Kunstraum Kreuzberg / Bethanien

Fremdkörper

24 Jun - 06 Aug 2006

Fremdkörper
24. Juni bis 6. August 2006
Eröffnung: Freitag, den 23. Juni 2006, ab 19 Uhr

Ein Projekt von Roman Minaev und Zorka Lednarova in Zusammenarbeit mit dem Kunstraum Kreuzberg/Bethanien mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur

„Fremdkörper“ ist ein internationales Ausstellungsprojekt, das Fremdheit als soziokulturelles Phänomen im Rahmen der europäischen Integrationsprozesse begreift. Das Projekt wurde in Kooperation mit fünf osteuropäischen Kulturinstitutionen innerhalb von einem Jahr durch eine Reihe von Ausstellungen erarbeitet: Nationales Zentrum für Zeitgenössische Kunst, Moskau, Russland (April-Mai 2004), Intro Galerie, Vilnius, Litauen (August 2004), NoD Galerie, Prag, Tschechien (Dezember 2004-Januar 2005), Zentrum für Zeitgenössische Kunst, Trnava, Slowakei (März-April 2005), Museum der Stadt Skopje, Skopje, Mazedonien (April-Mai 2005)
Initiiert wurde die Ausstellungsreihe von in Berlin lebenden Künstler-Migranten osteuropäischer Herkunft, die mit Künstler-Kollegen aus ihren Heimatländern in einen Dialog traten, um Standpunkte Ihrer kulturellen Identität vor dem Hintergrund geopolitischer Veränderungen herauszustellen. Das Ausstellungskonzept wurde durch die Teilnahme von zwei Deutschen KünstlerInnen ergänzt, die die im Projekt behandelte Thematik in ihren Arbeiten mitreflektieren.
Die in Berlin stattfindende Ausstellung ist das Resultat und die Zusammenfassung der Ausstellungsreihe Fremdkörper, die im April 2004, also zeitgleich mit dem in Kraft treten der EU-Osterweiterung in Moskau/Russland begann. In Zusammenarbeit mit den KuratorInnen der an dem Projekt beteiligten Institutionen wurden an den einzelnen Ausstellungsorten jeweils zwei bis drei Positionen ortsansässiger Künstler in das Ausstellungskonzept eingebaut. Im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien werden erstmalig alle 22 an dem Projekt beteiligten KünstlerInnen ausgestellt.

Vor dem Hintergrund des wechselseitigen Verhältnisses von Fremdheit und Integration verhandelt die Ausstellung Phänomene der politischen und sozialen Einordnung und deren Spielregeln, Veränderungen geopolitischer Kartografien, die Konstruktion von Medienwahrheit und die Rekonstruktion von Erinnerung.

Aus dem Problem der kulturellen Einordnung von Künstlern, die Grenzen überschreiten wollen oder müssen, die in verschiedenen Kontexten leben und für die es keine Rückkehr zu einem verlorenem Ursprung mehr geben kann, entstehet eine besondere Sichtweise. Durch die individuelle Kunstsprache wird deutlich, wie die festgehaltene Zeit von Wandlungsprozessen, irgendwo zwischen dem „noch nicht davon gekommen-“ und dem „noch nicht ganz angekommen Sein“, zum Merkmal einer von einer erweiteten Perspektive getragenen unabhängigen Identität wird.

Künstlerinnen:

Jasper Alvaer, Jovan Balov, Mr. Bra (Marek Kvetán & Richard Fajnor), Aristarkh Chernyshev & Vladislav Efimov, Aneta Mona Chisa, Pavel Forman, Mindaugas Gapsevicius, Geomatic (Serge Marinec & Andrei Vasiliev), Slavicia Janaslieva, Martin Juef, Kunst Fu (Erik Binder & Gabika Binderová), Magdalena Natalia Kwiatkowska, Zorka Lednárová, Dörte Meyer, Roman Minaev, Vladimir Sitnikov, Alma Skersyte, Jovan Sumkovski, Vana Urosevic
 

Tags: Erik Binder, Aristarkh Chernyshev, Aristarkh Chernyshev & Vladislav Efimov, C.T. Jasper, Marek Kvetan