Kunsthalle Bremen

Der Blinde Fleck

Bremen Und Die Kunst In Der Kolonialzeit

05 Aug - 19 Nov 2017

Max Pechstein malte seine "Begegnung" 1919. (Pechstein, Hamburg/Tökendorf)
Fritz Behns "Stehender Massai" aus dem Jahr 1910. (KAREN BLINDOW und VG Bild Kunst Bonn 2017, VG Bild Kunst Bonn 2017)
Bronze, 38 x 23 x 12 cm, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen, Foto: Karen Blindow
Unbekannter Künstler, Yoruba, Nigeria, Queen Victoria, um 1900. Völkerkundemuseum Hamburg, Foto: Brigitte Saal
Bernd Steiner, Norddeutscher Lloyd Bremen, um 1927. Chromolithographie, Deutsches Schifffahrtsmuseum Bremerhaven
DER BLINDE FLECK
Bremen Und Die Kunst In Der Kolonialzeit
5 August – 19 November 2017

Der blinde Fleck. Bremen und die Kunst in der Kolonialzeit
Die Ausstellung verknüpft die Geschichte des Kunstvereins in Bremen mit der Handelsgeschichte der Hansestadt und untersucht Werke der Sammlung auf ihre kolonialen Zusammenhänge: Welche Spuren hat die Kolonialzeit in der Kunsthalle Bremen hinterlassen? Wie heute damit umgehen?


Bremen und die Kunst in der Kolonialzeit
Die Hansestadt Bremen war im 19. und frühen 20. Jahrhundert ein blühendes Zentrum des schnell wachsenden internationalen Handels. Dabei profitierte sie sowohl von kolonialer Expansion als auch von der massenhaften Auswanderung nach Übersee. Auch im 1823 gegründeten Kunstverein in Bremen haben diese globalen Verflechtungen Spuren hinterlassen. Bis heute blieben sie jedoch unentdeckt.

Forschungsergebnisse im Programm „Internationales Museum“
Ein von der Kulturstiftung des Bundes gefördertes Forschungs- und Ausstellungsprojekt widmet sich nun erstmals der Erforschung dieser historischen Bezüge. Es verknüpft die Geschichte des Kunstvereins in Bremen mit der Handelsgeschichte der Hansestadt und befragt Werke von u.a. Paula Modersohn-Becker, Emil Nolde und Fritz Behn auf ihre kolonialen Zusammenhänge. Die blinden Flecke, die dabei sichtbar gemacht werden, thematisieren insbesondere die Darstellung und den Umgang mit dem Fremden in der frühen Moderne.

Europäische und außereuropäische Positionen im Dialog
Die Ausstellung setzt diese europäischen Sichtweisen in der Sammlung der Kunsthalle Bremen mit außereuropäischen, darunter auch zeitgenössischen Positionen der Kunst in Dialog. Darüber hinaus wird die Relevanz dieser Thematik für die Gegenwart diskutiert und Eigen- und Fremdwahrnehmungen im Kontext von Globalisierung und Migration heute kritisch beleuchtet.

Intervention in der Oberen Rathaushalle
Der britisch-guyanische Künstler Hew Locke (*1959 in Edinburgh, Schottland) untersucht seit 30 Jahren Themen des Kolonialismus und der Globalisierung. Seine Werke reichen von raumfüllenden Installationen aus Karton über Fotocollagen und Perltapisserien bis hin zu Zeichnungen und multimedialen Skulpturen. Während der Laufzeit der Ausstellung „Der blinde Fleck" präsentiert er in der Oberen Rathaushalle seine Arbeit Cui Bono. Das Schiff greift sowohl Bremer Geschichte als auch aktuelle Themen von Migration und Handel auf.
Die Installation ist im Rahmen der regulären Rathaus-Führungen der Bremer Touristik Zentrale zu besichtigen. Weitere Informationen
 

Tags: Hew Locke, Emil Nolde