Tomas Schmit
bald ist wieder schneckentreffen
10 Sep - 13 Nov 2016
TOMAS SCHMIT
bald ist wieder schneckentreffen
10 September - 13 November 2016
Die Kunsthalle Lingen ehrt das Werk von Tomas Schmit, dessen Todestag sich 2016 zum zehnten Mal jährt, mit einer werkübergreifenden Einzelausstellung. Es werden Arbeiten von den 60er Jahren bis 2005 präsentiert. Schmit (1943-2006) gehört zu den Pionieren der Fluxus-Bewegung in den frühen 60er Jahren. Über Nam June Paik, den er 1961 traf, lernte er George Maciunas und die ersten Fluxus-Aktivitäten kennen. Zu seinen engen Künstlerfreunden gehörten unter Anderem George Brecht, Ludwig Gosewitz, Arthur Köpcke, Dieter Roth und Gerhard Rühm.
1962 nahm Tomas Schmit an der Aufführung Neo-Dada in der Musik, ausgerichtet von den Düsseldorfer Kammerspielen, sowie den Parallelen Aufführungen Neuester Musik in Amsterdam teil und entwickelte seine ersten pieces. In der Folgezeit beteiligte er sich an den meisten europäischen Fluxusfestivals, die in Kopenhagen, Paris, Düsseldorf, London und Berlin stattfanden und organisierte das viel diskutierte Festival der neuen Kunst in der Technischen Hochschule in Aachen am 20. Juli 1964.
Tomas Schmit hat in dieser Zeit die Infragestellung der bürgerlichen Kunst und die Ansätze zu einer neuen Ästhetik wesentlich mitgeprägt. Sein Briefwechsel mit George Maciunas führte dazu, dass eine theoretische Auseinandersetzung mit den politischen und ästhetischen Vorstellungen der Fluxuszeit so intensiv möglich geworden ist. Er hat sich aber früh von der aktiven Beteiligung an den Fluxusaktionen zurückgezogen, denn er war gegen die Verwässerung des radikalen Potentials dieser Kunstform. Die Grundidee von Fluxus – die Zurücknahme und Vermeidung des Spektakels – wurde zur Faustformel seiner denkerischen und künstlerischen Ökonomie.
Tomas Schmit wurde am 13. Juli 1943 in Wipperfürth geboren, er starb am 4. Oktober 2006 in Berlin. Seine wichtigsten Einzelausstellungen waren im Kunstverein Hamburg (1977), im Kölnischen Kunstverein (1978), in der Galerie Michael Werner, Köln und New York (1986 und 1994), in der DAAD Galerie Berlin und im Sprengel Museum Hannover (1987), in der Kunsthalle Portikus, Frankfurt am Main (1997), im Kunstverein Bremerhaven (2005), im Museum Ludwig, Köln und in der Sammlung Falckenberg, Hamburg (2007). Er nahm an Gruppenausstellungen teil u.a. documenta 6 in Kassel (1977), von hier aus in Düsseldorf (1984), Chronos und Kairos in Kassel (1999) und Museum unserer Wünsche in Köln (2001/2002).
bald ist wieder schneckentreffen
10 September - 13 November 2016
Die Kunsthalle Lingen ehrt das Werk von Tomas Schmit, dessen Todestag sich 2016 zum zehnten Mal jährt, mit einer werkübergreifenden Einzelausstellung. Es werden Arbeiten von den 60er Jahren bis 2005 präsentiert. Schmit (1943-2006) gehört zu den Pionieren der Fluxus-Bewegung in den frühen 60er Jahren. Über Nam June Paik, den er 1961 traf, lernte er George Maciunas und die ersten Fluxus-Aktivitäten kennen. Zu seinen engen Künstlerfreunden gehörten unter Anderem George Brecht, Ludwig Gosewitz, Arthur Köpcke, Dieter Roth und Gerhard Rühm.
1962 nahm Tomas Schmit an der Aufführung Neo-Dada in der Musik, ausgerichtet von den Düsseldorfer Kammerspielen, sowie den Parallelen Aufführungen Neuester Musik in Amsterdam teil und entwickelte seine ersten pieces. In der Folgezeit beteiligte er sich an den meisten europäischen Fluxusfestivals, die in Kopenhagen, Paris, Düsseldorf, London und Berlin stattfanden und organisierte das viel diskutierte Festival der neuen Kunst in der Technischen Hochschule in Aachen am 20. Juli 1964.
Tomas Schmit hat in dieser Zeit die Infragestellung der bürgerlichen Kunst und die Ansätze zu einer neuen Ästhetik wesentlich mitgeprägt. Sein Briefwechsel mit George Maciunas führte dazu, dass eine theoretische Auseinandersetzung mit den politischen und ästhetischen Vorstellungen der Fluxuszeit so intensiv möglich geworden ist. Er hat sich aber früh von der aktiven Beteiligung an den Fluxusaktionen zurückgezogen, denn er war gegen die Verwässerung des radikalen Potentials dieser Kunstform. Die Grundidee von Fluxus – die Zurücknahme und Vermeidung des Spektakels – wurde zur Faustformel seiner denkerischen und künstlerischen Ökonomie.
Tomas Schmit wurde am 13. Juli 1943 in Wipperfürth geboren, er starb am 4. Oktober 2006 in Berlin. Seine wichtigsten Einzelausstellungen waren im Kunstverein Hamburg (1977), im Kölnischen Kunstverein (1978), in der Galerie Michael Werner, Köln und New York (1986 und 1994), in der DAAD Galerie Berlin und im Sprengel Museum Hannover (1987), in der Kunsthalle Portikus, Frankfurt am Main (1997), im Kunstverein Bremerhaven (2005), im Museum Ludwig, Köln und in der Sammlung Falckenberg, Hamburg (2007). Er nahm an Gruppenausstellungen teil u.a. documenta 6 in Kassel (1977), von hier aus in Düsseldorf (1984), Chronos und Kairos in Kassel (1999) und Museum unserer Wünsche in Köln (2001/2002).