Icebreaker
Ein Projekt von Albrecht/Wilke und Lutz Henke
09 Oct - 27 Nov 2022
Lucia Kempkens
"A Stream To Detach Us From The Current #23", 2022
Kaugummi und Busplüsch auf Keilrahmen
"A Stream To Detach Us From The Current #23", 2022
Kaugummi und Busplüsch auf Keilrahmen
Cora Wöllenstein
"Salty Skin", 2021
Satin, Spitzen Stoff, Füllmaterial, diverse Perlen und Pallietten
"Salty Skin", 2021
Satin, Spitzen Stoff, Füllmaterial, diverse Perlen und Pallietten
Ausstellungsansicht im Boot
mit Arbeiten von:
Jorinde Voigt, Henning Strassburger und Amelie Esterhazy (l.n.r.)
mit Arbeiten von:
Jorinde Voigt, Henning Strassburger und Amelie Esterhazy (l.n.r.)
Jorinde Voigt
"Boot + Regenbogen (5)", 2019
Rousseau’s Boot
Peter Sloterdijk „Stress + Freiheit“
Tinte, Bleistift, Buntstift und Blattgold auf Papier
"Boot + Regenbogen (5)", 2019
Rousseau’s Boot
Peter Sloterdijk „Stress + Freiheit“
Tinte, Bleistift, Buntstift und Blattgold auf Papier
Ahoi liebe Wasserratten & Süßwassermatros:innen, liebe Entdecker:innen & Laubenpieper:innen!
Am Sonntag, 9.10., 12:00 Uhr, sticht die sehnsüchtig erwartete Expedition ICEBREAKER in See bzw. in die Spree: Mit gesetztem Großzwerg folgt unser Schiff dem Spreelauf von der Landesgrenze über Neu Venedig (ehemals Neu Kamerun) bis ins Zentrum der Stadt, um mit den autochthonen Uferbewohner:innen in Dialog zu treten und schließlich die Museumsinsel zu entdecken.
Mit an Bord ist die Gruppenausstellung „Blue Horizons (Keen Hawaii)“ und eine stetig wachsende Armada von Künstler:innen und Explorern wird die Entdeckungsreise der Großskulptur von Albrecht/Wilke begleiten. Trefft uns im Oktober an einer der Anlegestellen, z.B. an den Reinbeckhallen oder im Nikolaiviertel.
Mit Arbeiten von:
Amelie Esterhazy, Christian Jankowski, Sven-Julien Kanclerski, Andy Kassier, Lucia Kempkes, Jeewi Lee, Anna Ley, Arne Mier, Charlie Stein, Henning Strassburger, Jorinde Voigt, Cora Wöllenstein
ICEBREAKER will mit künstlerischen Mitteln Communities verbinden, Aufmerksamkeit schaffen, verbliebene
Freiräume nutzen und die Stadt (neu) vom Wasser als Zwischenraum und drittem Ort denken. Es befragt
gleichzeitig Vergangenheit und kollektives Gedächtnis sowie die Stadt der Gegenwart. Als Malerduo haben Albrecht/Wilke
ihre Praxis von der Leinwand in den Stadtraum getragen: Installationen, die ihren Ausgangspunkt in der
Malerei und ihren Sujets haben, suchten neue Wege der ortsspezifischen Interaktion mit dem Publikum.
Das Projekt schickt Protagonisten ihrer Gemälde, die augenzwinkernd Popkultur und die bundesdeutsche
Sehnsucht nach vermeintlich Exotischem seit der Nachkriegszeit thematisieren, als aufblasbare Skulpturen auf
Spree-Expedition. Ein riesiger Gartenzwerg reist per Boot von der Landesgrenze in Woltersdorf über Neu-Venedig und die Künstlerstudios in Oberschöneweide zur Museumsinsel. Er versteht sich nicht als Foucaults Heterotopie, sondern wird zu einem bildgewaltigen „Icebreaker“, einer öffentlichen schwimmenden Ausstellung und vor allem zur sozialen Skulptur, die im
Dialog mit Kooperationspartner:innen aus Berliner Schrebergärten und Kulturakteuren entsteht. Auf einer „Grand Tour“ legt die
schwimmende Installation mit Ausstellung und Beiträgen diverser Künstler:innen an verschiedenen Orten an. Es entstehen Dialoge, starke Bilder und eine Dokumentation, die unversehens relevante Themen anspricht:
Woher stammt die deutsche Sehnsucht nach einem Neo-Primitivismus für Jedermann/frau? Welchen Beitrag leisten Communities wie Schrebergärten? Wie kann man künstlerisch das Wasser erobern, Diversitätsorte wie Kleingärten oder Wasserwege nutzen und erhalten? Oder ist etwa eine Dekolonialisierung von Kleingartenkolonien angezeigt? Was hat der bundesdeutsche Gartenzwerg als Galionsfigur des Kleinbürgertums mit den Exponaten auf der Museumsinsel gemein?
Auch der Traum vom Paradies und die damit verbundene Reiselust, die als direkte Reaktion auf die Nachkriegszeit in Deutschland entstand, ist in Zeiten der Pandemie wieder aktuell. Sowohl die Museumsinsel als auch Neu-Venedig
(ursprünglich Neu-Kamerun) entstanden im Spreesumpf als urbane Utopien und verkörpern zwei verwandte,
wenn auch unterschiedliche kolonialistische Phantasien. Wie gehen wir heute mit der gesellschaftlichen
Spaltung, Rassismus in Institutionen und am Webergrill um? Das Projekt kulminiert mit der Ankunft des Groß-
Zwerges am neuen Stadtschloss als Allegorie des neuen Königs. Unter dem (zu erwartenden) Jubel der
Anwohner könnte er die Leerstelle füllen, die seit der Rückgabe der Ngonnso’-Figur an Kamerun in der
Sammlung des Preußischen Kulturbesitzes klafft. So und dank der Kooperation mit der Nso’-Aktivistin Sylvie
Njobati schließt sich der Kreis und die Verbindung zwischen Kamerun und dem ehemaligen Neu-Kamerun bei
Berlin ist hergestellt.
Am Sonntag, 9.10., 12:00 Uhr, sticht die sehnsüchtig erwartete Expedition ICEBREAKER in See bzw. in die Spree: Mit gesetztem Großzwerg folgt unser Schiff dem Spreelauf von der Landesgrenze über Neu Venedig (ehemals Neu Kamerun) bis ins Zentrum der Stadt, um mit den autochthonen Uferbewohner:innen in Dialog zu treten und schließlich die Museumsinsel zu entdecken.
Mit an Bord ist die Gruppenausstellung „Blue Horizons (Keen Hawaii)“ und eine stetig wachsende Armada von Künstler:innen und Explorern wird die Entdeckungsreise der Großskulptur von Albrecht/Wilke begleiten. Trefft uns im Oktober an einer der Anlegestellen, z.B. an den Reinbeckhallen oder im Nikolaiviertel.
Mit Arbeiten von:
Amelie Esterhazy, Christian Jankowski, Sven-Julien Kanclerski, Andy Kassier, Lucia Kempkes, Jeewi Lee, Anna Ley, Arne Mier, Charlie Stein, Henning Strassburger, Jorinde Voigt, Cora Wöllenstein
ICEBREAKER will mit künstlerischen Mitteln Communities verbinden, Aufmerksamkeit schaffen, verbliebene
Freiräume nutzen und die Stadt (neu) vom Wasser als Zwischenraum und drittem Ort denken. Es befragt
gleichzeitig Vergangenheit und kollektives Gedächtnis sowie die Stadt der Gegenwart. Als Malerduo haben Albrecht/Wilke
ihre Praxis von der Leinwand in den Stadtraum getragen: Installationen, die ihren Ausgangspunkt in der
Malerei und ihren Sujets haben, suchten neue Wege der ortsspezifischen Interaktion mit dem Publikum.
Das Projekt schickt Protagonisten ihrer Gemälde, die augenzwinkernd Popkultur und die bundesdeutsche
Sehnsucht nach vermeintlich Exotischem seit der Nachkriegszeit thematisieren, als aufblasbare Skulpturen auf
Spree-Expedition. Ein riesiger Gartenzwerg reist per Boot von der Landesgrenze in Woltersdorf über Neu-Venedig und die Künstlerstudios in Oberschöneweide zur Museumsinsel. Er versteht sich nicht als Foucaults Heterotopie, sondern wird zu einem bildgewaltigen „Icebreaker“, einer öffentlichen schwimmenden Ausstellung und vor allem zur sozialen Skulptur, die im
Dialog mit Kooperationspartner:innen aus Berliner Schrebergärten und Kulturakteuren entsteht. Auf einer „Grand Tour“ legt die
schwimmende Installation mit Ausstellung und Beiträgen diverser Künstler:innen an verschiedenen Orten an. Es entstehen Dialoge, starke Bilder und eine Dokumentation, die unversehens relevante Themen anspricht:
Woher stammt die deutsche Sehnsucht nach einem Neo-Primitivismus für Jedermann/frau? Welchen Beitrag leisten Communities wie Schrebergärten? Wie kann man künstlerisch das Wasser erobern, Diversitätsorte wie Kleingärten oder Wasserwege nutzen und erhalten? Oder ist etwa eine Dekolonialisierung von Kleingartenkolonien angezeigt? Was hat der bundesdeutsche Gartenzwerg als Galionsfigur des Kleinbürgertums mit den Exponaten auf der Museumsinsel gemein?
Auch der Traum vom Paradies und die damit verbundene Reiselust, die als direkte Reaktion auf die Nachkriegszeit in Deutschland entstand, ist in Zeiten der Pandemie wieder aktuell. Sowohl die Museumsinsel als auch Neu-Venedig
(ursprünglich Neu-Kamerun) entstanden im Spreesumpf als urbane Utopien und verkörpern zwei verwandte,
wenn auch unterschiedliche kolonialistische Phantasien. Wie gehen wir heute mit der gesellschaftlichen
Spaltung, Rassismus in Institutionen und am Webergrill um? Das Projekt kulminiert mit der Ankunft des Groß-
Zwerges am neuen Stadtschloss als Allegorie des neuen Königs. Unter dem (zu erwartenden) Jubel der
Anwohner könnte er die Leerstelle füllen, die seit der Rückgabe der Ngonnso’-Figur an Kamerun in der
Sammlung des Preußischen Kulturbesitzes klafft. So und dank der Kooperation mit der Nso’-Aktivistin Sylvie
Njobati schließt sich der Kreis und die Verbindung zwischen Kamerun und dem ehemaligen Neu-Kamerun bei
Berlin ist hergestellt.