Uncanny Valleys of a Possible Future
27 Jan - 02 Apr 2018
UNCANNY VALLEYS OF A POSSIBLE FUTURE - CTM 2018 Ausstellung
Frédérick A. Belzile, Guy Ben-Ary, Jessica Ekomane, Peter Flemming, Lawrence Lek, Teun Vonk, Anne de Vries, Zorka Wollny & Andrzej Wasilewski, ZULI
27 Januar - 2 April 2018
Kuratiert von: Oliver Baurhenn
Die CTM 2018 Ausstellung präsentiert unterschiedliche künstlerische Ansätze, die gelegentlich verspielt, aber immer politisch auf das Festivalthema „Turmoil“ eingehen. Spannung/Explosion, Apathie/Engagement, Regression/Progression, Verzweiflung/ Hoffnung – in ihren Werken schlagen die Künstler*innen unterschiedliche Wege ein, um Zerrissenheit und Kontroversen unserer Gegenwart anzusprechen und einen Umgang mit daraus resultierender Anspannung und Unbehagen zu finden.
Die Rolle der Musik bei Schaffung und Entfesselung kollektiver Emotionen untersucht Anne de Vries, der mit einem Hardstyle-Stadionkonzert-Szenario (komplett mit VJ/Lichteffekten, energetischen DJ-Sets und lauten Werbepostern) die Beziehung zwischen Technologie und Massenerfahrung erkundet. Ein Gegenpol dazu lässt sich bei Teun Vonks Installation „The Physical Mind“ erfahren. In der auf den ersten Blick paradox anmutenden Apparatur werden die Besucher*innen von zwei gigantischen Luftkissen umfasst, mit dem Ziel, sie so aus dem Kampf- oder Flucht-Modus alltäglichen Stress’ in ein Gefühl von Sicherheit und körperlichen Wohlbefindens zu führen.
Stimmen des Protests und Aufruhrs werden von Zorka Wollny und Andrzej Wasilewski in elektrische Entladungen verwandelt. Aufnahmen von zwei widerstreitenden Vokalistinnen werden durch die Stromblitze einer Teslaspule wiedergegeben, die so das explosive Potenzial politischer Ungleichheit spürbar macht. Ebenfalls mit Aufruhr befasst sich CTM 2018 Radio Lab Gewinner ZULI in einer Reihe von audiovisuellen 360°-Vignetten, die den unruhigen Alltag der gigantischen Metropole Kairo wiedergeben. Er vermischt alltägliche Interaktionen, Gespräche auf der Straße und eigene musikalische Kompositionen zu einer immersiven Klang-Bild-Kollage, die das von ständiger Spannung und latenter Explosivität geprägte Umfeld seiner Heimatstadt wiedergibt.
Drei weitere Künstler bieten unterschiedliche technologiebasierte Zugangspunkte zum Thema Aufruhr: Peter Flemming spekuliert über Systeme, die unseren rationalen Alltag aus den Fugen heben. In einer raumgreifenden, kinetischen Installation voller Alltagsobjekte, die wie in einem unsichtbaren Netz gefangen, in der Luft zu schweben scheinen, erschafft die unheimliche Polyphonie der schwingenden und wogenden Objekte einen Puls aus Klang und Schatten. Flemmings Ziel ist es, die Betrachter*innen in eine bizarr lebendige Objektwelt einzutauchen. In Frédérick Belziles „Eyes in the Sky“ scheint die Drohne eines First-Nation-Demonstranten gegen die Dakota Access Pipeline ein Eigenleben zu entwickeln – und fliegt einfach davon. Währenddessen kommt Geomancer, ein zu Bewusstsein gelangter geflohener KI-Satellit, in Lawrence Leks gleichnamigen Film zurück zur Erde und träumt davon, der erste KI-Künstler zu werden. Geomancer beschäftigt sich mit den Implikationen eines posthumanen Bewusstseins.
Die CTM 2018 Ausstellung wird gefördert durch die Senatskanzlei für Kultur und Europa und die Kulturstiftung des Bundes. Mit freundlicher Unterstützung der Botschaft der Niederlande, der Botschaft von Kanada und der Vertretung der Regierung von Québec Büro Berlin. Das CTM Radio Lab ist eine Gemeinschaftsproduktion mit Deutschlandfunk Kultur Hörspiel / Klangkunst, ORF Ö1 Kunstradio, ORF musikprotokoll im steirischen herbst, unterstützt durch das Magazin The Wire.
Frédérick A. Belzile, Guy Ben-Ary, Jessica Ekomane, Peter Flemming, Lawrence Lek, Teun Vonk, Anne de Vries, Zorka Wollny & Andrzej Wasilewski, ZULI
27 Januar - 2 April 2018
Kuratiert von: Oliver Baurhenn
Die CTM 2018 Ausstellung präsentiert unterschiedliche künstlerische Ansätze, die gelegentlich verspielt, aber immer politisch auf das Festivalthema „Turmoil“ eingehen. Spannung/Explosion, Apathie/Engagement, Regression/Progression, Verzweiflung/ Hoffnung – in ihren Werken schlagen die Künstler*innen unterschiedliche Wege ein, um Zerrissenheit und Kontroversen unserer Gegenwart anzusprechen und einen Umgang mit daraus resultierender Anspannung und Unbehagen zu finden.
Die Rolle der Musik bei Schaffung und Entfesselung kollektiver Emotionen untersucht Anne de Vries, der mit einem Hardstyle-Stadionkonzert-Szenario (komplett mit VJ/Lichteffekten, energetischen DJ-Sets und lauten Werbepostern) die Beziehung zwischen Technologie und Massenerfahrung erkundet. Ein Gegenpol dazu lässt sich bei Teun Vonks Installation „The Physical Mind“ erfahren. In der auf den ersten Blick paradox anmutenden Apparatur werden die Besucher*innen von zwei gigantischen Luftkissen umfasst, mit dem Ziel, sie so aus dem Kampf- oder Flucht-Modus alltäglichen Stress’ in ein Gefühl von Sicherheit und körperlichen Wohlbefindens zu führen.
Stimmen des Protests und Aufruhrs werden von Zorka Wollny und Andrzej Wasilewski in elektrische Entladungen verwandelt. Aufnahmen von zwei widerstreitenden Vokalistinnen werden durch die Stromblitze einer Teslaspule wiedergegeben, die so das explosive Potenzial politischer Ungleichheit spürbar macht. Ebenfalls mit Aufruhr befasst sich CTM 2018 Radio Lab Gewinner ZULI in einer Reihe von audiovisuellen 360°-Vignetten, die den unruhigen Alltag der gigantischen Metropole Kairo wiedergeben. Er vermischt alltägliche Interaktionen, Gespräche auf der Straße und eigene musikalische Kompositionen zu einer immersiven Klang-Bild-Kollage, die das von ständiger Spannung und latenter Explosivität geprägte Umfeld seiner Heimatstadt wiedergibt.
Drei weitere Künstler bieten unterschiedliche technologiebasierte Zugangspunkte zum Thema Aufruhr: Peter Flemming spekuliert über Systeme, die unseren rationalen Alltag aus den Fugen heben. In einer raumgreifenden, kinetischen Installation voller Alltagsobjekte, die wie in einem unsichtbaren Netz gefangen, in der Luft zu schweben scheinen, erschafft die unheimliche Polyphonie der schwingenden und wogenden Objekte einen Puls aus Klang und Schatten. Flemmings Ziel ist es, die Betrachter*innen in eine bizarr lebendige Objektwelt einzutauchen. In Frédérick Belziles „Eyes in the Sky“ scheint die Drohne eines First-Nation-Demonstranten gegen die Dakota Access Pipeline ein Eigenleben zu entwickeln – und fliegt einfach davon. Währenddessen kommt Geomancer, ein zu Bewusstsein gelangter geflohener KI-Satellit, in Lawrence Leks gleichnamigen Film zurück zur Erde und träumt davon, der erste KI-Künstler zu werden. Geomancer beschäftigt sich mit den Implikationen eines posthumanen Bewusstseins.
Die CTM 2018 Ausstellung wird gefördert durch die Senatskanzlei für Kultur und Europa und die Kulturstiftung des Bundes. Mit freundlicher Unterstützung der Botschaft der Niederlande, der Botschaft von Kanada und der Vertretung der Regierung von Québec Büro Berlin. Das CTM Radio Lab ist eine Gemeinschaftsproduktion mit Deutschlandfunk Kultur Hörspiel / Klangkunst, ORF Ö1 Kunstradio, ORF musikprotokoll im steirischen herbst, unterstützt durch das Magazin The Wire.