Boys and their Toys. Zur Omnipräsenz von Krieg und Waffen. Auch in der Kunst...
07 Mar - 26 Apr 2015
Eine Ausstellung des Kunstraum Kreuzberg/Bethanien kuratiert von Stéphane Bauer und Sahar
Zukerman gefördert durch den Ausstellungsfonds Kommunale Galerien
Krieg bzw. Medienbilder von Kriegen sind omnipräsent und durchdringen immer mehr unsere Lebensrealität. Die Grenzen zwischen Abbildungen der Kriegsrealität und Zivilleben werden immer mehr verwischt. Diese Omnipräsenz von Kriegsbildern – in der für Europa angeblich längsten Friedensphase der Menschheit – führt zu einer Verharmlosung und vermeintlich Ent- körperlichung der Folgen von Krieg. Krieg ist Geschäft und Entertainment zugleich. Kriegsgeräte, Waffen und auch die Formen ihrer Handhabung werden zunehmend sowohl in Realität als auch in Fiktion als „Spielzeuge“ präsentiert: „Serious Games“ mit tödlichem Ausgang.
Zugleich scheint das Phänomen von „Lass uns Krieg spielen“ ungebrochen eine vor allem für jugendliche Männer wichtige Lebensphase zu sein. Die Auseinandersetzung, die hier spielerisch über das Töten und das Sterben geführt wird, ist immer wieder Gegenstand von pädagogischen Debatten und wird stets tabuisiert.
Die Künstler und die Ausstellungsmacher reagieren auf diese Phänomene mit unterschiedlichen Strategien. Die Ausstellung „Boys and their Toys“ will den Fokus auf die Gamifizierung von Kriegen legen und dabei zeigen, wie die Grenzen zwischen „Kriegsgerät“ und „Spielgerät“ verwischen – und dies bereits in der analogen Wirklichkeit und nicht erst mit der Einführung von Computerspielen. Zugleich wird die Faszination sichtbar, die (nach wie vor) von Waffen, Raketen, Flugzeugen und anderen Instrumenten der Kriegsführung ausgeht. Die Auseinandersetzung mit der Ästhetik von Waffen und Krieg ist ein wichtiger Bestandteil künstlerischer Werke und Strategien – z.T. von kritischer Distanz, aber auch von Affirmation geprägt. Hierbei scheint es aber nicht nur um die mediale Repräsentation von Krieg und seinen Folgen zu gehen. Vielfach ist der Ausgangspunkt auch eine formale Auseinandersetzung mit den Waffen selbst. Es geht um das Objekt, das zur Skulptur und zur Form wird.
„Lass uns Krieg spielen“ erfährt so in der Kunst eine Fortsetzung. Die Ausstellung „Boys and their Toys“ versucht zu reflektieren und zu befragen, wie Künstler mit der Ästhetik und der Repräsentation von Krieg und Waffen umgehen. Wie das „Krieg spielen“ umgedeutet, weitergeführt und transformiert wird.
Mit Arbeiten von: Benjamin Althammer, Oliver van den Berg, Musquiqui Chihying, Heinrich Dubel, Graw Böckler, Claudius Hausl, Sven Kalden, Martin Kaltwasser, Nik Nowak, Zazzaro Otto, Julian Röder, Henrik Schrat, Yuval Shaul, Philip Topolovac, Sahar Zukerman.
Zukerman gefördert durch den Ausstellungsfonds Kommunale Galerien
Krieg bzw. Medienbilder von Kriegen sind omnipräsent und durchdringen immer mehr unsere Lebensrealität. Die Grenzen zwischen Abbildungen der Kriegsrealität und Zivilleben werden immer mehr verwischt. Diese Omnipräsenz von Kriegsbildern – in der für Europa angeblich längsten Friedensphase der Menschheit – führt zu einer Verharmlosung und vermeintlich Ent- körperlichung der Folgen von Krieg. Krieg ist Geschäft und Entertainment zugleich. Kriegsgeräte, Waffen und auch die Formen ihrer Handhabung werden zunehmend sowohl in Realität als auch in Fiktion als „Spielzeuge“ präsentiert: „Serious Games“ mit tödlichem Ausgang.
Zugleich scheint das Phänomen von „Lass uns Krieg spielen“ ungebrochen eine vor allem für jugendliche Männer wichtige Lebensphase zu sein. Die Auseinandersetzung, die hier spielerisch über das Töten und das Sterben geführt wird, ist immer wieder Gegenstand von pädagogischen Debatten und wird stets tabuisiert.
Die Künstler und die Ausstellungsmacher reagieren auf diese Phänomene mit unterschiedlichen Strategien. Die Ausstellung „Boys and their Toys“ will den Fokus auf die Gamifizierung von Kriegen legen und dabei zeigen, wie die Grenzen zwischen „Kriegsgerät“ und „Spielgerät“ verwischen – und dies bereits in der analogen Wirklichkeit und nicht erst mit der Einführung von Computerspielen. Zugleich wird die Faszination sichtbar, die (nach wie vor) von Waffen, Raketen, Flugzeugen und anderen Instrumenten der Kriegsführung ausgeht. Die Auseinandersetzung mit der Ästhetik von Waffen und Krieg ist ein wichtiger Bestandteil künstlerischer Werke und Strategien – z.T. von kritischer Distanz, aber auch von Affirmation geprägt. Hierbei scheint es aber nicht nur um die mediale Repräsentation von Krieg und seinen Folgen zu gehen. Vielfach ist der Ausgangspunkt auch eine formale Auseinandersetzung mit den Waffen selbst. Es geht um das Objekt, das zur Skulptur und zur Form wird.
„Lass uns Krieg spielen“ erfährt so in der Kunst eine Fortsetzung. Die Ausstellung „Boys and their Toys“ versucht zu reflektieren und zu befragen, wie Künstler mit der Ästhetik und der Repräsentation von Krieg und Waffen umgehen. Wie das „Krieg spielen“ umgedeutet, weitergeführt und transformiert wird.
Mit Arbeiten von: Benjamin Althammer, Oliver van den Berg, Musquiqui Chihying, Heinrich Dubel, Graw Böckler, Claudius Hausl, Sven Kalden, Martin Kaltwasser, Nik Nowak, Zazzaro Otto, Julian Röder, Henrik Schrat, Yuval Shaul, Philip Topolovac, Sahar Zukerman.