellung im FRAC les Abattoires in Toulouse präsentieren.
 

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