Seoul - Räume, Menschen
06 Apr - 03 Jun 2007
STADTanSICHTen
Soul:
Räume, Menschen
06.04. – 03.06.2007
Zwischen Bergen und engen Tälern mit wenigen verbliebenen Dörfern und alten buddhistischen Klöstern liegt das Stadtzentrum von Seoul mit elf Millionen Einwohnern. Nach dem Ende des koreanischen Krieges 1953 und mit dem wirtschaftlichen Aufschwung in den 1960er- bis 1980er-Jahren explodierte die Stadt und die mit 22 Millionen Einwohnern weltweit drittgrößte Metropolregion Seoul: Wenig Rücksicht genommen wurde auf den nach dem Krieg noch verbliebenen Bestand, Neubauviertel und Satellitenstädte wurden und werden hochgezogen, die Stadt verändert und verdichtet sich in atemberaubendem Tempo und fordert den Bewohnern ein großes Maß an Flexibilität ab.
Seoul steht für Moderne, für ungebremsten und unaufhaltsamen Fortschritt; die Anziehungskraft der Hauptstadt mit Arbeitsplätzen, Universitäten, mit ihrem Kultur- und Unterhaltungsangebot ist nach wie vor ungebrochen – ungeachtet der Schattenseiten modernen Großstadtlebens: Konkurrenzkampf, Wohnungsnot, lange Wege, hohe Geschwindigkeit und Anonymität trotz digitaler Kommunikation und Information rund um die Uhr. Das Zerbrechen des bislang starken familiären Zusammenhalts trägt ebenso zur Orientierungslosigkeit und Vereinsamung des Einzelnen bei wie die kollektive Suche nach einer nationalen Identität, die aufgrund von Besatzung, Krieg, Teilung des Landes und dem rasanten Wandel von einem
Agrarstaat zum postmodernen Wirtschaftswunderland verloren gegangen und noch nicht wieder rekonstruiert worden ist.
Koreanische KünstlerInnen, SchriftstellerInnen und FilmemacherInnen setzen sich mit den Verunsicherungen auseinander, die eine derart beschleunigte Entwicklung in der Gesellschaft und beim Einzelnen bewirken. Sie analysieren und interpretieren das Leben in Seoul, die Befindlichkeiten Einzelner und der urbanen Gesellschaft von heute; sie thematisieren dabei auch historische Entwicklungen wie die noch immer aus der Teilung des Landes resultierenden Ängste. Ausgewählt für "Seoul: Räume, Menschen" wurden von den beiden Kuratorinnen Dr. Renate Goldmann und LEE Young Hee Zeichnungen des 2004 verstorbenen Wegbereiters der zeitgenössischen koreanischen Kunst, BAHC Yiso und der jungen KIM Jung Wook, Skulpturen von GWON Osang, Foto- und Videoarbeiten von YANG Haegue, KIM Sang Gil, PARK Chan Kyong und PARK June Bum, Aktionen, Dokumentationen und Netzwerke der Künstlergruppen flyingCity und Mixrice, Kurzfilme der unabhängigen Produktions- und Vertriebsgesellschaft Indiestory sowie ein
literarischer Text von JO Kyung Ran, die äußerst präzise und ungemein poetisch zugleich Ängste und Hoffnungen einer Gesellschaft zwischen Tradition und Postmoderne beschreibt und die individuellen Fluchten in innere und virtuelle Welten.
Eine Ausstellung in der Reihe STADTanSICHTen.
Soul:
Räume, Menschen
06.04. – 03.06.2007
Zwischen Bergen und engen Tälern mit wenigen verbliebenen Dörfern und alten buddhistischen Klöstern liegt das Stadtzentrum von Seoul mit elf Millionen Einwohnern. Nach dem Ende des koreanischen Krieges 1953 und mit dem wirtschaftlichen Aufschwung in den 1960er- bis 1980er-Jahren explodierte die Stadt und die mit 22 Millionen Einwohnern weltweit drittgrößte Metropolregion Seoul: Wenig Rücksicht genommen wurde auf den nach dem Krieg noch verbliebenen Bestand, Neubauviertel und Satellitenstädte wurden und werden hochgezogen, die Stadt verändert und verdichtet sich in atemberaubendem Tempo und fordert den Bewohnern ein großes Maß an Flexibilität ab.
Seoul steht für Moderne, für ungebremsten und unaufhaltsamen Fortschritt; die Anziehungskraft der Hauptstadt mit Arbeitsplätzen, Universitäten, mit ihrem Kultur- und Unterhaltungsangebot ist nach wie vor ungebrochen – ungeachtet der Schattenseiten modernen Großstadtlebens: Konkurrenzkampf, Wohnungsnot, lange Wege, hohe Geschwindigkeit und Anonymität trotz digitaler Kommunikation und Information rund um die Uhr. Das Zerbrechen des bislang starken familiären Zusammenhalts trägt ebenso zur Orientierungslosigkeit und Vereinsamung des Einzelnen bei wie die kollektive Suche nach einer nationalen Identität, die aufgrund von Besatzung, Krieg, Teilung des Landes und dem rasanten Wandel von einem
Agrarstaat zum postmodernen Wirtschaftswunderland verloren gegangen und noch nicht wieder rekonstruiert worden ist.
Koreanische KünstlerInnen, SchriftstellerInnen und FilmemacherInnen setzen sich mit den Verunsicherungen auseinander, die eine derart beschleunigte Entwicklung in der Gesellschaft und beim Einzelnen bewirken. Sie analysieren und interpretieren das Leben in Seoul, die Befindlichkeiten Einzelner und der urbanen Gesellschaft von heute; sie thematisieren dabei auch historische Entwicklungen wie die noch immer aus der Teilung des Landes resultierenden Ängste. Ausgewählt für "Seoul: Räume, Menschen" wurden von den beiden Kuratorinnen Dr. Renate Goldmann und LEE Young Hee Zeichnungen des 2004 verstorbenen Wegbereiters der zeitgenössischen koreanischen Kunst, BAHC Yiso und der jungen KIM Jung Wook, Skulpturen von GWON Osang, Foto- und Videoarbeiten von YANG Haegue, KIM Sang Gil, PARK Chan Kyong und PARK June Bum, Aktionen, Dokumentationen und Netzwerke der Künstlergruppen flyingCity und Mixrice, Kurzfilme der unabhängigen Produktions- und Vertriebsgesellschaft Indiestory sowie ein
literarischer Text von JO Kyung Ran, die äußerst präzise und ungemein poetisch zugleich Ängste und Hoffnungen einer Gesellschaft zwischen Tradition und Postmoderne beschreibt und die individuellen Fluchten in innere und virtuelle Welten.
Eine Ausstellung in der Reihe STADTanSICHTen.