Oliver Van Den Berg, Ulrich Gebert, Ed Panar, Manuel Saiz
02 Sep - 16 Oct 2016
OLIVER VAN DEN BERG, ULRICH GEBERT, ED PANAR, MANUEL SAIZ
Zoozoozoo
02 September – 16 Oktober 2016
Der Kasseler Kunstverein zeigt vier künstlerische Positionen, die sich auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Verhältnis von Mensch und Natur auseinander setzen.
ED PANAR wirft den Blick des Menschen auf das Tier zurück, indem er Tiere als überraschte wie überraschende Beobachter des Bildbetrachters fixiert. Wer beobachtet hier wen mit welchen Absichten und Folgen? OLIVER VAN DEN BERG lotet die komplexen Beziehungen zwischen dem Künstlichen und dem Natürlichen aus, indem er Körperteile von Tieren zu Skulpturen werden lässt oder die animalische Semantik von Kriegsgerät reflektiert. ULRICH GEBERT thematisiert den instrumentellen Zugriff auf den tierischen Körper und dessen Habitate. Das Natürliche tritt hier als Widerstand von Gestaltung und widerborstiges Faszinosum ebenso in Erscheinung wie als moderne Schwundstufe in der Form des kultivierten Geheges. MANUEL SAIZ macht in der direkten Gegenüberstellung von menschlichen und tierischen Körpern den Betrachter zu einem Phänomenologen, der nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten der Spezies Ausschau hält: Wie animalisch sind Menschen, wie menschlich das Tier? Und in welcher Sphäre treffen sie sich?
Die Künstler der Ausstellung ZOOZOOZOO reflektieren mit unterschiedlichen ästhetischen Praktiken und Strategien auf die modernen Beziehungsgefüge von Tier und Mensch und rücken dabei die diskursiv oftmals marginalisierten Kreaturen selbst in den Mittelpunkt. Mit animalischen Körpern, Blicken und Biotopen verleihen sie dem Natürlichen ein Gesicht und eine Stimme.
Als reflexives Kulturwesen unterhält der Mensch ein spannungsgeladenes Verhältnis zur Natur. Er setzt sie auf Distanz, indem er sie gestaltet, domestiziert, verwertet, verbraucht, zivilisiert, züchtet oder sich als Bild gegenüberstellt. Zugleich bleibt er der natürlichen Natur verbunden – in seiner eigenen Physis und den dazugehörigen Lebensgrundlagen. Im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit des Natürlichen und der ökologischen Krise spitzen sich die konfliktiven Beziehungen von Mensch und Natur zu. Gen-Design und >Tiere essen< sind nur einige Themenfelder, in denen das Naturverhältnis neu verhandelt wird.
Die Ausstellung ZOOZOOZOO entfaltet einen Beobachtungsraum, der anthropozentrische Perspektiven aufbricht, indem er Mensch und Tier, Natur und Kultur in ihrer wechselseitigen Bezogenheit thematisiert. Neben und mit dieser Ausrichtung ist den Arbeiten gemein, dass sie der Schwere ethischer Fragen, die sich durch Machtasymmetrien und deren Ausnutzung durch den Menschen ergeben, mit ironischer Leichtigkeit zu begegnen wissen.
Zoozoozoo
02 September – 16 Oktober 2016
Der Kasseler Kunstverein zeigt vier künstlerische Positionen, die sich auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Verhältnis von Mensch und Natur auseinander setzen.
ED PANAR wirft den Blick des Menschen auf das Tier zurück, indem er Tiere als überraschte wie überraschende Beobachter des Bildbetrachters fixiert. Wer beobachtet hier wen mit welchen Absichten und Folgen? OLIVER VAN DEN BERG lotet die komplexen Beziehungen zwischen dem Künstlichen und dem Natürlichen aus, indem er Körperteile von Tieren zu Skulpturen werden lässt oder die animalische Semantik von Kriegsgerät reflektiert. ULRICH GEBERT thematisiert den instrumentellen Zugriff auf den tierischen Körper und dessen Habitate. Das Natürliche tritt hier als Widerstand von Gestaltung und widerborstiges Faszinosum ebenso in Erscheinung wie als moderne Schwundstufe in der Form des kultivierten Geheges. MANUEL SAIZ macht in der direkten Gegenüberstellung von menschlichen und tierischen Körpern den Betrachter zu einem Phänomenologen, der nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten der Spezies Ausschau hält: Wie animalisch sind Menschen, wie menschlich das Tier? Und in welcher Sphäre treffen sie sich?
Die Künstler der Ausstellung ZOOZOOZOO reflektieren mit unterschiedlichen ästhetischen Praktiken und Strategien auf die modernen Beziehungsgefüge von Tier und Mensch und rücken dabei die diskursiv oftmals marginalisierten Kreaturen selbst in den Mittelpunkt. Mit animalischen Körpern, Blicken und Biotopen verleihen sie dem Natürlichen ein Gesicht und eine Stimme.
Als reflexives Kulturwesen unterhält der Mensch ein spannungsgeladenes Verhältnis zur Natur. Er setzt sie auf Distanz, indem er sie gestaltet, domestiziert, verwertet, verbraucht, zivilisiert, züchtet oder sich als Bild gegenüberstellt. Zugleich bleibt er der natürlichen Natur verbunden – in seiner eigenen Physis und den dazugehörigen Lebensgrundlagen. Im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit des Natürlichen und der ökologischen Krise spitzen sich die konfliktiven Beziehungen von Mensch und Natur zu. Gen-Design und >Tiere essen< sind nur einige Themenfelder, in denen das Naturverhältnis neu verhandelt wird.
Die Ausstellung ZOOZOOZOO entfaltet einen Beobachtungsraum, der anthropozentrische Perspektiven aufbricht, indem er Mensch und Tier, Natur und Kultur in ihrer wechselseitigen Bezogenheit thematisiert. Neben und mit dieser Ausrichtung ist den Arbeiten gemein, dass sie der Schwere ethischer Fragen, die sich durch Machtasymmetrien und deren Ausnutzung durch den Menschen ergeben, mit ironischer Leichtigkeit zu begegnen wissen.