Eduardo Basualdo
CORONA im imaginären Universum von Eduardo Basualdo
05 Dec 2021 - 06 Feb 2022
Eduardo Basualdo
Corona, 2016
© Eduardo Basualdo
Courtesy of the artist, PSM Gallery, Galería Ruth Benzacar, Galería Luisa Strina, Installation view Kunsthalle Düsseldorf in the context of Bienalsur 2021
Photo: Katja Illner
Corona, 2016
© Eduardo Basualdo
Courtesy of the artist, PSM Gallery, Galería Ruth Benzacar, Galería Luisa Strina, Installation view Kunsthalle Düsseldorf in the context of Bienalsur 2021
Photo: Katja Illner
Eduardo Basualdo
Corona, 2016
© Eduardo Basualdo
Courtesy of the artist, PSM Gallery, Galería Ruth Benzacar, Galería Luisa Strina, Installation view Kunsthalle Düsseldorf in the context of Bienalsur 2021
Photo: Katja Illner
Corona, 2016
© Eduardo Basualdo
Courtesy of the artist, PSM Gallery, Galería Ruth Benzacar, Galería Luisa Strina, Installation view Kunsthalle Düsseldorf in the context of Bienalsur 2021
Photo: Katja Illner
Künstlerische Leitung: BIENALSUR, Diana B. Wechsler (ARG)
Kurator: Gregor Jansen (DEU)
Projektleitung: Cristina Sommer (ARG)
Kuratorische Achse: Ways of living
Mit ihrer umfassenden und vielschichtigen Kartografie und ihren verschiedenen kuratorischen Achsen schlägt BIENALSUR 2021 mehrere Wege gleichzeitig ein. Die unter Ways of living zusammengestellten Werke zeigen auf, wie Künstler:innen Formen der Organisation und des Verständnisses zeitgenössischer Erfahrungen – insbesondere in Städten – erforschen, neu interpretieren und zu problematisieren versuchen.
Diesem Ansatz folgend kreiert Eduardo Basualdo seit einigen Jahren Arbeiten aus Metallgittern, die in seinen Augen das Potenzial besitzen, eine Reflexion über die Grenzen der Gesellschaft – wie auch immer diese aussehen mögen – anzuregen.
Während mittelalterliche Städte zum Schutz ihrer Bewohner:innen vor Bedrohungen von außen von Mauern umgeben waren, wurden diese physischen Grenzen mit der Entstehung der modernen Stadt schrittweise abgebaut, um das Besiedlungsgebiet auszuweiten, offenere und dynamischere Räume der Zirkulation zu schaffen und gleichzeitig eine bessere Kontrolle über diese Räume zu erlangen.
In der aktuellen Zeit allerdings tauchen diese Grenzen zunehmend wieder auf. Straßen sind gesperrt, ganze Viertel abgeriegelt, und die „Grenzzäune“ werden immer sichtbarer: Häuser und Geschäfte werden verbarrikadiert, Architektur und Städte sind übersät mit Eisenstangen, die zum Schutz bestimmt sind – und diejenigen gefangen halten, die beschützt werden sollen. Pandemiebedingte Lockdowns und Ausgangsbeschränkungen, mit denen wir gezwungenermaßen für einen Großteil von 2020 und auch 2021 einige Monate leben mussten, scheinen das Potenzial dieser Zirkulation neu definiert und gleichzeitig neue Grenzen – sowohl zwischen Räumen als auch zwischen Menschen – geschaffen zu haben. Vor diesem Hintergrund gewinnt Basualdos Arbeit Corona (2016) an neuer Relevanz. Das gelbe Gitter, aufgetrennt und in Form einer Krone ausgebreitet, erhält nun eine völlig andere Lesart: Das Gitter öffnet sich, und doch bleibt die Grenze nicht nur bestehen, sondern sie wird stärker, komplexer, ungreifbar und bedrohlich zugleich.
Basualdo versteht sich selbst als Zeichner. Die Einschränkungen der Corona-Zeit veranlassten ihn dazu, sich wieder eingehender dieser Facette seiner künstlerischen Arbeit zu widmen. Dennoch muss man seine Eisengitter unweigerlich als Zeichnungen betrachten, die sich im Raum materialisieren. Mit seiner Arbeit Corona an der Fassade der Kunsthalle Düsseldorf schafft Basualdo einen Prototypen unserer neuen Lebensrealität – und sagt sich gleichzeitig davon los.
Diana B. Wechsler
Künstlerische Leiterin BIENALSUR
Kurator: Gregor Jansen (DEU)
Projektleitung: Cristina Sommer (ARG)
Kuratorische Achse: Ways of living
Mit ihrer umfassenden und vielschichtigen Kartografie und ihren verschiedenen kuratorischen Achsen schlägt BIENALSUR 2021 mehrere Wege gleichzeitig ein. Die unter Ways of living zusammengestellten Werke zeigen auf, wie Künstler:innen Formen der Organisation und des Verständnisses zeitgenössischer Erfahrungen – insbesondere in Städten – erforschen, neu interpretieren und zu problematisieren versuchen.
Diesem Ansatz folgend kreiert Eduardo Basualdo seit einigen Jahren Arbeiten aus Metallgittern, die in seinen Augen das Potenzial besitzen, eine Reflexion über die Grenzen der Gesellschaft – wie auch immer diese aussehen mögen – anzuregen.
Während mittelalterliche Städte zum Schutz ihrer Bewohner:innen vor Bedrohungen von außen von Mauern umgeben waren, wurden diese physischen Grenzen mit der Entstehung der modernen Stadt schrittweise abgebaut, um das Besiedlungsgebiet auszuweiten, offenere und dynamischere Räume der Zirkulation zu schaffen und gleichzeitig eine bessere Kontrolle über diese Räume zu erlangen.
In der aktuellen Zeit allerdings tauchen diese Grenzen zunehmend wieder auf. Straßen sind gesperrt, ganze Viertel abgeriegelt, und die „Grenzzäune“ werden immer sichtbarer: Häuser und Geschäfte werden verbarrikadiert, Architektur und Städte sind übersät mit Eisenstangen, die zum Schutz bestimmt sind – und diejenigen gefangen halten, die beschützt werden sollen. Pandemiebedingte Lockdowns und Ausgangsbeschränkungen, mit denen wir gezwungenermaßen für einen Großteil von 2020 und auch 2021 einige Monate leben mussten, scheinen das Potenzial dieser Zirkulation neu definiert und gleichzeitig neue Grenzen – sowohl zwischen Räumen als auch zwischen Menschen – geschaffen zu haben. Vor diesem Hintergrund gewinnt Basualdos Arbeit Corona (2016) an neuer Relevanz. Das gelbe Gitter, aufgetrennt und in Form einer Krone ausgebreitet, erhält nun eine völlig andere Lesart: Das Gitter öffnet sich, und doch bleibt die Grenze nicht nur bestehen, sondern sie wird stärker, komplexer, ungreifbar und bedrohlich zugleich.
Basualdo versteht sich selbst als Zeichner. Die Einschränkungen der Corona-Zeit veranlassten ihn dazu, sich wieder eingehender dieser Facette seiner künstlerischen Arbeit zu widmen. Dennoch muss man seine Eisengitter unweigerlich als Zeichnungen betrachten, die sich im Raum materialisieren. Mit seiner Arbeit Corona an der Fassade der Kunsthalle Düsseldorf schafft Basualdo einen Prototypen unserer neuen Lebensrealität – und sagt sich gleichzeitig davon los.
Diana B. Wechsler
Künstlerische Leiterin BIENALSUR