Monitoring
12 - 15 Nov 2015
MONITORING
16 aktuelle Medieninstallationen zwischen Machstrukturen und Sehnsüchten
12 - 15 November 2015
Herzlichen Glückwunsch an die Preisträger_innen:
Golden Cube: SKULPTUR21 von GERALD SCHAUDER
Lobende Erwähnung: TALKING BUSINESS von KERSTIN HONEIT
Die Ausstellung Monitoring erweitert den kinematografischen Raum des Kasseler Dokumentarfilm- und Videofestes um sechzehn installative Medienarbeiten, die im Kasseler Kunstverein, im Südflügel und Stellwerk im KulturBahnhof sowie in der Galerie Coucou präsentiert werden.
Eröffnung: 11. November 2015, 19:00, Südflügel (Kulturbahnhof)
Ausstellung: 12. - 15. November 2015, Kasseler Kunstverein, Südflügel und Stellwerk im
KulturBahnhof, Galerie Coucou. Eintritt frei!
Monitoring präsentiert in diesem Jahr einige Arbeiten, die sich mit Materialsammlungen und deren Systematisierung beschäftigen. Materialcollagen, Archive oder Motivsammlungen sind Formen der bildnerischen Umsetzung. So zeigt Fritz Laszlo Weber seine langjährige Auseinandersetzung zum Mord des NSU an Halit Yozgat in Kassel. Dabei werden Fragen nach der Auseinandersetzung und Aufarbeitung gestellt. Seine Arbeit HALIT-STRASSE, KASSEL, HESSEN, DEUTSCHLAND macht jene Strategien und Politiken des Zeigens sichtbar, die täglich darüber entscheiden, welche Nachrichten, Geschichten, Namen und Hintergründe gesehen und welche von der öffentlichen Wahrnehmung ausgeschlossen werden. Auch Paolo Cirio macht sich die Materialwerdung von Informationen zum Prinzip seiner künstlerischen Handlung und führt in LOOPHOLE FOR ALL die Funktionsweisen von Steuerparadiesen ad absurdum. Ivar Veermäes künstlerische Forschungsarbeit ist die Visualisierung dessen, was sonst in digitalen Infrastrukturen unsichtbar bleibt. CENTER OF DOUBT deckt auf, was sich hinter der smart designten Oberfläche der digitalen Kommunikationstechnologie und des Cloudcomputing verbirgt.
Das umfangreiche Archiv, das Matthias Fritsch mit seiner Arbeit TECHNOVIKING ARCHIV zeigt, präsentiert Formen der Aneignung und der Wirkungsgeschichte eines zufällig gefilmten Momentes, dessen Protagonist ungewollt zu einer weltweiten Berühmtheit und schließlich zum Mem wurde. Auch Kerstin Honeit wendet sich Ikonen der Medienlandschaft zu und untersucht in TALKING BUSINESS das Verwirrspiel wechselnder Identitäten, in die sich zwei Synchronsprecherinnen jahrzehntelang begeben. Die Arbeit handelt von der Aneignung der zu synchronisierenden Rolle. Mathilde ter Heijne begleitete das viertägige Ritual eines rituellen Brands von ikonischen Tonfiguren, die sich auf archäologische Artefakte beziehen, die aus der Zeit vor dem Patriarchat stammen und daher die Frage aufwerfen, wie Machtstrukturen vergangener Zeiten die heutigen beeinflussen können, die von einer langen Geschichte des Patriarchats diktiert wurden. Die erfahrenen Brennmeister/innen und Schaman/innen luden die Teilnehmer/innen zu Ayahuasca-Zeremonien ein und begaben sich auf die Suche nach einer Verbindung mit dem Universum. Wenn DER WANDERER von Manuel Frolik die idyllische Natur in eben nur scheinbarer Endlosigkeit durchstreift, die sich dann doch als trügerisch entpuppt, so entwickeln sich auch hier Vorstellungen von Rollen und Lebensentwürfen, von Rituellem und Weltflucht. Max Philipp Schmid offenbart uns das Paradies als gartenhafte Seinsweise der Welt, in der die Sehnsucht durch die immer wiederkehrende Gleichheit suburbaner Landschaften nicht erfüllt werden kann. Hoffnung mag da die stille Poesie einer einsam am Strand entlang schwebenden Schallplatte geben, mit der uns Mikhail Basov und Natalia Basova verzaubern.
Alle Arbeiten konkurrieren um den mit 3.500 € dotierten Golden Cube, gestiftet von dem Kasseler
Softwareunternehmen Micromata GmbH.
Für die Ausstellung Monitoring steht ein Vermittlungsangebot bereit. Von Donnerstag bis Sonntag werden abwechselnd im Kasseler Kunstverein und im Südflügel des KulturBahnhofs Rundgänge zu ausgewählten Arbeiten angeboten (Termine siehe unten). Alle Besucher/innen sind eingeladen, sich in intensiver, aber lockerer Atmosphäre mit den Arbeiten und deren Inhalten zu beschäftigen und im Gespräch darüber auszutauschen.
Ein Vermittlungsangebot für Schulen und Gruppen wird nach Anmeldung unter dokfest@kasselerdokfest.de ermöglicht.
Übersicht der ausgestellten Arbeiten:
Kasseler Kunstverein
Sveta Antonova Google Translate movies
Mikhail Basov, Natalia Basova Film for Imaginary Music
Paolo Cirio Loophole for All
Özgür Demirci Bekledigim Yer (Place That I Wait)
Mathilde ter Heijne Experimental Archeology: The Space Beyond all Illusions
Daniel Stubenvoll Untitled - Filmed with Fujifilm X-E1 16.3MP Compact System Digital Camera with
18-55mm Lens, SanDisk Extreme Pro SDXC 64GB Class 10 SD Card. Mounted on Manfrotto 496RC2 Ball Head with Manfrotto MKBFRA4-BH BeFree Tripod
Ivar Veermäe Center of Doubt
KulturBahnhof: Südflügel
Manuel Frolik Der Wanderer
Florian Göthner Apartment Building
Kerstin Honeit Talking Business
Lukas Marxt Two Skies
Gerald Schauder Skulptur21
Rebecca Ann Tess The Tallest
Fritz Laszlo Weber Halit-Straße, Kassel, Hessen, Deutschland
KulturBahnhof: Stellwerk
Matthias Fritsch Technoviking Archiv
Galerie Coucou
Max Philipp Schmid Paradies
16 aktuelle Medieninstallationen zwischen Machstrukturen und Sehnsüchten
12 - 15 November 2015
Herzlichen Glückwunsch an die Preisträger_innen:
Golden Cube: SKULPTUR21 von GERALD SCHAUDER
Lobende Erwähnung: TALKING BUSINESS von KERSTIN HONEIT
Die Ausstellung Monitoring erweitert den kinematografischen Raum des Kasseler Dokumentarfilm- und Videofestes um sechzehn installative Medienarbeiten, die im Kasseler Kunstverein, im Südflügel und Stellwerk im KulturBahnhof sowie in der Galerie Coucou präsentiert werden.
Eröffnung: 11. November 2015, 19:00, Südflügel (Kulturbahnhof)
Ausstellung: 12. - 15. November 2015, Kasseler Kunstverein, Südflügel und Stellwerk im
KulturBahnhof, Galerie Coucou. Eintritt frei!
Monitoring präsentiert in diesem Jahr einige Arbeiten, die sich mit Materialsammlungen und deren Systematisierung beschäftigen. Materialcollagen, Archive oder Motivsammlungen sind Formen der bildnerischen Umsetzung. So zeigt Fritz Laszlo Weber seine langjährige Auseinandersetzung zum Mord des NSU an Halit Yozgat in Kassel. Dabei werden Fragen nach der Auseinandersetzung und Aufarbeitung gestellt. Seine Arbeit HALIT-STRASSE, KASSEL, HESSEN, DEUTSCHLAND macht jene Strategien und Politiken des Zeigens sichtbar, die täglich darüber entscheiden, welche Nachrichten, Geschichten, Namen und Hintergründe gesehen und welche von der öffentlichen Wahrnehmung ausgeschlossen werden. Auch Paolo Cirio macht sich die Materialwerdung von Informationen zum Prinzip seiner künstlerischen Handlung und führt in LOOPHOLE FOR ALL die Funktionsweisen von Steuerparadiesen ad absurdum. Ivar Veermäes künstlerische Forschungsarbeit ist die Visualisierung dessen, was sonst in digitalen Infrastrukturen unsichtbar bleibt. CENTER OF DOUBT deckt auf, was sich hinter der smart designten Oberfläche der digitalen Kommunikationstechnologie und des Cloudcomputing verbirgt.
Das umfangreiche Archiv, das Matthias Fritsch mit seiner Arbeit TECHNOVIKING ARCHIV zeigt, präsentiert Formen der Aneignung und der Wirkungsgeschichte eines zufällig gefilmten Momentes, dessen Protagonist ungewollt zu einer weltweiten Berühmtheit und schließlich zum Mem wurde. Auch Kerstin Honeit wendet sich Ikonen der Medienlandschaft zu und untersucht in TALKING BUSINESS das Verwirrspiel wechselnder Identitäten, in die sich zwei Synchronsprecherinnen jahrzehntelang begeben. Die Arbeit handelt von der Aneignung der zu synchronisierenden Rolle. Mathilde ter Heijne begleitete das viertägige Ritual eines rituellen Brands von ikonischen Tonfiguren, die sich auf archäologische Artefakte beziehen, die aus der Zeit vor dem Patriarchat stammen und daher die Frage aufwerfen, wie Machtstrukturen vergangener Zeiten die heutigen beeinflussen können, die von einer langen Geschichte des Patriarchats diktiert wurden. Die erfahrenen Brennmeister/innen und Schaman/innen luden die Teilnehmer/innen zu Ayahuasca-Zeremonien ein und begaben sich auf die Suche nach einer Verbindung mit dem Universum. Wenn DER WANDERER von Manuel Frolik die idyllische Natur in eben nur scheinbarer Endlosigkeit durchstreift, die sich dann doch als trügerisch entpuppt, so entwickeln sich auch hier Vorstellungen von Rollen und Lebensentwürfen, von Rituellem und Weltflucht. Max Philipp Schmid offenbart uns das Paradies als gartenhafte Seinsweise der Welt, in der die Sehnsucht durch die immer wiederkehrende Gleichheit suburbaner Landschaften nicht erfüllt werden kann. Hoffnung mag da die stille Poesie einer einsam am Strand entlang schwebenden Schallplatte geben, mit der uns Mikhail Basov und Natalia Basova verzaubern.
Alle Arbeiten konkurrieren um den mit 3.500 € dotierten Golden Cube, gestiftet von dem Kasseler
Softwareunternehmen Micromata GmbH.
Für die Ausstellung Monitoring steht ein Vermittlungsangebot bereit. Von Donnerstag bis Sonntag werden abwechselnd im Kasseler Kunstverein und im Südflügel des KulturBahnhofs Rundgänge zu ausgewählten Arbeiten angeboten (Termine siehe unten). Alle Besucher/innen sind eingeladen, sich in intensiver, aber lockerer Atmosphäre mit den Arbeiten und deren Inhalten zu beschäftigen und im Gespräch darüber auszutauschen.
Ein Vermittlungsangebot für Schulen und Gruppen wird nach Anmeldung unter dokfest@kasselerdokfest.de ermöglicht.
Übersicht der ausgestellten Arbeiten:
Kasseler Kunstverein
Sveta Antonova Google Translate movies
Mikhail Basov, Natalia Basova Film for Imaginary Music
Paolo Cirio Loophole for All
Özgür Demirci Bekledigim Yer (Place That I Wait)
Mathilde ter Heijne Experimental Archeology: The Space Beyond all Illusions
Daniel Stubenvoll Untitled - Filmed with Fujifilm X-E1 16.3MP Compact System Digital Camera with
18-55mm Lens, SanDisk Extreme Pro SDXC 64GB Class 10 SD Card. Mounted on Manfrotto 496RC2 Ball Head with Manfrotto MKBFRA4-BH BeFree Tripod
Ivar Veermäe Center of Doubt
KulturBahnhof: Südflügel
Manuel Frolik Der Wanderer
Florian Göthner Apartment Building
Kerstin Honeit Talking Business
Lukas Marxt Two Skies
Gerald Schauder Skulptur21
Rebecca Ann Tess The Tallest
Fritz Laszlo Weber Halit-Straße, Kassel, Hessen, Deutschland
KulturBahnhof: Stellwerk
Matthias Fritsch Technoviking Archiv
Galerie Coucou
Max Philipp Schmid Paradies