Atelier Van Lieshout
08 Mar - 04 Apr 2014
ATELIER VAN LIESHOUT
Tempel
8 März – 4 April 2014
Die Galerie Krinzinger zeigt in der Ausstellung „Tempel“ neben dem neuen Werkblock „New Tribal Labyrinth“ von AVL, eine ausgewählte Gruppe von Bronze Skulpturen die “Funnelheads“.
Joep van Lieshout (geb.1963) hat ein überaus komplexes, in sich zusammenhängendes Werk mit Elementen aus diversen außerkünstlerischen Bezugssystemen geschaffen. Wohn-, Arbeits- und Lebensräume sind immer wiederkehrende Themen seiner künstlerischen Auseinandersetzung. Das Atelier van Lieshout, das 1995 gegründet wurde, arbeitet bewusst interdisziplinär. Die Beschäftigung mit Gesellschafsutopien und alternativen Lebensentwürfen zieht sich wie ein roter Faden durch das Werk von Atelier van Lieshout
Lag der Schwerpunkt der Beschäftigung in den Anfängen von AVL auf dem Thema Freiheit, deren konsequenteste Umsetzung die Ausrufung des Freistaates „AVL Ville“ 2001 im Hafen von Rotterdam war, folgte in den Jahren darauf eine intensive Auseinandersetzung mit restriktiven Systemen.
In der neuen Werkserie „New Tribal Labyrinth“ geht es weniger um restriktive Systeme als um die positive Darstellung einer möglichen und nach Auffassung von AVL dringend notwendigen, Alternative zu unserem aktuell bestehenden Gesellschaftsmodell: Die Serie reflektiert unsere komplexe Gesellschaft in der übermäßiger Konsum auf limitierte Ressourcen trifft. Atelier van Lieshout schlägt eine alternative Weltordnung vor, in der imaginäre Stämme eine neue Gesellschaft formen und so eine Rückbesinnung auf einen einfachen und autarken Lebensstil vollzogen werden kann. Die imaginären Stämme wenden sich sowohl den Tätigkeiten des bäuerlichen Lebens als auch der industriellen Produktion zu. Die Beziehung zu den vorhandenen Ressourcen spielt eine wichtige Rolle, ebenso sollen Rituale neu bewertet werden und wieder eine größere Bedeutung erlangen. Somit lassen sich die Objekte, die die Ideen des „New Tribal Labyrinth’“ verkörpern in drei Kategorien einteilen: Landarbeit – Industrie und Ritual.
Den Auftakt zur Aufstellung bildet die Arbeit „Cow of the Future“ (2014), eine Kuh, die auf das Wesentliche reduziert wurde: es bleiben nur die Organe übrig, die für die MilchProduktion notwendig sind. Die vier monumentalen Skulpturen des großen Raumes: „Drill“, (2014), „Drill Press“ (2014), „Food Reactor“ (2013) und „Animalistic Constructivist“ (2013) beziehen sich auf die industrielle Fertigung.
Atelier Van Lieshout geht mit dieser neuen Werkgruppe wieder das Wagnis der Schaffung eines neuen „Gesamtkunstwerkes“ ein.
Bettina Busse
Tempel
8 März – 4 April 2014
Die Galerie Krinzinger zeigt in der Ausstellung „Tempel“ neben dem neuen Werkblock „New Tribal Labyrinth“ von AVL, eine ausgewählte Gruppe von Bronze Skulpturen die “Funnelheads“.
Joep van Lieshout (geb.1963) hat ein überaus komplexes, in sich zusammenhängendes Werk mit Elementen aus diversen außerkünstlerischen Bezugssystemen geschaffen. Wohn-, Arbeits- und Lebensräume sind immer wiederkehrende Themen seiner künstlerischen Auseinandersetzung. Das Atelier van Lieshout, das 1995 gegründet wurde, arbeitet bewusst interdisziplinär. Die Beschäftigung mit Gesellschafsutopien und alternativen Lebensentwürfen zieht sich wie ein roter Faden durch das Werk von Atelier van Lieshout
Lag der Schwerpunkt der Beschäftigung in den Anfängen von AVL auf dem Thema Freiheit, deren konsequenteste Umsetzung die Ausrufung des Freistaates „AVL Ville“ 2001 im Hafen von Rotterdam war, folgte in den Jahren darauf eine intensive Auseinandersetzung mit restriktiven Systemen.
In der neuen Werkserie „New Tribal Labyrinth“ geht es weniger um restriktive Systeme als um die positive Darstellung einer möglichen und nach Auffassung von AVL dringend notwendigen, Alternative zu unserem aktuell bestehenden Gesellschaftsmodell: Die Serie reflektiert unsere komplexe Gesellschaft in der übermäßiger Konsum auf limitierte Ressourcen trifft. Atelier van Lieshout schlägt eine alternative Weltordnung vor, in der imaginäre Stämme eine neue Gesellschaft formen und so eine Rückbesinnung auf einen einfachen und autarken Lebensstil vollzogen werden kann. Die imaginären Stämme wenden sich sowohl den Tätigkeiten des bäuerlichen Lebens als auch der industriellen Produktion zu. Die Beziehung zu den vorhandenen Ressourcen spielt eine wichtige Rolle, ebenso sollen Rituale neu bewertet werden und wieder eine größere Bedeutung erlangen. Somit lassen sich die Objekte, die die Ideen des „New Tribal Labyrinth’“ verkörpern in drei Kategorien einteilen: Landarbeit – Industrie und Ritual.
Den Auftakt zur Aufstellung bildet die Arbeit „Cow of the Future“ (2014), eine Kuh, die auf das Wesentliche reduziert wurde: es bleiben nur die Organe übrig, die für die MilchProduktion notwendig sind. Die vier monumentalen Skulpturen des großen Raumes: „Drill“, (2014), „Drill Press“ (2014), „Food Reactor“ (2013) und „Animalistic Constructivist“ (2013) beziehen sich auf die industrielle Fertigung.
Atelier Van Lieshout geht mit dieser neuen Werkgruppe wieder das Wagnis der Schaffung eines neuen „Gesamtkunstwerkes“ ein.
Bettina Busse