Forever Lost?
20 Sep - 05 Oct 2006
FOREVER LOST?
Die Gruppenausstellung FOREVER LOST? spielt mit der gängigen Meinung, dass Veranstaltungen - und damit natürlich auch Kunst - nur stattfinden, wenn diese in den öffentlichen Medien wahrgenommen werden (können). Gibt es eine Existenz von und eine Auseinandersetzung mit Ausstellungen und Kunst außerhalb der Medien? Was findet überhaupt Platz in den Medien? Und wie prägen die Möglichkeiten zur Veröffentlichung und im weiteren die veröffentlichten Bilder rückwirkend wiederum die Kulturveranstaltungen?
Die russische Künstlergruppe AES+F verarbeiten in ihren Werken Standards aus den (neuen) Medien gemeinsam mit klassischen Themen der Kunstgeschichte, beispielsweise den Einfluss der Berichterstattung über (islamistischen) Terror, wie etwa die Serie Islamic Project, in dem (durch den Tourismus) bekannte Architektur vieler Städte mit islamischen Bauteilen verändert wird - übrigens eine Arbeit bereits aus dem Jahr 1995/96! Wir zeigen eine der frühesten Arbeiten aus der erwähnten Serie - "Islamic Project - London" (obige Abbildung zeigt das Motiv Wien aus derselben Serie).
Eine andere russische Künstlergruppe, Blue Noses, setzt für die Wirkungen ihrer Kunstwerke auf auch durch die Medien transportierte und verstärkte Klischees, etwa dem Image vom "Russen" im Ausland (internationale Berichterstattung über Russland) oder vom Leben der "Neuen Reichen" Moskaus (lokale Berichterstattung in Moskau über die in den 90er Jahren zu Reichtum gekommenen "Neuen Russen"). In unserer Ausstellung sind die "Revolution Icons" aus der Serie "Crucified Heroes" zu sehen, die sich auf typische Blue Noses Weise sehr humorvoll mit den in Russland und international omnipräsenten Bildern der Ikonen der Revolution(en) auseinandersetzen.
Ákos Birkás verwendet in seinen Bildern Ausschnitte aus Abbildungen aus Zeitungen und TV, von denen er beispielsweise verschiedene mit Spannung beladene Gruppenaufnahmen in seinen Bildern willkürlich zu neuen Kompositionen vereint.
Alexander Brener & Barbara Schurz thematisieren in ihren aktionistischen Performances und Zeichnungen unter anderem die Medien in ihrer Rolle als gesellschafts- und Macht erhaltende Instrumente. Ausgestellt werden einige frühe Zeichnungen von 1997 aus einer Serie zur Thematik von Hegemoniebestrebungen in Gesellschaftssystemen und der damit zusammen hängenden Rolle der Medien.
© AES+F
Islamic Projekt - London
1995/96, Photoprint
Die Gruppenausstellung FOREVER LOST? spielt mit der gängigen Meinung, dass Veranstaltungen - und damit natürlich auch Kunst - nur stattfinden, wenn diese in den öffentlichen Medien wahrgenommen werden (können). Gibt es eine Existenz von und eine Auseinandersetzung mit Ausstellungen und Kunst außerhalb der Medien? Was findet überhaupt Platz in den Medien? Und wie prägen die Möglichkeiten zur Veröffentlichung und im weiteren die veröffentlichten Bilder rückwirkend wiederum die Kulturveranstaltungen?
Die russische Künstlergruppe AES+F verarbeiten in ihren Werken Standards aus den (neuen) Medien gemeinsam mit klassischen Themen der Kunstgeschichte, beispielsweise den Einfluss der Berichterstattung über (islamistischen) Terror, wie etwa die Serie Islamic Project, in dem (durch den Tourismus) bekannte Architektur vieler Städte mit islamischen Bauteilen verändert wird - übrigens eine Arbeit bereits aus dem Jahr 1995/96! Wir zeigen eine der frühesten Arbeiten aus der erwähnten Serie - "Islamic Project - London" (obige Abbildung zeigt das Motiv Wien aus derselben Serie).
Eine andere russische Künstlergruppe, Blue Noses, setzt für die Wirkungen ihrer Kunstwerke auf auch durch die Medien transportierte und verstärkte Klischees, etwa dem Image vom "Russen" im Ausland (internationale Berichterstattung über Russland) oder vom Leben der "Neuen Reichen" Moskaus (lokale Berichterstattung in Moskau über die in den 90er Jahren zu Reichtum gekommenen "Neuen Russen"). In unserer Ausstellung sind die "Revolution Icons" aus der Serie "Crucified Heroes" zu sehen, die sich auf typische Blue Noses Weise sehr humorvoll mit den in Russland und international omnipräsenten Bildern der Ikonen der Revolution(en) auseinandersetzen.
Ákos Birkás verwendet in seinen Bildern Ausschnitte aus Abbildungen aus Zeitungen und TV, von denen er beispielsweise verschiedene mit Spannung beladene Gruppenaufnahmen in seinen Bildern willkürlich zu neuen Kompositionen vereint.
Alexander Brener & Barbara Schurz thematisieren in ihren aktionistischen Performances und Zeichnungen unter anderem die Medien in ihrer Rolle als gesellschafts- und Macht erhaltende Instrumente. Ausgestellt werden einige frühe Zeichnungen von 1997 aus einer Serie zur Thematik von Hegemoniebestrebungen in Gesellschaftssystemen und der damit zusammen hängenden Rolle der Medien.
© AES+F
Islamic Projekt - London
1995/96, Photoprint