Kasseler Kunstverein

Monitoring

14 - 17 Nov 2013

MONITORING
Eine Ausstellung zwischen 100% Security und anderen Utopien
14. - 17. November 2013

Kasseler Kunstverein, Südflügel und Stellwerk im Kulturbahnhof, Galerie Coucou

Zur Eröffnung der Ausstellung im Kasseler Kunstverein am Mittwoch, den 13. November 2013 um 19 Uhr laden wir Sie herzlich ein.

Die Ausstellung Monitoring erweitert den kinematografischen Raum des Kasseler Dokumentarfilm- und Videofestes um installative Medienarbeiten, die im Kasseler Kunstverein, im Südflügel und Stellwerk am KulturBahnhof sowie in der Galerie Coucou gezeigt werden.

Die diesjährige Konzeption der Ausstellung wirft Fragestellungen nach Überwachung und ihren Mechanismen, dem Zugang zu Wissen und diesen übergeordnet nach der Macht von Bildern auf. Zentrale Arbeiten im Kasseler Kunstverein wie 100% SECURITY der Kasseler Jonathan Pirnay und Jörn Röder und die Beiträge aus der Schweiz DELIVERY FOR MR. ASSANGE von !Mediengruppe Bitnik und BLACKLIST von Christoph Wachter & Mathias Jud erörtern vor dem Hintergrund einer digitalisierten Welt Zensur, Kontrolle und Verteilung von Wissen, worin sich unsere aktuelle politische Realität spiegelt: in der „überwachten Freiheit“.

Die Wirkung von Bildern, ihre Vermittlungskraft und deren Gebrauch für politische Zwecke sind wesentliche Aspekte in den Arbeiten GESTUS : JUDEX von Hector Rodriguez, der anhand einer konzeptuellen Filmanalyse Möglichkeiten zur Identifizierung von Personen offen legt und von Kurt Caviezel, der Bildmaterial zeigt, das als Platzhalter von nicht funktionstüchtigen Webcams dient und somit die Wirklichkeit verzerrt.

Die im Südflügel und im Stellwerk des KulturBahnhofs gezeigten Arbeiten sowie die Installation CLIPON ARCHIVES von Renaud Duval in der Galerie Coucou führen diese Fragestellungen fort. Während Duval das Bild gebraucht, um politische Fehlhandlungen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, lässt Gilles Fontolliet für THE TANK, THE MAN AND THE STREET. das berühmte Bild, das 1989 während der Straßenaufstände in Peking entstand, ebendort retuschieren, so dass nur noch eine leere Straße sichtbar bleibt. Die Argentinierin Gabriela Golder benutzt das Genrebild und den ihm innewohnenden moralischen Appell als Vorlage für ihr Video-Triptychon, mit dem sie das Kommunistische Manifest thematisiert. Die slowenische Künstlerin Jasmina Cibic zeigt in FRAMING THE SPACE auf, wie Kunst und das Bild als Mittel zur Hervorbringung nationaler Identität benutzt werden.

Überwachung oder Freiheit, Retusche oder Widerstand, Unterwerfung oder die Suche nach Alternativen – welche Handlungsmöglichkeiten können abgerufen und welche Zukunftsperspektiven neu diskutiert werden? Das sind die zentralen Themen der Ausstellung, die aufzeigt, dass Kunst das Potential hat, Alternativen neu zu denken.

Alle Arbeiten konkurrieren um den mit 3.500 € dotierten Golden Cube, gestiftet von dem Kasseler Softwareunternehmen Micromata GmbH.

Kasseler Kunstverein
!Mediengruppe Bitnik Delivery for Mr. Assange
Kurt Caviezel no video
Gilles Fontolliet Palestinian Space Agency
John Gillies Granite
Jonathan Pirnay, Jörn Röder 100% Security
Hector Rodriguez Gestus : Judex
Christoph Wachter & Mathias Jud BLACKLIST

KulturBahnhof Südflügel
Nora de Baan Filmhaufen
Jasmina Cibic Framing the Space
Sebastian Diaz Morales Insight
Nieves de la Fuente Gutiérrez Fehler Faktor
Gilles Fontolliet The tank, the man and the street.
Gabriela Golder Conversation Piece
Franz Reimer The Situation Room
Fabian Wendling Remis

KulturBahnhof Stellwerk

Franz Christoph Pfannkuch γαλαξίας

Galerie Coucou

Renaud Duval Clipon Archives

Monitoring ist eine Kooperation zwischen dem Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest, dem Kasseler Kunstverein und dem Kulturdezernat/documenta Archiv sowie der Galerie Coucou.
 

Tags: Mediengruppe Bitnik, Jasmina Cibic, Sebastián Díaz Morales