Armin Boehm
16 Dec 2006 - 20 Jan 2007
Armin Boehm
16.12.06-20.01.07
Armin Boehm, geb. 1972 in Aachen, studierte zwischen 1997 und 2001 an der Kunstakademie Düsseldorf. In der aktuellen Ausstellung zeigt die Johnen Galerie neue Arbeiten Boehms. Diese fokussieren Orte, an denen religiöse Wahnvorstellungen ausgelebt wurden. Die in ihrer äußeren Erscheinung meist unspektakulären Blockhütten und Wohnhäuser von Sekten wurden nicht selten zu Orten des Verbrechens. Boehms Recherche über religiös aufgeladene Orte, an denen moderne zivilisatorische Lebens- und Ordnungsprinzipien unterlaufen werden und von denen aus unsere Zivilisation mit radikalen Ideologien und sektiererischen Heilsversprechungen angegriffen wird, führte ihn zu sonderlichen Schauplätzen und Begebenheiten. Die Orte unterliegen durch die dort verübten Rituale und deren abnorme Wertvorstellungen einer gewissen Entrückung, die im Spannungsverhältnis zu der Banalität der Architekturen und meist ländlichen Umgebungen steht. Das bedrohliche Szenario hinter unscheinbaren Fassaden fängt Boehm subtil in malerischen Stimmungen ein.
Parallel zu den großformatigen Arbeiten der Orte entstand eine Serie kleinformatiger Porträtbilder, die ebenso wie die Orte von scheinbarer Normalität zeugen, aber leichte, auf den ersten Blick kaum zu definierende Irritationen hervorrufen. Das Wissen um das Grauen – es handelt sich dabei um Opfer der Sekten – verleiht den dargestellten Personen ein zwielichtiges Angesicht. Die Konsequenz der inhaltlichen Aufladung seiner aktuellen Motive ist die Reduktion der Malerei auf einfache Kompositionen. Boehm reduziert auch das Farbspektrum weitgehend auf gebrochene Farben und präzise angemischte Farbverläufe in Grautönen.
Die Vorliebe für inhaltlich entrückte Motive zeigte sich schon in früheren Arbeiten des Künstlers, etwa in der Bildserie der Gefängnisinseln, den Neuschwanstein-Motiven oder in den an Stanley Kubricks Shining-Hotel orientierten Architekturzitaten der „Hotel California“-Bilder. Das ortsgebundene Moment des Irrationalen und des Grauens stellt in der Malerei Boehms eine Konstante dar, die er in den neuen Arbeiten in einen geschlossenen konzeptuell-erzählerischen Zusammenhang stellt.
Armin Boehm, Suburbia I, 2005, Öl auf Leinwand, 200 x 300 cm
16.12.06-20.01.07
Armin Boehm, geb. 1972 in Aachen, studierte zwischen 1997 und 2001 an der Kunstakademie Düsseldorf. In der aktuellen Ausstellung zeigt die Johnen Galerie neue Arbeiten Boehms. Diese fokussieren Orte, an denen religiöse Wahnvorstellungen ausgelebt wurden. Die in ihrer äußeren Erscheinung meist unspektakulären Blockhütten und Wohnhäuser von Sekten wurden nicht selten zu Orten des Verbrechens. Boehms Recherche über religiös aufgeladene Orte, an denen moderne zivilisatorische Lebens- und Ordnungsprinzipien unterlaufen werden und von denen aus unsere Zivilisation mit radikalen Ideologien und sektiererischen Heilsversprechungen angegriffen wird, führte ihn zu sonderlichen Schauplätzen und Begebenheiten. Die Orte unterliegen durch die dort verübten Rituale und deren abnorme Wertvorstellungen einer gewissen Entrückung, die im Spannungsverhältnis zu der Banalität der Architekturen und meist ländlichen Umgebungen steht. Das bedrohliche Szenario hinter unscheinbaren Fassaden fängt Boehm subtil in malerischen Stimmungen ein.
Parallel zu den großformatigen Arbeiten der Orte entstand eine Serie kleinformatiger Porträtbilder, die ebenso wie die Orte von scheinbarer Normalität zeugen, aber leichte, auf den ersten Blick kaum zu definierende Irritationen hervorrufen. Das Wissen um das Grauen – es handelt sich dabei um Opfer der Sekten – verleiht den dargestellten Personen ein zwielichtiges Angesicht. Die Konsequenz der inhaltlichen Aufladung seiner aktuellen Motive ist die Reduktion der Malerei auf einfache Kompositionen. Boehm reduziert auch das Farbspektrum weitgehend auf gebrochene Farben und präzise angemischte Farbverläufe in Grautönen.
Die Vorliebe für inhaltlich entrückte Motive zeigte sich schon in früheren Arbeiten des Künstlers, etwa in der Bildserie der Gefängnisinseln, den Neuschwanstein-Motiven oder in den an Stanley Kubricks Shining-Hotel orientierten Architekturzitaten der „Hotel California“-Bilder. Das ortsgebundene Moment des Irrationalen und des Grauens stellt in der Malerei Boehms eine Konstante dar, die er in den neuen Arbeiten in einen geschlossenen konzeptuell-erzählerischen Zusammenhang stellt.
Armin Boehm, Suburbia I, 2005, Öl auf Leinwand, 200 x 300 cm