Kunsthalle Münster

Does city/Münster matter?

02 Oct 2010 - 24 Feb 2011

© Diana Al-Hadid
Forever (blank) Matter, 2009
Courtesy Galerie Michael Janssen, Berlin
Pressekonferenz: 30. September 2010, 11.30 Uhr
Eröffnung: 1. Oktober 2010, 19.30 Uhr

Zum Verhältnis von Bild und Stadt

Ausstellung / Veranstaltungsreihe / Symposium

Nach der Untersuchung städtischer Identität mit "heute hier, morgen dort" (2004/05) stellt die AZKM im Herbst 2010 erneut auf urbane Phänomene der Stadt Münster scharf. "Does City/Münster matter?" geht exemplarisch von künstlerisch imaginierten Bildvorstellungen aus, die auf ganz unterschiedliche Weise multimedial von der Faszination urbaner Zusammenhänge und daraus resultierender Bildproduktion geleitet werden. Anstelle Künstler einmal mehr im unscharfen Außenraum zur objekthaften Reaktion auf Vorgefundenes aufzufordern, initiiert "Does City/Münster matter?" einen innovativen Prozess umgekehrter Ortsspezifik. Die Ausstellung bestehender künstlerischer Bilder markiert einen modellhaften Ort, an dem die emblematischen Ideen und Konzepte der eingeladenen Künstler ins Verhältnis zur Wirklichkeit der Stadt Münster gesetzt werden sollen.

Bilder sind zugleich Inszenierungs- wie Dechiffrierungsinstrumente einer Stadt – Bilder, die körperhaft aufscheinen (Architektur), strukturell bzw. inszenatorisch angelegt sind (Wegesysteme/Lichteffekte) oder auf mentale Aspekte abheben (soziale/ identifikatorische Gemengelagen). Als symbolische Verdichtungsleistungen formatieren Bilder Oberflächen und platzieren Erzählungen: Sie verflachen die Komplexität und können neue Wirklichkeiten eines Ortes konstruieren, die mitunter prägender als dessen Realität sind. Das Erkennen, Lesen und Deuten, aber auch die Entstehung und Wirkmechanismen solcher urbanen Bilder sind Thema einer Gruppenausstellung in der AZKM.
Nicht nur vermag die Analyse städtischer Bilder über den künstlerischen Blick, die Neubetrachtung vertrauter Lebenswelt anzuregen. Vielmehr eröffnet die transformierte Situation in der AZKM einen ebenso assoziativen wie visionären Denk- und Kommunikationsraum, in dem sich kommunale Entscheidungsträger unkonventionell treffen können mit Künstlern und Vertretern der Initiativen/Institutionen, die sich in der Stadt mit den zu verhandelnden (Bild-)Phänomene befassen und damit entscheidend zur Tradition solcher kultureller Untersuchungen in Münster beitragen. Mittels eines diskursiven Rahmenprogramms (Workshops, Diskussionsrunden, Vorträge) in der Ausstellung und an ungewöhnlichen Orten werden die Kreativpotentiale der Stadt in einen produktiven Austausch gebracht, der sich bezogen auf zukünftige Planungs-Gestaltungsprozesse über die eigentliche Projektdauer fortsetzen kann.

Die Ausstellung wird begleitet von einer Veranstaltungsreihe an ungewöhnlichen Orten und mündet im Frühjahr 2011 in ein Symposion.
Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler: Diana Al-Hadid, Koen van den Broek, Martin Kobe, Klaus Lutz, Lutz & Guggisberg, Toby Paterson, Paul Noble, Manfred Pernice, David Thorpe, Ina Weber u.a.

Text und Konzept: Dr. Gail Kirkpatrick (Direktorin AZKM) und Marcus Lütkemeyer (Kurator)

Rahmenprogramm: rethfeld und rinke, Marcel Schumacher
Denkraum:welt
26.10.2010, 19.30 Uhr
Planetarium, LWL, Sentruper Straße, Münster

Denkraum:landschaft
11.11.2010, 19.30 Uhr
Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, Aula, Dieckmannstraße, 141, Münster

Denkraum:siedlung
25.11.2010, 19.30 Uhr
Deutsche Rentenversicherung, Konferenzsaal, Gartenstraße 123, Münster

Denkraum:wahrnehmung
27.1.2011, 19.30 Uhr
Stadthaussaal, Rathausinnenhof, Münster

Denkraum:transformation
10.2.2011, 19.30 Uhr
Städtische Bühnen, Kleines Haus, Neubrückenstraße 63, Münster

Denkraum:interventionen
24.2.2011, 19.30 Uhr
AZKM, Hafenweg, Münster

Die Ausstellung Does city/Münster matter? wird von der Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Das Programm 2010 wird unterstützt von dem Freundeskreis der AZKM.
 

Tags: Diana Al-Hadid, Koen van den Broek, Lutz & Guggisberg, Gail Kirkpatrick, Martin Kobe, Marcus Lütkemeyer, Klaus Lutz, Paul Noble, Toby Paterson, Manfred Pernice, David Thorpe, Ina Weber