Ulrike Möschel
27 May - 16 Jun 2011
ULRIKE MÖSCHEL
Blinded by the Light
In Zusammenarbeit mit Marie T. Martin
Eingeladen von Owen Gump
28. Mai - 16. Juni 2011
Ulrike Möschel (∗1972, lebt und arbeitet in Düsseldorf) präsentiert in der Ausstellung "Blinded by the Light" drei Werke, die teilweise mit Texten der Schriftstellerin Marie T. Martin (∗1982, lebt und arbeitet in Köln) unterlegt sind. Nach ihrem zeitgleichen Aufenthalt als Artists in Residence im Atelier Galata Istanbul, entstand das gemeinsame Projekt der beiden Künstlerinnen: "Als Kind lebte ich in einem Aquarium", ein lyrischer Stummfilm, geheimnisvoll und zuweilen auch unheimlich.
Die Videoprojektion steht im Zentrum der Ausstellung und zeigt insbesondere Außenaufnahmen des nächtlichen Istanbuls. Die Bilder der engen Gassen in Karakoy, die Baustellen, der Schiffsverkehr auf dem Bosporus, die Lebenssituation der Metropole ragen in den Film hinein, zeichnen aber nicht etwa die Stadt und den Aufenthalt der Künstlerinnen als Resumée auf, sondern sind poetisch und künstlerisch arrangiert, angelehnt an die klassischen Horrorstummfilme. Istanbul wird zum Symbol, zur nächtlichen Traumstadt. Durch die Synthese zwischen dem möglichen, nicht sichtbaren Schrecken, Poesie, Licht und Schatten, Bild und Vers gelingt es Ulrike Möschel und Marie T. Martin den Rezipienten in ihren Bann zu ziehen: Eine auffliegende Möwe, Autos, Gestalten, Dunkelheit, eine enge Perspektive, dann wieder Licht. Kindheit ist sowohl im Werk von Ulrike Möschel, als auch von Marie T. Martin ein häufig wiederkehrendes Thema. Im Film erzählt das lyrische Ich, in der Rückerinnerung an die Kindheit: Ein Spannungsfeld von kindlichem Angewiesensein und Gefühlen von Isoliertheit und Einsamkeit auf der einen Seite, und von einer Zeit der Verzauberung auf der anderen Seite.
Eine weitere Arbeit in der Ausstellung, eine Wandarbeit, zeigt ein Ornament, Weiß auf Weiß, ein filigranes Spiel zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem. Der dritten Installation liegt ein Gedanke zu Grunde, der bei Ulrike Möschel schon in älteren Arbeiten aufgetaucht ist: Die Wand als Haut. Die Worte: "Blindenschrift deiner Wangen", angelehnt an eine Gedichtzeile Marie T. Martins erscheinen in Blindenschrift an der Wand, abstrakt und unlesbar für uns "Sehende".
Julia Lemke
Ulrike Möschel (∗1972 in Münster) studierte von 1994-2001 an den Kunstakademien in Münster bei Ulrich Erben, Timm Ulrichs und in Düsseldorf bei Jannis Kounellis, von dem sie 1999 Meisterschülerin wurde.
Seit 2007 hat sie ein Lehrauftrag an der Bergischen Universität Wuppertal.
2010 erhielt sie das Istanbulstipendium der Kunststiftung NRW.
Ulrike Möschel wurde zuletzt in Einzelausstellungen im neuen Kunstverein Wuppertal (2011) und in der Galerie Rupert Pfab, Düsseldorf (2009) gezeigt, sowie in zahlreichen Gruppenausstellungen, darunter Silence_Storm, Austro Türk Tütün Deposu, Izmir (2010),
"neues Rheinland", Museum Schloss Morsbroich, Leverkusen (2010) und
"zerbrechliche Schönheit", Museum Kunstpalast, Düsseldorf (2008).
2006 erschien ihr Katalog "Schenken, Stehlen, Tauschen" im Extraverlag Berlin,
2010 "Als ich ein Junge war" im Kerber Verlag Bielefeld.
Marie T. Martin (∗1982 in Freiburg) studierte am deutschen Literaturinstitut in Leipzig.
008 erhielt sie das Rolf Dieter Brinkmann Stipendium der Stadt Köln,
2010 war sie Stipendiatin der Stadt Köln im Atelier Galata in Istanbul.
2011 erschien ihr Erzählband "Luftpost" im Poetenladen Leipzig.
(Mit besonderem Dank an die Galerie Rupert Pfab, Düsseldorf.)
Blinded by the Light
In Zusammenarbeit mit Marie T. Martin
Eingeladen von Owen Gump
28. Mai - 16. Juni 2011
Ulrike Möschel (∗1972, lebt und arbeitet in Düsseldorf) präsentiert in der Ausstellung "Blinded by the Light" drei Werke, die teilweise mit Texten der Schriftstellerin Marie T. Martin (∗1982, lebt und arbeitet in Köln) unterlegt sind. Nach ihrem zeitgleichen Aufenthalt als Artists in Residence im Atelier Galata Istanbul, entstand das gemeinsame Projekt der beiden Künstlerinnen: "Als Kind lebte ich in einem Aquarium", ein lyrischer Stummfilm, geheimnisvoll und zuweilen auch unheimlich.
Die Videoprojektion steht im Zentrum der Ausstellung und zeigt insbesondere Außenaufnahmen des nächtlichen Istanbuls. Die Bilder der engen Gassen in Karakoy, die Baustellen, der Schiffsverkehr auf dem Bosporus, die Lebenssituation der Metropole ragen in den Film hinein, zeichnen aber nicht etwa die Stadt und den Aufenthalt der Künstlerinnen als Resumée auf, sondern sind poetisch und künstlerisch arrangiert, angelehnt an die klassischen Horrorstummfilme. Istanbul wird zum Symbol, zur nächtlichen Traumstadt. Durch die Synthese zwischen dem möglichen, nicht sichtbaren Schrecken, Poesie, Licht und Schatten, Bild und Vers gelingt es Ulrike Möschel und Marie T. Martin den Rezipienten in ihren Bann zu ziehen: Eine auffliegende Möwe, Autos, Gestalten, Dunkelheit, eine enge Perspektive, dann wieder Licht. Kindheit ist sowohl im Werk von Ulrike Möschel, als auch von Marie T. Martin ein häufig wiederkehrendes Thema. Im Film erzählt das lyrische Ich, in der Rückerinnerung an die Kindheit: Ein Spannungsfeld von kindlichem Angewiesensein und Gefühlen von Isoliertheit und Einsamkeit auf der einen Seite, und von einer Zeit der Verzauberung auf der anderen Seite.
Eine weitere Arbeit in der Ausstellung, eine Wandarbeit, zeigt ein Ornament, Weiß auf Weiß, ein filigranes Spiel zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem. Der dritten Installation liegt ein Gedanke zu Grunde, der bei Ulrike Möschel schon in älteren Arbeiten aufgetaucht ist: Die Wand als Haut. Die Worte: "Blindenschrift deiner Wangen", angelehnt an eine Gedichtzeile Marie T. Martins erscheinen in Blindenschrift an der Wand, abstrakt und unlesbar für uns "Sehende".
Julia Lemke
Ulrike Möschel (∗1972 in Münster) studierte von 1994-2001 an den Kunstakademien in Münster bei Ulrich Erben, Timm Ulrichs und in Düsseldorf bei Jannis Kounellis, von dem sie 1999 Meisterschülerin wurde.
Seit 2007 hat sie ein Lehrauftrag an der Bergischen Universität Wuppertal.
2010 erhielt sie das Istanbulstipendium der Kunststiftung NRW.
Ulrike Möschel wurde zuletzt in Einzelausstellungen im neuen Kunstverein Wuppertal (2011) und in der Galerie Rupert Pfab, Düsseldorf (2009) gezeigt, sowie in zahlreichen Gruppenausstellungen, darunter Silence_Storm, Austro Türk Tütün Deposu, Izmir (2010),
"neues Rheinland", Museum Schloss Morsbroich, Leverkusen (2010) und
"zerbrechliche Schönheit", Museum Kunstpalast, Düsseldorf (2008).
2006 erschien ihr Katalog "Schenken, Stehlen, Tauschen" im Extraverlag Berlin,
2010 "Als ich ein Junge war" im Kerber Verlag Bielefeld.
Marie T. Martin (∗1982 in Freiburg) studierte am deutschen Literaturinstitut in Leipzig.
008 erhielt sie das Rolf Dieter Brinkmann Stipendium der Stadt Köln,
2010 war sie Stipendiatin der Stadt Köln im Atelier Galata in Istanbul.
2011 erschien ihr Erzählband "Luftpost" im Poetenladen Leipzig.
(Mit besonderem Dank an die Galerie Rupert Pfab, Düsseldorf.)