Förderpreisausstellung der Freunde der Kunstakademie Münster
20 Oct - 01 Nov 2012
FÖRDERPREISAUSSTELLUNG DER FREUNDE DER KUNSTAKADEMIE MÜNSTER
20. Oktober – 1. November 2012
Die Freunde der Kunstakademie Münster haben zum 29. Mal den Förderpreis der Freunde der Kunstakademie Münster. Mit der Auszeichnung verbindet sich ein Geldpreis von 2.000, 1.500 bzw. 1.000 Euro.
Preisträgerinnen:
1. Preis (2.000 Euro)
Katharina Monka, „In 00412“ (2012), Mixed Media
2. Preis (1.500 Euro)
Sandra Pulina „Vitrinen, Huntington Garden (2012), Öl auf Leinwand
3. Preis (1.000 Euro)
Lea Lethert, „080“ (2011/12), Fotografie auf Dibond
Die Förderpreis-Ausstellung gibt einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen junger zeitgenössischer Kunst an der Kunstakademie Münster. Die Professorinnen und Professoren der Kunstakademie haben die Künstlerinnen und Künstler ausgewählt, aus denen die Jury die Preisträger ermittelt. Der Jury gehörte Gerrit Gohlke, Leiter des Brandenburgischen Kunstvereins Potsdam, die Künstlerin Alexandra Bircken (Köln) und Dr. Gail B. Kirkpatrick, die Leiterin der Kunsthalle Münster an. Die künstlerische Leitung hatten Prof. Klaus Merkel und Prof. Julia Schmidt (Vertretung). Der Förderpreis der Freunde der Kunstakademie Münster wird von der Westfälischen Provinzial Versicherung unterstützt.
Begründung der Jury:
1. Preis (2.000 Euro)
Katharina Monka, „In 00412“ (2012), Mixed Media
Katharina Monkas Arbeit In 00412 stellt die Frage nach der Körperlichkeit von Bildern und der Bildhaftigkeit räumlicher Körper auf unkonventionelle Weise neu. Ein kulissenhafter Einbau ist wie ein skulpturales Bild in den Raum geschoben. Wer ihn umrundet, schaut auf eine altmeisterlich anmutende Miniatur, die den Betrachter aber im Unklaren darüber lässt, ob die menschliche Physis, ein Modell oder eine abstrakte Struktur in einer Farbigkeit abgebildet wird, die den architektonischen Einbau förmlich nachzuahmen scheint. Vom übermalten Stück verbranntem Holz am Boden, über das Gemälde bis zur Faserplatte kommentieren sich alle Bestandteile gegenseitig und bleiben doch von einander separiert. In diesem Dreieck aus Bedeutung und Bedeutungsverweigerung fordert In 00412 das Publikum auf, eigene Antworten zu finden.
2. Preis (1.500 Euro)
Sandra Pulina „Vitrinen, Huntington Garden (2012), Öl auf Leinwand
Die Gemäldereihe Vitrinen, Huntington Garden von Sandra Pulina untersucht die Potentiale einer formal-abstrakten Gestaltung malerischer Oberflächen gerade dadurch, dass sie räumliche Objekte in ihre Komposition integriert. Sie verwandelt museale Objekte aus den Vitrinen eines Museums in vokabelhafte Chiffren und inszeniert so mit kühler Berechnung ein Gegenspiel von Bild und Abbild in ihren Tafeln. Sie unterstreicht dieses Experiment zwischen Abstraktion und Figuration, Außenbezug und künstlerischer Selbstbefragung, in dem sie zwei kleinere Tafeln in ihre Versuchsreihe einfügt, die wie Ableitungen des Bildinventars der größeren Gemälde wirken. Was im Bild ein bloßer Code sein könnte, wird ausgekoppelt an der Wand zum räumlichen Objekt. Wem soll man nun glauben? Der Chiffrenerzählung im Großen, der Illusion malerischer Selbständigkeit im Kleinen? Pulina lässt die Frage offen und unterminiert so den Mythos, Malerei sei eine abgeschlossene Angelegenheit an weißen Wänden.
3. Preis (1.000 Euro)
Lea Lethert, „080“ (2011/12), Fotografie auf Dibond
Lea Lethert weist der in unserer Gesellschaft allmächtigen Fotografie eine eigenartige Zwischenposition zu. Da wo das fotografische Auge sonst jeden Raum erfasst, durchdringt und verfügbar macht, richtet sich ihr Objektiv auf undurchdringliche Zwischenschichten, die den Raum nicht öffnen, sondern verhängen. Dieses blickhemmende Dazwischen können Spiegelungen, Kunststoffoberflächen, Wandfragmente sein, die uns einerseits in eine Sackgasse führen, andererseits als die realistischste Perspektive im Zeitalter totaler Reproduktion die Fokussierung auf das Undurchdringliche entdecken. Das entstehen Vexierspiel ist Malerei mit den Mitteln der technischen Apparatur. Die Details rücken ins Zentrum. Globalisierende Schlussfolgerungen bleiben auf der Strecke. Es gibt kein Außen und kein Innen mehr, sondern die Erlösung der Fotografie von ihrer berüchtigten Totalität durch die Suche nach einem ständigen Interim zwischen uns und der Welt.
Die teilnehmenden Künstlerinnen/Künstler sind:
Kyoung Jae Cho
Sumi Kim
Jaroslaw Kudla
Jihun Song
Janina Isabelle Lemparty-Prang
Julia Sasse
Anna Zibler
Tim Dannenberg
Gesche Karnick
Katharina Dany Martin
Hae-Ryun Jeong
Katharina Monka (1. Platz)
Lilly Lotta Uebele
Sandra Pulina (2. Platz)
Morris Vianden
Sascha Appelhoff
Hanna Verena Kier
Lea Lethert (3. Platz)
Henrik Löpmeier
Theresa Papendick
Maarten Van Roy
Johanna Katharina Becker
Esther Müller
20. Oktober – 1. November 2012
Die Freunde der Kunstakademie Münster haben zum 29. Mal den Förderpreis der Freunde der Kunstakademie Münster. Mit der Auszeichnung verbindet sich ein Geldpreis von 2.000, 1.500 bzw. 1.000 Euro.
Preisträgerinnen:
1. Preis (2.000 Euro)
Katharina Monka, „In 00412“ (2012), Mixed Media
2. Preis (1.500 Euro)
Sandra Pulina „Vitrinen, Huntington Garden (2012), Öl auf Leinwand
3. Preis (1.000 Euro)
Lea Lethert, „080“ (2011/12), Fotografie auf Dibond
Die Förderpreis-Ausstellung gibt einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen junger zeitgenössischer Kunst an der Kunstakademie Münster. Die Professorinnen und Professoren der Kunstakademie haben die Künstlerinnen und Künstler ausgewählt, aus denen die Jury die Preisträger ermittelt. Der Jury gehörte Gerrit Gohlke, Leiter des Brandenburgischen Kunstvereins Potsdam, die Künstlerin Alexandra Bircken (Köln) und Dr. Gail B. Kirkpatrick, die Leiterin der Kunsthalle Münster an. Die künstlerische Leitung hatten Prof. Klaus Merkel und Prof. Julia Schmidt (Vertretung). Der Förderpreis der Freunde der Kunstakademie Münster wird von der Westfälischen Provinzial Versicherung unterstützt.
Begründung der Jury:
1. Preis (2.000 Euro)
Katharina Monka, „In 00412“ (2012), Mixed Media
Katharina Monkas Arbeit In 00412 stellt die Frage nach der Körperlichkeit von Bildern und der Bildhaftigkeit räumlicher Körper auf unkonventionelle Weise neu. Ein kulissenhafter Einbau ist wie ein skulpturales Bild in den Raum geschoben. Wer ihn umrundet, schaut auf eine altmeisterlich anmutende Miniatur, die den Betrachter aber im Unklaren darüber lässt, ob die menschliche Physis, ein Modell oder eine abstrakte Struktur in einer Farbigkeit abgebildet wird, die den architektonischen Einbau förmlich nachzuahmen scheint. Vom übermalten Stück verbranntem Holz am Boden, über das Gemälde bis zur Faserplatte kommentieren sich alle Bestandteile gegenseitig und bleiben doch von einander separiert. In diesem Dreieck aus Bedeutung und Bedeutungsverweigerung fordert In 00412 das Publikum auf, eigene Antworten zu finden.
2. Preis (1.500 Euro)
Sandra Pulina „Vitrinen, Huntington Garden (2012), Öl auf Leinwand
Die Gemäldereihe Vitrinen, Huntington Garden von Sandra Pulina untersucht die Potentiale einer formal-abstrakten Gestaltung malerischer Oberflächen gerade dadurch, dass sie räumliche Objekte in ihre Komposition integriert. Sie verwandelt museale Objekte aus den Vitrinen eines Museums in vokabelhafte Chiffren und inszeniert so mit kühler Berechnung ein Gegenspiel von Bild und Abbild in ihren Tafeln. Sie unterstreicht dieses Experiment zwischen Abstraktion und Figuration, Außenbezug und künstlerischer Selbstbefragung, in dem sie zwei kleinere Tafeln in ihre Versuchsreihe einfügt, die wie Ableitungen des Bildinventars der größeren Gemälde wirken. Was im Bild ein bloßer Code sein könnte, wird ausgekoppelt an der Wand zum räumlichen Objekt. Wem soll man nun glauben? Der Chiffrenerzählung im Großen, der Illusion malerischer Selbständigkeit im Kleinen? Pulina lässt die Frage offen und unterminiert so den Mythos, Malerei sei eine abgeschlossene Angelegenheit an weißen Wänden.
3. Preis (1.000 Euro)
Lea Lethert, „080“ (2011/12), Fotografie auf Dibond
Lea Lethert weist der in unserer Gesellschaft allmächtigen Fotografie eine eigenartige Zwischenposition zu. Da wo das fotografische Auge sonst jeden Raum erfasst, durchdringt und verfügbar macht, richtet sich ihr Objektiv auf undurchdringliche Zwischenschichten, die den Raum nicht öffnen, sondern verhängen. Dieses blickhemmende Dazwischen können Spiegelungen, Kunststoffoberflächen, Wandfragmente sein, die uns einerseits in eine Sackgasse führen, andererseits als die realistischste Perspektive im Zeitalter totaler Reproduktion die Fokussierung auf das Undurchdringliche entdecken. Das entstehen Vexierspiel ist Malerei mit den Mitteln der technischen Apparatur. Die Details rücken ins Zentrum. Globalisierende Schlussfolgerungen bleiben auf der Strecke. Es gibt kein Außen und kein Innen mehr, sondern die Erlösung der Fotografie von ihrer berüchtigten Totalität durch die Suche nach einem ständigen Interim zwischen uns und der Welt.
Die teilnehmenden Künstlerinnen/Künstler sind:
Kyoung Jae Cho
Sumi Kim
Jaroslaw Kudla
Jihun Song
Janina Isabelle Lemparty-Prang
Julia Sasse
Anna Zibler
Tim Dannenberg
Gesche Karnick
Katharina Dany Martin
Hae-Ryun Jeong
Katharina Monka (1. Platz)
Lilly Lotta Uebele
Sandra Pulina (2. Platz)
Morris Vianden
Sascha Appelhoff
Hanna Verena Kier
Lea Lethert (3. Platz)
Henrik Löpmeier
Theresa Papendick
Maarten Van Roy
Johanna Katharina Becker
Esther Müller