Yoshitomo Nara & Hiroshi Sugito
12 Mar - 29 May 2005
Images by Yoshitomo Nara und Hiroshi Sugito
SHI-MA, 2004, 79 x 65 cm, Öl auf Leinwand
Ohne Titel, 2004, 79 x 65 cm, Öl auf Leinwand
Courtesy Galerie Zink & Gegner, München
Foto: Wolfgang Pulfer
SHI-MA, 2004, 79 x 65 cm, Öl auf Leinwand
Ohne Titel, 2004, 79 x 65 cm, Öl auf Leinwand
Courtesy Galerie Zink & Gegner, München
Foto: Wolfgang Pulfer
Over the Rainbow – der berühmte Song aus dem amerikanischen Filmmusical „Der Zauberer von Oz“ (‘The Wizard of Oz’) von 1939 dient einer seit langem verabredeten malerischen Kooperation als Titel: Im Sommer 2004 tauschten die miteinander befreundeten japanischen Künstler Yoshitomo Nara (*1959) und Hiroshi Sugito (*1970) ihre Ateliers in Tokio und Nagoya gegen ein gemeinsames Studio in Wien und fertigten in künstlerischer Koproduktion eine Reihe von Bildern an, die sich szenisch und motivisch auf den märchenhaften Filmklassiker beziehen. In der Zusammenarbeit verschränkt sich die für Nara typische Gestaltung von kindlichen Figuren, die in der Tradition populärer Comics stehen, mit den leisen Tönen der flächigen Raum- und Landschaftsmalerei von Sugito. Die Ausstellung zeigt etwa 35 Gemälde und Dutzende von Zeichnungen, die im Laufe des Sommers 2004 entstanden sind, in einer von Nara und Sugito konzipierten Installation.
Yoshitomo Nara studierte von 1988 bis 1993 an der Düsseldorfer Kunst-akademie bei Michael Buthe und A.R. Penck. Anschließend verbrachte er einige weitere Jahre im Rheinland bevor er nach Japan zurückkehrte. Yoshitomo Nara ist Urheber einer chiffrehaften, figurativen Bildsprache und zählt zu den populärsten Protagonisten der japanischen Gegenwartskunst. Seine Bilder und Objekte entsprechen sowohl einem globalen Massen-geschmack als auch den stärker ausdifferenzierten ästhetischen Kriterien der bildenden Kunst.
Naras Gemälde, Handzeichnungen und skulpturale Objekte führen in ein zunächst harmlos erscheinendes Reich der Fantasie. Im Gewand von Comic, Kinderbuchillustration oder Spielzeug vermitteln die kleinen, oft grimmig dreinblickenden Figuren das Nebeneinander von heiler Welt und Abgrund.
Hiroshi Sugito wuchs in New York auf und kehrte 1986 mit seiner Familie nach
Japan zurück. Dort lernte er Yoshitomo Nara kennen, der ihm zur Vorbereitung auf das Kunststudium Zeichenunterricht gab. Sugitos seit Anfang der 1990er Jahre enstehenden Gemälde erzeugen eine hermetische und rätselhafte Bildwelt, die von einem Geflecht geheimnisvoller Beziehungen durchwirkt ist.
Sugitos Rückgriff auf die traditionelle japanische Technik des Farben-anrührens Nihonga erzeugt eine vielschichtige Malerei mit erlesener Oberflächenwirkung. Vereinzelt oder in ornamentalen Mustern auftretende lineare Bildzeichen erzeugen einen nachhaltig irritierenden, visuellen Reiz auf den stillen Bildflächen.
Das Verbindende der formal höchst individuellen künstlerischen Ansätze von Yoshitomo Nara und Hiroshi Sugito besteht in dem von beiden vertretenen Anspruch einer poetischen Erweiterung der zeitgenössischen japanischen Kunst jenseits der dominanten Ästhetik von Manga und Superflat. Indem sich Nara und Sugito in ihrer gemeinschaftlichen Malerei auf eine der frühesten in Farbe gedrehten Hollywood-Produktionen beziehen, schöpfen sie aus den nostalgisch anmutenden Illusionstechniken ebenso wie aus dem hinter-gründigen Kolorismus von „Der Zauberer von Oz“. Mit der nahezu seriellen Darstellung der kleinen Protagonistin des Films zielen Nara und Sugito auf eine Synthese von performativdynamischem Cartoon und statuarischer Malerei ab.
Over the Rainbow – Yoshitomo Nara und Hiroshi Sugito ist eine Koproduktion von K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf und der Pinakothek der Moderne, München.
Yoshitomo Nara studierte von 1988 bis 1993 an der Düsseldorfer Kunst-akademie bei Michael Buthe und A.R. Penck. Anschließend verbrachte er einige weitere Jahre im Rheinland bevor er nach Japan zurückkehrte. Yoshitomo Nara ist Urheber einer chiffrehaften, figurativen Bildsprache und zählt zu den populärsten Protagonisten der japanischen Gegenwartskunst. Seine Bilder und Objekte entsprechen sowohl einem globalen Massen-geschmack als auch den stärker ausdifferenzierten ästhetischen Kriterien der bildenden Kunst.
Naras Gemälde, Handzeichnungen und skulpturale Objekte führen in ein zunächst harmlos erscheinendes Reich der Fantasie. Im Gewand von Comic, Kinderbuchillustration oder Spielzeug vermitteln die kleinen, oft grimmig dreinblickenden Figuren das Nebeneinander von heiler Welt und Abgrund.
Hiroshi Sugito wuchs in New York auf und kehrte 1986 mit seiner Familie nach
Japan zurück. Dort lernte er Yoshitomo Nara kennen, der ihm zur Vorbereitung auf das Kunststudium Zeichenunterricht gab. Sugitos seit Anfang der 1990er Jahre enstehenden Gemälde erzeugen eine hermetische und rätselhafte Bildwelt, die von einem Geflecht geheimnisvoller Beziehungen durchwirkt ist.
Sugitos Rückgriff auf die traditionelle japanische Technik des Farben-anrührens Nihonga erzeugt eine vielschichtige Malerei mit erlesener Oberflächenwirkung. Vereinzelt oder in ornamentalen Mustern auftretende lineare Bildzeichen erzeugen einen nachhaltig irritierenden, visuellen Reiz auf den stillen Bildflächen.
Das Verbindende der formal höchst individuellen künstlerischen Ansätze von Yoshitomo Nara und Hiroshi Sugito besteht in dem von beiden vertretenen Anspruch einer poetischen Erweiterung der zeitgenössischen japanischen Kunst jenseits der dominanten Ästhetik von Manga und Superflat. Indem sich Nara und Sugito in ihrer gemeinschaftlichen Malerei auf eine der frühesten in Farbe gedrehten Hollywood-Produktionen beziehen, schöpfen sie aus den nostalgisch anmutenden Illusionstechniken ebenso wie aus dem hinter-gründigen Kolorismus von „Der Zauberer von Oz“. Mit der nahezu seriellen Darstellung der kleinen Protagonistin des Films zielen Nara und Sugito auf eine Synthese von performativdynamischem Cartoon und statuarischer Malerei ab.
Over the Rainbow – Yoshitomo Nara und Hiroshi Sugito ist eine Koproduktion von K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf und der Pinakothek der Moderne, München.