Wir sind hier nicht zum Spass!
29 Jun - 25 Aug 2013
WIR SIND HIER NICHT ZUM SPASS!
Kollektive und subkulturelle Strukturen im Berlin der 90er Jahre.
29. Juni bis 25. August 2013
Ausstellungsbeteiligte: Jim Avignon, Gerhard Behles, Christian Brox, Heinrich Dubel, Martin Eberle, Safy Etiel (SNIPER), Hallo-TV, Internationale Stadt, Karl Heinz Jeron, Kotai+Mo, monitor.automatique, Torsten Oetken, Paul Paulun, Daniel Pflumm, Mike Riemel, Gereon Schmitz, Penko Stoitschev, taschencomix, Steffy van Valanger, visomat inc.
Gesprächspartner des Hörstück: allgirls, Inke Arns, Jim Avignon, Georg Barber, DJ Bass Dee, Gerhard Behles, Captain Space Sex, José de Costa, Dominique Croissier, Stefan Dettmar, Andreas Döhler, Heinrich Dubel, Friedrich Eberhard, Simone Gilges, Christoph Grote-Beverborg, Yvonne Harder, Falko Hennig, Thaddeus Herrmann, Karl Heinz Jeron, Johannes Kahrs, Laura Kikauka, Doreen Kutzke, Gordon Monahan, DJ Newcleus, Torsten Oetken, Daniel Pflumm, Katja Reichard, Leigh Sachwitz, Penko Stoitschev, Petra Trojan, Ute Waldhausen, Jutta Weitz
Viele Künstlerinnen und Künstler wendeten sich im Berlin der 90er-Jahre neuen Formen der Zu-sammenarbeit zu. Ziel ihrer weitgehend selbstorganisierten Strukturen war es mit minimalen finanziellem Aufwand kulturelle Produktionen anzustoßen und die volle Kontrolle über die sich daraus ergebenden Prozesse zu behalten. Man initiierte kleine oder größere Clubs, gründete Galerien und Plattenlabels oder gab Magazine im Eigenvertrieb heraus.
Die damit verbundenen Erlebnisse wurden häufig über Szene- und Genregrenzen hinweg geteilt und so kamen Aufmerk-samkeit und Wertschätzung oft von unerwarteter Seite. Vielen ermöglichte das ein völlig neues Gefühl des Daseins, bei dem man sich gut als Teil eines größeren Ganzen fühlen konnte - und für das obendrein noch nicht einmal ein Manifest nötig war. Das Leben im Augenblick, die Neu-gier auf das Anderssein der anderen, Verweigerung der Vermarktbarkeit und kollektive Ar-beitspraktiken schienen in der Luft zu liegen. Die dafür nötigen Räume waren im Ostteil der Stadt ebenso großzügig verfügbar wie die passende Atmosphäre und ein Großteil des Mobili-ars.
Manche dieser Orte wurden später einfach abgerissen, andere zu Kinderspielplätzen, exklu-siven
Restaurants, Hotels oder Büroräumen umfunktioniert. Außer den vergleichsweise wenigen, die dabei waren, weiß kaum jemand, was dort passierte. Außenstehenden blieb das, was sich hinter unscheinbaren Türen, in Kellergewölben eines zweiten Hinterhofs oder auf einer von Pla-katwänden umrahmten Grünfläche abspielte, verborgen.
“Wir sind hier nicht zum Spaß!“ verbin-det einige dieser Ansätze und setzt sie in einen größeren urbanistischen Kontext. Anhand von Gesprächen mit über 30 Protagonisten aus der Zeit entstand ein Hörstück, das Zusammenhänge aufzeigt, die für das subkulturelle Schaffen der 90er Jahre bezeichnend waren. In Verbindung mit den Exponaten ergibt sich ein Stück bislang kaum beschriebener Stadtgeschichte – und durch die Talks eröffnet sich ein neuer Blick auf die Gegenwart.
Kollektive und subkulturelle Strukturen im Berlin der 90er Jahre.
29. Juni bis 25. August 2013
Ausstellungsbeteiligte: Jim Avignon, Gerhard Behles, Christian Brox, Heinrich Dubel, Martin Eberle, Safy Etiel (SNIPER), Hallo-TV, Internationale Stadt, Karl Heinz Jeron, Kotai+Mo, monitor.automatique, Torsten Oetken, Paul Paulun, Daniel Pflumm, Mike Riemel, Gereon Schmitz, Penko Stoitschev, taschencomix, Steffy van Valanger, visomat inc.
Gesprächspartner des Hörstück: allgirls, Inke Arns, Jim Avignon, Georg Barber, DJ Bass Dee, Gerhard Behles, Captain Space Sex, José de Costa, Dominique Croissier, Stefan Dettmar, Andreas Döhler, Heinrich Dubel, Friedrich Eberhard, Simone Gilges, Christoph Grote-Beverborg, Yvonne Harder, Falko Hennig, Thaddeus Herrmann, Karl Heinz Jeron, Johannes Kahrs, Laura Kikauka, Doreen Kutzke, Gordon Monahan, DJ Newcleus, Torsten Oetken, Daniel Pflumm, Katja Reichard, Leigh Sachwitz, Penko Stoitschev, Petra Trojan, Ute Waldhausen, Jutta Weitz
Viele Künstlerinnen und Künstler wendeten sich im Berlin der 90er-Jahre neuen Formen der Zu-sammenarbeit zu. Ziel ihrer weitgehend selbstorganisierten Strukturen war es mit minimalen finanziellem Aufwand kulturelle Produktionen anzustoßen und die volle Kontrolle über die sich daraus ergebenden Prozesse zu behalten. Man initiierte kleine oder größere Clubs, gründete Galerien und Plattenlabels oder gab Magazine im Eigenvertrieb heraus.
Die damit verbundenen Erlebnisse wurden häufig über Szene- und Genregrenzen hinweg geteilt und so kamen Aufmerk-samkeit und Wertschätzung oft von unerwarteter Seite. Vielen ermöglichte das ein völlig neues Gefühl des Daseins, bei dem man sich gut als Teil eines größeren Ganzen fühlen konnte - und für das obendrein noch nicht einmal ein Manifest nötig war. Das Leben im Augenblick, die Neu-gier auf das Anderssein der anderen, Verweigerung der Vermarktbarkeit und kollektive Ar-beitspraktiken schienen in der Luft zu liegen. Die dafür nötigen Räume waren im Ostteil der Stadt ebenso großzügig verfügbar wie die passende Atmosphäre und ein Großteil des Mobili-ars.
Manche dieser Orte wurden später einfach abgerissen, andere zu Kinderspielplätzen, exklu-siven
Restaurants, Hotels oder Büroräumen umfunktioniert. Außer den vergleichsweise wenigen, die dabei waren, weiß kaum jemand, was dort passierte. Außenstehenden blieb das, was sich hinter unscheinbaren Türen, in Kellergewölben eines zweiten Hinterhofs oder auf einer von Pla-katwänden umrahmten Grünfläche abspielte, verborgen.
“Wir sind hier nicht zum Spaß!“ verbin-det einige dieser Ansätze und setzt sie in einen größeren urbanistischen Kontext. Anhand von Gesprächen mit über 30 Protagonisten aus der Zeit entstand ein Hörstück, das Zusammenhänge aufzeigt, die für das subkulturelle Schaffen der 90er Jahre bezeichnend waren. In Verbindung mit den Exponaten ergibt sich ein Stück bislang kaum beschriebener Stadtgeschichte – und durch die Talks eröffnet sich ein neuer Blick auf die Gegenwart.