Aurélien Froment
Fröbel gefröbelt
23 Apr - 21 Jun 2015
Der Heidelberger Kunstverein und der Badische Kunstverein in Karlsruhe zeigen in Kooperation und zeitgleich je eine Ausstellung des französischen Künstlers Aurélien Froment. Während sich die Präsentation in Heidelberg auf Froments umfassende Untersuchung zu den Spielobjekten – die sogenannten ›Spielgaben‹ – des Kindergarten-Begründers Friedrich Fröbel (1782 – 1852) konzentriert, verschränken sich in Karlsruhe drei Werkkomplexe, die sich auf unterschiedliche Weise den Errungenschaften historischer Persönlichkeiten nähern: dem ›Palais idéal‹ des Autodidakten Ferdinand Cheval, der Experimentalstadt ›Arcosanti‹ des Architekten Paolo Soleri und dem ›Gedächtnistheater‹ des Philosophen Giulio Camillo.
Aurélien Froment setzt sich in seiner recherchebasierten Arbeit seit 2009 intensiv mit der Ideenwelt Friedrich Fröbels und dessen ›Spielgaben‹ auseinander. Der Schüler Pestalozzis entwickelte ein pädagogisches System, das über die reine Aufbewahrung von Kindern weit hinausging und das Spiel in der Trias von Betreuung, Erziehung und Bildung in den Mittelpunkt stellte. Er entwarf Serien von Spielzeugen, die dem jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes angepasst sind. Durch den Umgang mit einfachen Materialien sollten abstrakte und komplexe Prinzipien von Leben, Wissen und Kunst verstanden und erlernt werden. Dabei dienten die Grundbausteine – die mit den Idealformen Kugel, Würfel und Zylinder ästhetische Objekte universellen Charakters bilden – analog zu den oben genannten Prinzipien der Erfahrung von Abbildung, Zeigen und ästhetischem Arrangement.
Die Ausstellung, die in der Reihe ›Einzelausstellung: nicht alleine‹ gezeigt wird, setzt diese ›Spielgaben‹ in einem ästhetisch-methodischen Bezugssystem in Szene, das sich Fröbels Ideen und Objekten zugleich annähert, aneignet und sie abstrahiert. Aurélien Froment präsentiert nicht nur die Arbeiten Friedrich Fröbels, sondern untersucht die Schnittstellen und Interdependenzen von Ausstellung und Vermittlung, Zeigen und Erziehen. Im Sinne der Ausstellungsreihe wird Froments Installation durch Leihgaben aus dem Fröbel-Museum in Bad Blankenburg und aus dem Memorialmuseum in Oberweißbach erweitert: Anhand von Originalen wird ein spezifischer Einblick in die Gedankenwelt des Pädagogen wie in den ästhetischen Zeitgeist – von der Romantik bis zum Kalten Krieg – gewährt.
›Fröbel gefröbelt‹ ist nicht nur eine Ausstellung über Fröbel, sondern auch mit Fröbel, die sich der Komplexität seiner pädagogischen Ideen mit dem Format der Ausstellung nähert und dadurch das Möglichkeitsspektrum seiner Theorien zur Aufführung bringt. Aurélien Froment verbindet auf mehreren Ebenen die Vergangenheit mit der Gegenwart und macht durch seine Inszenierung den Einfluss, den Fröbel auf die Kunst und Architektur der Moderne hatte, sichtbar – wobei das Format der Sichtbarmachung hier selbst hinterfragt wird. Die Ausstellung ›Fröbel gefröbelt‹ ist in Zusammenarbeit mit der Contemporary Art Gallery, Vancouver; der Villa Arson, Nizza; FRAC Île-de-France / Le Plateau, Paris sowie Spike Island, Bristol entstanden und wird vom Institut Français gefördert. 2016 soll eine Publikation zur Ausstellungsreihe erscheinen.
Aurélien Froment (*1976 in Angers, Frankreich) lebt in Dublin. 2014 wurde seine Einzelausstellung ›Fröbel gefröbelt‹ in der Contemporary Art Gallery (Vancouver), der Villa Arson (Nizza) und bei Spike Island (Bristol) gezeigt. ›Fröbel gefröbelt‹ war zudem Teil der Doppelausstellung ›Montage des attractions‹ im Le Plateau – FRAC Île‐de‐France in Paris. Unter anderem wurden Einzelausstellungen von Aurélien Froment in folgenden Institutionen präsentiert: CCA Wattis in San Francisco, Le Crédac in Ivry-sur-Seine, Frankreich, Musée de Rochechouart und Gasworks in London. Zudem nahm Aurélien Froment an der Sydney Biennale (2014), an der Venedig Biennale (2013), der Lyon Biennale und der Yokohama Triennale (2011) und der Gwangju Biennale (2010) teil. Er ist Mitglied des Künstlerhauses ›Temple Bar Gallery + Studios‹ in Dublin.
Aurélien Froment setzt sich in seiner recherchebasierten Arbeit seit 2009 intensiv mit der Ideenwelt Friedrich Fröbels und dessen ›Spielgaben‹ auseinander. Der Schüler Pestalozzis entwickelte ein pädagogisches System, das über die reine Aufbewahrung von Kindern weit hinausging und das Spiel in der Trias von Betreuung, Erziehung und Bildung in den Mittelpunkt stellte. Er entwarf Serien von Spielzeugen, die dem jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes angepasst sind. Durch den Umgang mit einfachen Materialien sollten abstrakte und komplexe Prinzipien von Leben, Wissen und Kunst verstanden und erlernt werden. Dabei dienten die Grundbausteine – die mit den Idealformen Kugel, Würfel und Zylinder ästhetische Objekte universellen Charakters bilden – analog zu den oben genannten Prinzipien der Erfahrung von Abbildung, Zeigen und ästhetischem Arrangement.
Die Ausstellung, die in der Reihe ›Einzelausstellung: nicht alleine‹ gezeigt wird, setzt diese ›Spielgaben‹ in einem ästhetisch-methodischen Bezugssystem in Szene, das sich Fröbels Ideen und Objekten zugleich annähert, aneignet und sie abstrahiert. Aurélien Froment präsentiert nicht nur die Arbeiten Friedrich Fröbels, sondern untersucht die Schnittstellen und Interdependenzen von Ausstellung und Vermittlung, Zeigen und Erziehen. Im Sinne der Ausstellungsreihe wird Froments Installation durch Leihgaben aus dem Fröbel-Museum in Bad Blankenburg und aus dem Memorialmuseum in Oberweißbach erweitert: Anhand von Originalen wird ein spezifischer Einblick in die Gedankenwelt des Pädagogen wie in den ästhetischen Zeitgeist – von der Romantik bis zum Kalten Krieg – gewährt.
›Fröbel gefröbelt‹ ist nicht nur eine Ausstellung über Fröbel, sondern auch mit Fröbel, die sich der Komplexität seiner pädagogischen Ideen mit dem Format der Ausstellung nähert und dadurch das Möglichkeitsspektrum seiner Theorien zur Aufführung bringt. Aurélien Froment verbindet auf mehreren Ebenen die Vergangenheit mit der Gegenwart und macht durch seine Inszenierung den Einfluss, den Fröbel auf die Kunst und Architektur der Moderne hatte, sichtbar – wobei das Format der Sichtbarmachung hier selbst hinterfragt wird. Die Ausstellung ›Fröbel gefröbelt‹ ist in Zusammenarbeit mit der Contemporary Art Gallery, Vancouver; der Villa Arson, Nizza; FRAC Île-de-France / Le Plateau, Paris sowie Spike Island, Bristol entstanden und wird vom Institut Français gefördert. 2016 soll eine Publikation zur Ausstellungsreihe erscheinen.
Aurélien Froment (*1976 in Angers, Frankreich) lebt in Dublin. 2014 wurde seine Einzelausstellung ›Fröbel gefröbelt‹ in der Contemporary Art Gallery (Vancouver), der Villa Arson (Nizza) und bei Spike Island (Bristol) gezeigt. ›Fröbel gefröbelt‹ war zudem Teil der Doppelausstellung ›Montage des attractions‹ im Le Plateau – FRAC Île‐de‐France in Paris. Unter anderem wurden Einzelausstellungen von Aurélien Froment in folgenden Institutionen präsentiert: CCA Wattis in San Francisco, Le Crédac in Ivry-sur-Seine, Frankreich, Musée de Rochechouart und Gasworks in London. Zudem nahm Aurélien Froment an der Sydney Biennale (2014), an der Venedig Biennale (2013), der Lyon Biennale und der Yokohama Triennale (2011) und der Gwangju Biennale (2010) teil. Er ist Mitglied des Künstlerhauses ›Temple Bar Gallery + Studios‹ in Dublin.