Kunsthalle Bremerhaven

Martín Mele

13 Jul - 31 Aug 2014

Ausstellungsansicht Kunsthalle Bremerhaven "Wo ist Mele?", 2014
MARTÍN MELE
Wo ist Mele?
13 Juli - 31 August 2014

Schon immer gehörte das Reisen zum festen Bestandteil des Künstlerdaseins. Bedeutete es früher, de m Ruf eines Auftraggebers zu folgen und heute, Messen und Ausstellungen in der ganzen Welt zu besuchen, ist bei Martín Mele bereits seine Biographie eine Geschichte des Reisens und zugleich die essentielle Inspirationsquelle für seine Kunst.

1960 in Argentinien geboren, in Spanien und den Niederlanden aufgewachsen, kam er nach Deutschland und studierte ab 1992 unter Markus Lüpertz an der Kunstakademie Düsseldorf. Heute pendelt der Weltenbummler, der unter anderem Einzelausstellungen in der Schweiz, Mexiko, Costa Rica, Deutschland und Argentinien hatte, zwischen der Rheinmetropole und seinem Heimatland.

In Meles Werke fließen die Erinnerungen, Eindrücke von Formen und Farben, Fundstücke, Erlebnisse und Begegnungen aus seinem umfangreichen Reisefundus ein. Neben Malereien und Performances sind vor allem seine Materialcollagen, Plastiken und Installationen für seine Arbeit charakteristisch. Dem Prinzip des Ready-Mades folgend, entstehen die sogenannten „Live Skulpturen“ aus Alltagsgegenständen, Objekten und Skurrilitäten, die der Künstler oft auf Flohmärkten und in Trödelläden findet. In einem performativen Prozess werden die verschiedensten Materialien intuitiv zusammengesetzt, verbunden, neu angeordnet. Ihre Entstehungsweise ist den Werken anzumerken: Es haftet ihnen stets ein gewisser Grad an Flüchtigkeit an, als könnten sie sich jederzeit verändern oder auflösen.

Eine besondere Verbindung hat Mele zur Literatur. Als Kind hatte er den ersten Kontakt mit spanischen Dichtern und beschäftigte sich dann mehr und mehr mit der Weltliteratur. Der literarische Einfluss auf seine Kunst bedeutet zwar nicht, dass Meles Werke erzählerisch sind oder sich auf eine eindeutige Vorlage beziehen, sondern ermöglicht dem Künstler eine distanziertere Betrachtungsweise und verleiht seinen Arbeiten eine gewisse Unabhängigkeit, eine leichte Ironie oder einen subtilen Witz.
 

Tags: Markus Lüpertz, Martín Mele