Christoph Schlingensief
25 May - 16 Sep 2007
christoph schlingensief
18 bilder pro sekunde
25 mai 07 > 16 sep 07
für die ehemalige ehrenhalle im haus der kunst hat christoph schlingensief (*1960), film-, theaterregisseur und künstler, eine neue, raumgreifende installation geschaffen: "18 bilder pro sekunde". seit zwei jahren setzt sich schlingensief wieder intensiv mit dem medium film auseinander, was sich in seiner arbeit für das haus der kunst deutlich widerspiegelt. „18 loops, filmloops ... zerstörbar, knatternd, riechend ... kein digitales nichts. aber ein bekenntnis zum verlorenen roten faden“ (schlingensief)
im zentrum der installation stehen zwei filmische werkkomplexe: "african twin towers", gedreht 2005 in der namib wüste, sowie kurzfilme, die während schlingensiefs regiearbeit zum "fliegenden holländer" am teatro amazonas in manaus, brasilien, entstanden.
in "african twin towers" verbindet schlingensief die nordische, europäische sagenwelt mit afrikanischem schamanentum, die musik von patti smith mit texten von elfriede jelinek und dem spiel der fassbinder-schauspielerin irm hermann – der entwurf eines porträts der alltäglichkeit, eine inszenierung der deutschen gegenwart, in der schlingensief auch „helden“ der politik auftreten lässt. „drehort“ dieser „inszenierung des deutschen wahnsinns“ (der spiegel) ist der sogenannte "animatograph" – eine überdimensionale, begehbare und sich drehende installation, in der theater und film, oper und aktionskunst miteinander verschmelzen. schlingensief ist dabei alles: regisseur, schauspieler und kameramann.
im rahmen seiner arbeit zum „fliegenden holländer“ drehte schlingensief zahlreiche kurzfilme; im zentrum der auseinandersetzung steht dabei der erlösungsgedanke – das menschliche streben nach lösung und erlösung, das allerdings, so schlingensief, zwangsläufig scheitert: „die große kraft aber liegt in der unklarheit, in der gewissheit, dass es keine lösungen gibt, sondern transformationen und formveränderungen ... das ist für mich nicht fatalistisch, das ist ein ganz großes ja zum leben.“
beide filmarbeiten sind eingebettet in eine installation, die von einer überdimensionalen abendmahlszene mit mohammed beherrscht wird; als vorlage diente ein karnevalswagen aus manaus. unter der abendmahlszene lagern verschiedene kabinen, in denen die filme aus manaus und afrika rattern: das schlingensief'sche universum – ein hierarchiefreies nebeneinander von bildern, themen und personen.
18 bilder pro sekunde
25 mai 07 > 16 sep 07
für die ehemalige ehrenhalle im haus der kunst hat christoph schlingensief (*1960), film-, theaterregisseur und künstler, eine neue, raumgreifende installation geschaffen: "18 bilder pro sekunde". seit zwei jahren setzt sich schlingensief wieder intensiv mit dem medium film auseinander, was sich in seiner arbeit für das haus der kunst deutlich widerspiegelt. „18 loops, filmloops ... zerstörbar, knatternd, riechend ... kein digitales nichts. aber ein bekenntnis zum verlorenen roten faden“ (schlingensief)
im zentrum der installation stehen zwei filmische werkkomplexe: "african twin towers", gedreht 2005 in der namib wüste, sowie kurzfilme, die während schlingensiefs regiearbeit zum "fliegenden holländer" am teatro amazonas in manaus, brasilien, entstanden.
in "african twin towers" verbindet schlingensief die nordische, europäische sagenwelt mit afrikanischem schamanentum, die musik von patti smith mit texten von elfriede jelinek und dem spiel der fassbinder-schauspielerin irm hermann – der entwurf eines porträts der alltäglichkeit, eine inszenierung der deutschen gegenwart, in der schlingensief auch „helden“ der politik auftreten lässt. „drehort“ dieser „inszenierung des deutschen wahnsinns“ (der spiegel) ist der sogenannte "animatograph" – eine überdimensionale, begehbare und sich drehende installation, in der theater und film, oper und aktionskunst miteinander verschmelzen. schlingensief ist dabei alles: regisseur, schauspieler und kameramann.
im rahmen seiner arbeit zum „fliegenden holländer“ drehte schlingensief zahlreiche kurzfilme; im zentrum der auseinandersetzung steht dabei der erlösungsgedanke – das menschliche streben nach lösung und erlösung, das allerdings, so schlingensief, zwangsläufig scheitert: „die große kraft aber liegt in der unklarheit, in der gewissheit, dass es keine lösungen gibt, sondern transformationen und formveränderungen ... das ist für mich nicht fatalistisch, das ist ein ganz großes ja zum leben.“
beide filmarbeiten sind eingebettet in eine installation, die von einer überdimensionalen abendmahlszene mit mohammed beherrscht wird; als vorlage diente ein karnevalswagen aus manaus. unter der abendmahlszene lagern verschiedene kabinen, in denen die filme aus manaus und afrika rattern: das schlingensief'sche universum – ein hierarchiefreies nebeneinander von bildern, themen und personen.