Yayoi Kusama
09 Feb - 06 May 2007
yayoi kusama
portrait december 2006
showing parts of the 2007 installation at haus der kunst
© yayoi kusama studio
portrait december 2006
showing parts of the 2007 installation at haus der kunst
© yayoi kusama studio
yayoi kusama
dots obsession – love transformed into dots
09 feb 07 > 06 mai 07
die arbeiten der japanischen künstlerin yayoi kusama sind besessenheit pur. ihr markenzeichen sind netzstrukturen, kugeln, spiegel – und vor allem punkte, die so genannten "polka dots", mit denen sie ihre welt überzieht. ganze räume, möbel und menschen lösen sich dabei auf in einem strudel von punkten auf phallisch geformten objekten. kusamas vorliebe für bunte, grelle farben, punkte und muster findet ihren ursprung in halluzinationen, unter denen die künstlerin seit ihrer kindheit leidet; diese sind zugleich die quelle ihrer künstlerischen inspiration: "ganz gleich, in welchen farben ich male, welche formen ich finde, nie kommen sie der schönheit meiner halluzinationen gleich."
yayoi kusama wird 1929 in nagano, japan, geboren. 1957, im alter von 28 jahren, verlässt sie ihre heimat und geht in die usa. mit ihren gemälden, filmen, installationen und performances erregt sie in der new yorker avantgarde der 1960er jahre große aufmerksamkeit. bei oftmals politisch motivierten happenings und bodypainting-festivals bemalt sie nackte menschen mit polka dots und gerät damit häufiger in die schlagzeilen als ihr freund andy warhol. durch die bemalung mit punkten nimmt kusama dem individuum seine unverwechselbarkeit, seine individualität. "auslöschung" nennt die künstlerin diesen prozess, der zu einer verschmelzung mit dem universum führen soll: "unsere erde ist nur ein polka dot unter vielen millionen. wessen körper kusama mit punkten bemalt, wird teil der einheit des universums". durch den schonungslosen umgang mit ihren eigenen ressourcen während ihrer zahlreichen performances, ist kusama anfang der 1970er jahre seelisch vollkommen erschöpft. 1974 kehrt sie nach japan zurück, wo sie seitdem in einer psychiatrischen klinik in tokio lebt; von dort geht sie jeden tag zum arbeiten in ihr atelier. yayoi kusamas kunst wirkte lange zeit verstörend; für ihr vielseitiges werk, das vom thema körper, unendlichkeit und sexualität bestimmt ist, stand lange kein geeignetes vokabular zur verfügung. über ihre polka-dot-performances schrieb die regenbogenpresse bezeichnenderweise mehr als die fachpresse. die internationale anerkennung kam spät: 1993 gestaltete die "prinzessin der punkte" den japanischen pavillon auf der biennale in venedig; 1998 bekam sie mit "love forever" die verdiente retrospektive im museum of modern art, new york. heute ist yayoi kusama die erfolgreichste künstlerin japans; die zeitgenössische japanische kunst um takashi murakami oder yoshitomo nara hat sie maßgeblich beeinflusst. mit dots obsession entwickelt sie nun eine neue installation für die ehemalige ehrenhalle im haus der kunst.
die ausstellung ist eine produktion von kusama studio, tokio, in zusammenarbeit mit franck gautherot und seung-duk kim, le consortium in dijon, und dem haus der kunst.
dots obsession – love transformed into dots
09 feb 07 > 06 mai 07
die arbeiten der japanischen künstlerin yayoi kusama sind besessenheit pur. ihr markenzeichen sind netzstrukturen, kugeln, spiegel – und vor allem punkte, die so genannten "polka dots", mit denen sie ihre welt überzieht. ganze räume, möbel und menschen lösen sich dabei auf in einem strudel von punkten auf phallisch geformten objekten. kusamas vorliebe für bunte, grelle farben, punkte und muster findet ihren ursprung in halluzinationen, unter denen die künstlerin seit ihrer kindheit leidet; diese sind zugleich die quelle ihrer künstlerischen inspiration: "ganz gleich, in welchen farben ich male, welche formen ich finde, nie kommen sie der schönheit meiner halluzinationen gleich."
yayoi kusama wird 1929 in nagano, japan, geboren. 1957, im alter von 28 jahren, verlässt sie ihre heimat und geht in die usa. mit ihren gemälden, filmen, installationen und performances erregt sie in der new yorker avantgarde der 1960er jahre große aufmerksamkeit. bei oftmals politisch motivierten happenings und bodypainting-festivals bemalt sie nackte menschen mit polka dots und gerät damit häufiger in die schlagzeilen als ihr freund andy warhol. durch die bemalung mit punkten nimmt kusama dem individuum seine unverwechselbarkeit, seine individualität. "auslöschung" nennt die künstlerin diesen prozess, der zu einer verschmelzung mit dem universum führen soll: "unsere erde ist nur ein polka dot unter vielen millionen. wessen körper kusama mit punkten bemalt, wird teil der einheit des universums". durch den schonungslosen umgang mit ihren eigenen ressourcen während ihrer zahlreichen performances, ist kusama anfang der 1970er jahre seelisch vollkommen erschöpft. 1974 kehrt sie nach japan zurück, wo sie seitdem in einer psychiatrischen klinik in tokio lebt; von dort geht sie jeden tag zum arbeiten in ihr atelier. yayoi kusamas kunst wirkte lange zeit verstörend; für ihr vielseitiges werk, das vom thema körper, unendlichkeit und sexualität bestimmt ist, stand lange kein geeignetes vokabular zur verfügung. über ihre polka-dot-performances schrieb die regenbogenpresse bezeichnenderweise mehr als die fachpresse. die internationale anerkennung kam spät: 1993 gestaltete die "prinzessin der punkte" den japanischen pavillon auf der biennale in venedig; 1998 bekam sie mit "love forever" die verdiente retrospektive im museum of modern art, new york. heute ist yayoi kusama die erfolgreichste künstlerin japans; die zeitgenössische japanische kunst um takashi murakami oder yoshitomo nara hat sie maßgeblich beeinflusst. mit dots obsession entwickelt sie nun eine neue installation für die ehemalige ehrenhalle im haus der kunst.
die ausstellung ist eine produktion von kusama studio, tokio, in zusammenarbeit mit franck gautherot und seung-duk kim, le consortium in dijon, und dem haus der kunst.