Kunstraum Innsbruck

Urbane Folklore

06 Jul - 23 Aug 2013

SupaKitch & Koralie, Wild Water, 2012
URBANE FOLKLORE!|
6 July - 23 August 2013

Herbert Baglione (BRA), Bibichun (MY), BLU (I), Shepard Fairey (US), A.J. Fosik (US), Os Gemêos (BRA), Koralie (F), Daniel Man (D), 9 Micro + Bart (MM), Thu Myat (MM), Mirko Reisser (DAIM) (D), SupaKitch (F), Thu Myat (MM), Vitché (BRA), Zezão (BRA)

Mit ausgewählten künstlerischen Positionen der Street Art nähert sich die Ausstellung „Urbane Folklore“ spielerisch dem Begriff der Folklore an. Anhand von Werken von Herbert Baglione (BRA), Bibichun (MY), BLU (I), Shepard Fairey (US), A.J. Fosik (US), Os Gemêos (BRA), Koralie (F), Daniel Man (D), 9 Micro + Bart (MM), Thu Myat (MM), Mirko Reisser (DAIM) (D), SupaKitch (F), Thu Myat (MM), Vitché (BRA) oder Zezão (BRA) wird untersucht, wie sich das Thema der Folklore in Ihren künstlerischen Stilen manifestiert. Damit erfährt das mit Klischees behaftete Thema eine Revision und erhält durch die Street Art eine globale und universelle Sprache, ohne jedoch die jeweiligen kulturellen Hintergründe auszublenden. Mit einem Sampling von Street Art und Folklore agieren die Künstler bewusst fernab von kommerzialisierter Heimeligkeit und politischer Gestrigkeit. Vielmehr noch übersetzen sie den Bildkatalog ihrer Kultur in eine gegenwärtige und populäre Bildkultur, die jedem zugänglich und erfassbar ist. In weiterer Konsequenz lehnt sich deswegen der Titel der Ausstellung auch an den Begriff der „Planetarischen Folklore“ von Victor Vasarely an, der in den 60er Jahren den Stadtraum als polychrome, planetarische Raumwelt definierte. Mit seiner „unité plastique“ wollte Vasarely über die Kunst eine bildnerische Universalsprache schaffen, die den urbanen Lebensraum für jeden plastisch gestaltbar und bewohnbar macht. Somit wird das bildnerische Gestalten mittels der kollektiven Partizipation in eine künstlerische Utopie übersetzt, um die Diversität der Kulturen im Positiven zu überwinden und die jeweiligen Identitätsmodelle mit ihren Überschneidungen und Beeinflussungen zu untersuchen. Die Kunst erweitert damit den urbanen Raum und wird zur kollektiven gesellschaftlichen Praxis. Diese Utopie kam jedoch mit der Kommerzialisierung des Stadtraumes an ihre Grenzen. Heute sind es mediale Narrative, wie z. B. die Werbung von internationalen Konzernen und Hollywood Blockbustern, die unseren Außenraum weltweit gleichermaßen besetzten und damit eine globale Bildsprache in unseren Alltag implementieren. Hierin findet die Ausstellung seine kritische Brechung und den Zugang zur Street Art, als positive Besetzung des Themas. Die Ausstellung „Urbane Folklore“ zeigt Malereien, Grafiken und Objekte von unterschiedlichen Künstlern, die den Stadtraum mit ihren polychromen Akzenten gestalten, um damit in ihrem Genre eine universal verständliche und an ihre Kultur gebundene Sprache zu entwickeln, die abseits des Vandalismus neue Erlebnisräume in der Stadt schaffen. Erstmals werden in diesem Zusammenhang Street Art Künstler aus Myanmar und Malaysia in Österreich gezeigt.

Karin Pernegger
 

Tags: Shepard Fairey, Os Gemeos, Daniel Man, Victor Vasarely