[un]erwartet
Die Kunst des Zufalls
24 Sep 2016 - 19 Feb 2017
Ausstellungsansicht »[un]erwartet. Die Kunst des Zufalls«
Foto: Frank Kleinbach, © Courtesy Reinhold Maas für Steffen Schlichter
Foto: Frank Kleinbach, © Courtesy Reinhold Maas für Steffen Schlichter
[un]erwartet
Die Kunst des Zufalls
24 September 2016 - 19 Februar 2017
Der Zufall entzieht sich jeder Festlegung – und doch nutzt die Kunst den kalkulierten Zufall als gestaltende Kraft. In den vergangenen hundert Jahren haben Künstlerinnen und Künstler Methoden und Verfahren entwickelt, um Zufallsprozesse unter definierten Bedingungen auszulösen. Anhand von rund 120 Werken zeigt die Sonderausstellung, wie experimentell und systematisch Künstlerinnen und Künstler mit dem Zufall umgegangen sind.
Hans Arp und die Surrealisten waren die ersten, die um 1920 das schöpferische Potenzial des Zufalls erkannten. Max Ernst provozierte mit seinen Frottagen das Unvorhersehbare. Dafür legte er etwa Blätter oder Holz unter Zeichenpapier und rieb sie mit Bleistift durch. Die so entstandenen Strukturen ergänzte er zu fantastischen Bildern.
In den 1960er-Jahren hielt der Zufall Einzug in die Konkrete Kunst. Rune Mields und Vera Molnár interessierten sich für den mathematischen Aspekt des Zufalls. In seinen Collagen ordnete herman de vries Papierstreifen nach Zufallstabellenzahlen an, wie sie bei biologischen Feldexperimenten verwendet werden. Und Peter Lacroix erwürfelte Kompositionen.
In der Gegenwartskunst ist Zufall ebenfalls ein Thema. Timm Ulrichs Bodenobjekt »Casual : Causal« (1983) und Patrycja Germans performative Installation »Kartenlegen« (2010–2016) setzen bei der Frage an, was der Zufall für den Menschen in Entscheidungssituationen bedeutet. Christian Jankowski hat den Fokus auf sich gerichtet: Seine Videoarbeit »Telemistica« (1999) versammelt Antworten italienischer Astrologen auf seine Frage, ob ihm eine Zukunft als bekannter Künstler bevorstehe.
Die Ausstellung lädt nicht nur zum Betrachten ein, sondern auch zum Ausprobieren: Im eigens für die Ausstellung entwickelten »VersuchsLabor« sind Besucherinnen und Besucher jeden Alters sowie Schulklassen eingeladen, zum Thema Zufall zu experimentieren und zu forschen.
Die Kunst des Zufalls
24 September 2016 - 19 Februar 2017
Der Zufall entzieht sich jeder Festlegung – und doch nutzt die Kunst den kalkulierten Zufall als gestaltende Kraft. In den vergangenen hundert Jahren haben Künstlerinnen und Künstler Methoden und Verfahren entwickelt, um Zufallsprozesse unter definierten Bedingungen auszulösen. Anhand von rund 120 Werken zeigt die Sonderausstellung, wie experimentell und systematisch Künstlerinnen und Künstler mit dem Zufall umgegangen sind.
Hans Arp und die Surrealisten waren die ersten, die um 1920 das schöpferische Potenzial des Zufalls erkannten. Max Ernst provozierte mit seinen Frottagen das Unvorhersehbare. Dafür legte er etwa Blätter oder Holz unter Zeichenpapier und rieb sie mit Bleistift durch. Die so entstandenen Strukturen ergänzte er zu fantastischen Bildern.
In den 1960er-Jahren hielt der Zufall Einzug in die Konkrete Kunst. Rune Mields und Vera Molnár interessierten sich für den mathematischen Aspekt des Zufalls. In seinen Collagen ordnete herman de vries Papierstreifen nach Zufallstabellenzahlen an, wie sie bei biologischen Feldexperimenten verwendet werden. Und Peter Lacroix erwürfelte Kompositionen.
In der Gegenwartskunst ist Zufall ebenfalls ein Thema. Timm Ulrichs Bodenobjekt »Casual : Causal« (1983) und Patrycja Germans performative Installation »Kartenlegen« (2010–2016) setzen bei der Frage an, was der Zufall für den Menschen in Entscheidungssituationen bedeutet. Christian Jankowski hat den Fokus auf sich gerichtet: Seine Videoarbeit »Telemistica« (1999) versammelt Antworten italienischer Astrologen auf seine Frage, ob ihm eine Zukunft als bekannter Künstler bevorstehe.
Die Ausstellung lädt nicht nur zum Betrachten ein, sondern auch zum Ausprobieren: Im eigens für die Ausstellung entwickelten »VersuchsLabor« sind Besucherinnen und Besucher jeden Alters sowie Schulklassen eingeladen, zum Thema Zufall zu experimentieren und zu forschen.