Thomas Julier
Hunter in the Void
04 Sep - 27 Nov 2016
THOMAS JULIER
Hunter in the Void
4 September –27 November 2016
Der Schweizer Künstler Thomas Julier (*1983 in Brig, lebt und arbeitet in Brig und Zürich) untersucht in seinen Werken die Beschaffenheit zeitgenössischer Bildwelten. Seine Filme und Fotografien stehen stets in Abhängigkeit zu den Verfahren ihrer Produktion und Präsentation, wobei die verwendeten Aufnahme- und Abspielgeräte zum integralen Bestandteil des Gezeigten werden. Die jüngsten Arbeiten des Künstlers handeln vom medial konstruierten Blick auf das Tier. In anderen Werken tastet die Kamera den Körper und menschliche Verhaltensweisen ab. Im Zentrum seiner ersten institutionellen Einzelausstellung in der Schweiz steht eine Installation mit Bezug zur modernistischen Architektur des Kunsthaus Glarus und seiner Umgebung aus Kameras, die mit Bewegungssensoren versehen sind und einen Feedback-Loop bilden. Mit Futter werden Tiere in die Nähe der Kameras gelockt, die innerhalb und ausserhalb des Kunsthauses platziert sind. Sie sind mit einem System verbunden, das bei Bewegungsaktivität ein Video aufzeichnet. Im Oberlichtsaal werden die Livestreams dieser zu Bildfallen werdenden Kameras projiziert. Hunter in the Void geht von Perspektiven des Beobachters und des Beobachteten aus. Perforationen in den Glasscheiben machen das Gebäude durchlässig und damit für Tiere während der gesamten Ausstellungsdauer begehbar. Das Kunsthaus wird zur Kameraapparatur, die Tiere zu abwesenden Kunstfiguren, deren Körper und damit ihr eigentliches Wesen sich dem Betrachter entzieht. Licht spielt eine zentrale Rolle in Hunter in the Void. Die einzige Beleuchtung der Ausstellung bilden die Projektionen sowie die für den Betrachter nur in der Übertragung sichtbare Infrarotlichtbeleuchtung der Köder. Die Kameras dieses Systems sind so manipuliert, dass sie das für menschliche und tierische Augen unsichtbare Infrarotlicht im Raum registrieren, nicht aber das Tageslicht. Hunter in the Void ist eine Versuchsanordnung der Interaktion zwischen Tier und Kamera, die in einem bestimmten Tagesrhythmus stattfindet. Dafür greift Thomas Julier in den gewohnten Rhythmus des Kunsthauses ein: Er verändert die normierten Öffnungszeiten des Museums und passt sie dem Sonnenstand entsprechend an. Das Kunsthaus ist täglich wechselnd jeweils zwei Stunden vor bis zwei Stunden nach Sonnenuntergang und damit während der Dämmerung geöffnet.
Hunter in the Void
4 September –27 November 2016
Der Schweizer Künstler Thomas Julier (*1983 in Brig, lebt und arbeitet in Brig und Zürich) untersucht in seinen Werken die Beschaffenheit zeitgenössischer Bildwelten. Seine Filme und Fotografien stehen stets in Abhängigkeit zu den Verfahren ihrer Produktion und Präsentation, wobei die verwendeten Aufnahme- und Abspielgeräte zum integralen Bestandteil des Gezeigten werden. Die jüngsten Arbeiten des Künstlers handeln vom medial konstruierten Blick auf das Tier. In anderen Werken tastet die Kamera den Körper und menschliche Verhaltensweisen ab. Im Zentrum seiner ersten institutionellen Einzelausstellung in der Schweiz steht eine Installation mit Bezug zur modernistischen Architektur des Kunsthaus Glarus und seiner Umgebung aus Kameras, die mit Bewegungssensoren versehen sind und einen Feedback-Loop bilden. Mit Futter werden Tiere in die Nähe der Kameras gelockt, die innerhalb und ausserhalb des Kunsthauses platziert sind. Sie sind mit einem System verbunden, das bei Bewegungsaktivität ein Video aufzeichnet. Im Oberlichtsaal werden die Livestreams dieser zu Bildfallen werdenden Kameras projiziert. Hunter in the Void geht von Perspektiven des Beobachters und des Beobachteten aus. Perforationen in den Glasscheiben machen das Gebäude durchlässig und damit für Tiere während der gesamten Ausstellungsdauer begehbar. Das Kunsthaus wird zur Kameraapparatur, die Tiere zu abwesenden Kunstfiguren, deren Körper und damit ihr eigentliches Wesen sich dem Betrachter entzieht. Licht spielt eine zentrale Rolle in Hunter in the Void. Die einzige Beleuchtung der Ausstellung bilden die Projektionen sowie die für den Betrachter nur in der Übertragung sichtbare Infrarotlichtbeleuchtung der Köder. Die Kameras dieses Systems sind so manipuliert, dass sie das für menschliche und tierische Augen unsichtbare Infrarotlicht im Raum registrieren, nicht aber das Tageslicht. Hunter in the Void ist eine Versuchsanordnung der Interaktion zwischen Tier und Kamera, die in einem bestimmten Tagesrhythmus stattfindet. Dafür greift Thomas Julier in den gewohnten Rhythmus des Kunsthauses ein: Er verändert die normierten Öffnungszeiten des Museums und passt sie dem Sonnenstand entsprechend an. Das Kunsthaus ist täglich wechselnd jeweils zwei Stunden vor bis zwei Stunden nach Sonnenuntergang und damit während der Dämmerung geöffnet.