Daniel Beerstecher
19 Apr - 31 May 2015
DANIEL BEERSTECHER
Land-Sailor
19 April – 31 May 2015
Daniel Beerstecher (geb.1980) lebt und arbeitet in Rio de Janeiro in Brasilien. Sein Projekt Land-Sailor steht im Mittelpunkt der Ausstellung: eine Videoarbeit, Collagen, und das Schiff sind zu sehen. 2014 segelte der Künstler mit einem Segelschiff auf vier Rädern in Argentinien auf der berühmten Straße E 40 von Patagonien bis Buenos Aires. Wir sehen wunderschöne Bilder von der bizarren Bergkette und der Weite der Landschaft, und darin das Abenteuer des Künstlers, das so aufregend wie auch absurd ist. Daniel Beerstecher hat sich das Unterwegssein, das Wandern zum künstlerischen Prinzip gemacht. Alle seine Unternehmungen sind Wanderungen, Expeditionen, und er versteht jedes seiner Projekte als eine „Versuchsanordnung“, in der er auf seine Weise einen Ort, eine Gegend erlebt. Das Extrem schafft starke Bilder. Immer verbindet ein Paradox, auf der einen Seite die schönen und eindrucksvollen Bilder der Landschaft, auf der anderen Seite ein absurdes Moment in der Rolle des Wanderers. Daniel Beerstechers Videofilm „Wie ich meinem Vogel die Welt erkläre“ (2013) ist eine Hommage an Joseph Beuys und seine berühmte Aktion mit dem toten Hasen. Daniel Beerstecher wandert mit einem quicklebendigen kleinen Vogel im Käfig als Gepäck auf dem Rücken vom alten Zentrum Sao Paulos durch die Zonen der Geschäftswelt, der reichen Elite wie der Favelas, durch ländliche Gebiete und Industrielandschaften, durch Urwald und Indianergebiet – 90 km bis ans Meer. Sein Film zeigt einen exemplarischen Ausschnitt daraus, was Brasilien alles ist. Das Motiv des Vogels im Käfig ist ein wunderbar vielschichtiges Bild für Wandern, Freiheit, Wandervogel, die Existenz des Menschen.... Die Rückenfigur des Wanderers ist von Caspar David Friedrich bekannt, und wer kennt nicht dessen Mönch am Meer. In Daniel Beerstechers Video-Filmen, in seinen Collagen und Installationen geht es immer wieder um das starke Bild, um das poetische Bild, um das künstlerische Bild. Er ist sich seiner eigenen Möglichkeiten bewusst, und er weiß, wo das Bild des Wanderers seine Wurzeln hat. In jedem Fall sind die Filme und alle Kunstwerke von Daniel Beerstecher ein großartiges Erlebnis, eindrucksvoll mit einem guten Schuss Nachdenklichkeit in Szene gesetzt in der Kunsthalle Göppingen.
Land-Sailor
19 April – 31 May 2015
Daniel Beerstecher (geb.1980) lebt und arbeitet in Rio de Janeiro in Brasilien. Sein Projekt Land-Sailor steht im Mittelpunkt der Ausstellung: eine Videoarbeit, Collagen, und das Schiff sind zu sehen. 2014 segelte der Künstler mit einem Segelschiff auf vier Rädern in Argentinien auf der berühmten Straße E 40 von Patagonien bis Buenos Aires. Wir sehen wunderschöne Bilder von der bizarren Bergkette und der Weite der Landschaft, und darin das Abenteuer des Künstlers, das so aufregend wie auch absurd ist. Daniel Beerstecher hat sich das Unterwegssein, das Wandern zum künstlerischen Prinzip gemacht. Alle seine Unternehmungen sind Wanderungen, Expeditionen, und er versteht jedes seiner Projekte als eine „Versuchsanordnung“, in der er auf seine Weise einen Ort, eine Gegend erlebt. Das Extrem schafft starke Bilder. Immer verbindet ein Paradox, auf der einen Seite die schönen und eindrucksvollen Bilder der Landschaft, auf der anderen Seite ein absurdes Moment in der Rolle des Wanderers. Daniel Beerstechers Videofilm „Wie ich meinem Vogel die Welt erkläre“ (2013) ist eine Hommage an Joseph Beuys und seine berühmte Aktion mit dem toten Hasen. Daniel Beerstecher wandert mit einem quicklebendigen kleinen Vogel im Käfig als Gepäck auf dem Rücken vom alten Zentrum Sao Paulos durch die Zonen der Geschäftswelt, der reichen Elite wie der Favelas, durch ländliche Gebiete und Industrielandschaften, durch Urwald und Indianergebiet – 90 km bis ans Meer. Sein Film zeigt einen exemplarischen Ausschnitt daraus, was Brasilien alles ist. Das Motiv des Vogels im Käfig ist ein wunderbar vielschichtiges Bild für Wandern, Freiheit, Wandervogel, die Existenz des Menschen.... Die Rückenfigur des Wanderers ist von Caspar David Friedrich bekannt, und wer kennt nicht dessen Mönch am Meer. In Daniel Beerstechers Video-Filmen, in seinen Collagen und Installationen geht es immer wieder um das starke Bild, um das poetische Bild, um das künstlerische Bild. Er ist sich seiner eigenen Möglichkeiten bewusst, und er weiß, wo das Bild des Wanderers seine Wurzeln hat. In jedem Fall sind die Filme und alle Kunstwerke von Daniel Beerstecher ein großartiges Erlebnis, eindrucksvoll mit einem guten Schuss Nachdenklichkeit in Szene gesetzt in der Kunsthalle Göppingen.