Kewenig

Imi Knoebel

29 Jul - 23 Oct 2010

Exhibition view
IMI KNOEBEL
"Constel.lació"

29.07. - 23.10.2010
Eröffnung 29.07.2010 ab 20 Uhr

Die Galería Kewenig freut sich, mit Imi Knoebel (Dessau, 1940) zum zweiten Mal einen der bedeutendsten Vertreter der zeitgenössischen Malerei und Skulptur im Oratorio de Sant Feliu in Palma de Mallorca zu zeigen.

In konsequenter Folge und mit konzeptuellem Erfindungsreichtum geht der deutsche Künstler Imi Knoebel der Frage nach, was ein „Bild“ sein kann. Als Schüler von Joseph Beuys an der Düsseldorfer Kunstakademie nimmt Knoebel bereits Mitte der 1960er Jahre einer der Beuysschen Ästhetik entgegengesetzten Haltung ein und entwickelt früh eine zunächst durch den amerikanischen Minimalismus geprägte Herangehensweise an die Kunst. Er dekonstruiert das klassische Verhältnis von Linie, Form, Farbe und Materialien und lotet in seinem Werk Grenzbereiche zwischen Malerei und Skulptur stetig neu aus. Die Ausstellung umfasst emblematische Werke, wie die vierteilige monochrome ‚Weiße Konstellation’ aus den Jahren 1975/76. Sie brilliert in ihrer Leichtigkeit, die getragen wird durch die Farbigkeit, aber auch durch ihre Form vierer in die Höhe geschwungener unregelmäßiger Vierecke, deren Form exakt aufeinander abgestimmt ist als ein Werk zwischen Bewegung und Statik. Schwarz und weiss ist die zweiteilige Aluminiumtafel "Tafel CMLVIII" von 2004, die mit der kontrastierenden Oberflächenwirkung von heller und dunkler Farbfläche spielt. Das phosphoreszierende "Mennige" Bild von 1976/2010 fand Imi Knoebel in seiner Form bereits 1976, verlor dann aber die frühe Leinwand, auf deren Umrisse er in der hölzernen Arbeit von 2010 zurückgreift. Die Oberfläche sammelt das Licht des Raumes, um es bei Einbruch der Dunkelheit wieder abzugeben. An Mennige-Umrisse erinnern auch die Motive von 6 blauen Zeichnungen aus 1977. Die Skulptur "Radio Beirut" von 1982 erinnert an eine verbogene Antenne eines alten Weltempfängers und entstand zeitlich vor dem Hintergrund des Mordes an den libanesischen Präsidentschaftskandidaten Bashir Jumayyil im Rahmen eines radioaktiven Anschlags. Ungewöhnlich deutlich lässt sich hier ein inhaltlicher Bezug zu Imi Knoebels überwiegend selbstreferenzieller Kunst vermuten. Imi Knoebel lebt und arbeitet in Düsseldorf. Er ist seit Jahrzehnten in internationalen Ausstellungen präsent und weltweit in bedeutenden Museen und Sammlungen vertreten.

Zwischen 1972 und 1987 nahm er an der documenta 5, 6, 7 und 8 teil; 1996/97 zeigte das Münchner Haus der Kunst eine Retrospektive des Künstlers, die in der Folge nach Amsterdam, Düsseldorf und Valencia reiste. 2009 zeigte die Berliner Neue Nationalgalerie eine Ausstellung mit wichtigen Installationen des Künstlers. Zurzeit arbeitet Imi Knoebel an Kirchenfenstern für eine der bedeutendsten gotischen Kirchen Frankreichs, die Kathedrale von Reims, die 2011 geweiht werden.
 

Tags: Joseph Beuys, Imi Knoebel