Ina Wudtke
20 Feb - 21 Mar 2010
INA WUDTKE
"Griot Girl"
Eröffnung: Freitag, 19. Februar 2010, 19 Uhr
Ausstellung: 20. Februar - 21. März 2010
Die Künstlerin Ina Wudtke zeigt im Kunstverein kjubh Arbeiten aus den letzten vier Jahren: Die beiden Videos A Portrait of the Artist as a Worker (rmx.) und herspace, die Zeichnungen der Serie Rize und die aktuell entstandene Dubplate The Fine Art of Living.
Dem Begriff des Riot Girl, der im Kunstzusammenhang auf feministische Kunst im Rock- und Punkkontext verweist, setzt Ina Wudtke den selbst formulierten Begriff des Griot Girl entgegen. Griot Girlz stehen ebenfalls für feministische Kunst, jedoch stehen sie im Kontext von Musik mit Afrikanischen Wurzeln (Hip Hop, Jazz, Dubstep etc). Das Wort "Griot" wird meist in der Ethnologie verwendet und bezeichnet in oralen afrikanischen Kulturen die Personen, die die Geschichte des Stammes bewahren und mündlich überliefern. Griot Girlz erzählen eine Geschichte, oft - aber nicht nur - in Gedächnisstützender Technik wie dem Reim oder dem Rap. Mit ihrer Austellung Griot Girl präsentiert Ina Wudtke Arbeiten, die sich auf die musikalische Tradition der black-atlantic Diaspora beziehen. Dazu gehört einen Beat als komplexe Avantgarde im Kunstkontext zu verstehen, wie er in der Harlem Renaissance der zwanziger Jahre, mit der Erfindung der synkopischen Swing-Rhythmen bereits als ein prominentes Beispiel von black-atlantischer Moderne geschaffen wurde. Damit gehört Ina Wudtke einer Generation von KünstlerInnen wie Sanford Biggers, Jennie C. Jones, Minouk Lim, Nadine Robinson u.a. an, die Hip Hop/Jazz nicht nur als authentische afro-amerikanische Kultur begreifen, sondern auch als globale Sprache einer ganzen Generation verstehen.
Das Video herspace von Ina Wudtke widmet sich in einem Rollenspiel kritisch den Arbeitsbedingungen weiblicher DJs. Sie spielt vier weibliche DJ-Charakteren. Der Text wurde aus Interviews mit internationalen weiblichen Break Beat DJs generiert. DJ Mixtechniken wurden dabei auf die Videoschnitttechnik übertragen. Das Video spricht über selbständige, weibliche Akteurinnen auf dem freien Markt, und fungiert damit als Blaupause für diverse Berufe. Auch das Video A Portrait of the Artist as a Worker (rmx.) setzt sich auf witzige, provokative Weise für die Künstlerin in der zeitgenössischen (Kunst-) Welt ein. Der Text der Darsteller ist ein Remix des originalen Essays des Belgischen Philosophen Dieter Lesage und geht teils ironisch, teils sympathisierend mit den diversen Facetten um aus denen künstlerische Arbeit heutzutage oft besteht.
Die Zeichnungen der Serie Rize greifen die Clownoutfits aus A Portrait of the Artist as a Worker (rmx.) wieder auf und verweisen auf Clowning - dem zeitgenössischen Breaksdancestyle aus Los Angeles.
Ina Wudtkes aktuelle Arbeit The Fine Art of Living sind eine Reihe von Protestsongs und Spoken Word Aufnahmen gegen die Gentrifizierung der Innenstädte von Metropolen. Gegenwärtig werden global Haushalte mit niedrigem Einkommen, Künstler und Clubs aus den Stadtzentren von Metropolen durch unbezahlbare Mieten verdrängt. Die 6 Tracks vernetzen die Situation in Berlin inhaltlich und formal mit der in Harlem/Bronx in New York, zum einen durch Interpretationen von Langston Hughes Gedichten, zum anderen durch Formen wie Rap und Breakbeats die auf Hip Hop und Jazz verweisen.
"Griot Girl"
Eröffnung: Freitag, 19. Februar 2010, 19 Uhr
Ausstellung: 20. Februar - 21. März 2010
Die Künstlerin Ina Wudtke zeigt im Kunstverein kjubh Arbeiten aus den letzten vier Jahren: Die beiden Videos A Portrait of the Artist as a Worker (rmx.) und herspace, die Zeichnungen der Serie Rize und die aktuell entstandene Dubplate The Fine Art of Living.
Dem Begriff des Riot Girl, der im Kunstzusammenhang auf feministische Kunst im Rock- und Punkkontext verweist, setzt Ina Wudtke den selbst formulierten Begriff des Griot Girl entgegen. Griot Girlz stehen ebenfalls für feministische Kunst, jedoch stehen sie im Kontext von Musik mit Afrikanischen Wurzeln (Hip Hop, Jazz, Dubstep etc). Das Wort "Griot" wird meist in der Ethnologie verwendet und bezeichnet in oralen afrikanischen Kulturen die Personen, die die Geschichte des Stammes bewahren und mündlich überliefern. Griot Girlz erzählen eine Geschichte, oft - aber nicht nur - in Gedächnisstützender Technik wie dem Reim oder dem Rap. Mit ihrer Austellung Griot Girl präsentiert Ina Wudtke Arbeiten, die sich auf die musikalische Tradition der black-atlantic Diaspora beziehen. Dazu gehört einen Beat als komplexe Avantgarde im Kunstkontext zu verstehen, wie er in der Harlem Renaissance der zwanziger Jahre, mit der Erfindung der synkopischen Swing-Rhythmen bereits als ein prominentes Beispiel von black-atlantischer Moderne geschaffen wurde. Damit gehört Ina Wudtke einer Generation von KünstlerInnen wie Sanford Biggers, Jennie C. Jones, Minouk Lim, Nadine Robinson u.a. an, die Hip Hop/Jazz nicht nur als authentische afro-amerikanische Kultur begreifen, sondern auch als globale Sprache einer ganzen Generation verstehen.
Das Video herspace von Ina Wudtke widmet sich in einem Rollenspiel kritisch den Arbeitsbedingungen weiblicher DJs. Sie spielt vier weibliche DJ-Charakteren. Der Text wurde aus Interviews mit internationalen weiblichen Break Beat DJs generiert. DJ Mixtechniken wurden dabei auf die Videoschnitttechnik übertragen. Das Video spricht über selbständige, weibliche Akteurinnen auf dem freien Markt, und fungiert damit als Blaupause für diverse Berufe. Auch das Video A Portrait of the Artist as a Worker (rmx.) setzt sich auf witzige, provokative Weise für die Künstlerin in der zeitgenössischen (Kunst-) Welt ein. Der Text der Darsteller ist ein Remix des originalen Essays des Belgischen Philosophen Dieter Lesage und geht teils ironisch, teils sympathisierend mit den diversen Facetten um aus denen künstlerische Arbeit heutzutage oft besteht.
Die Zeichnungen der Serie Rize greifen die Clownoutfits aus A Portrait of the Artist as a Worker (rmx.) wieder auf und verweisen auf Clowning - dem zeitgenössischen Breaksdancestyle aus Los Angeles.
Ina Wudtkes aktuelle Arbeit The Fine Art of Living sind eine Reihe von Protestsongs und Spoken Word Aufnahmen gegen die Gentrifizierung der Innenstädte von Metropolen. Gegenwärtig werden global Haushalte mit niedrigem Einkommen, Künstler und Clubs aus den Stadtzentren von Metropolen durch unbezahlbare Mieten verdrängt. Die 6 Tracks vernetzen die Situation in Berlin inhaltlich und formal mit der in Harlem/Bronx in New York, zum einen durch Interpretationen von Langston Hughes Gedichten, zum anderen durch Formen wie Rap und Breakbeats die auf Hip Hop und Jazz verweisen.