Kunstverein Leipzig

Tourné, Tourné, Tourné, Tourné

03 Feb - 04 Mar 2012

TOURNÉ, TOURNÉ, TOURNÉ, TOURNÉ
(Look What They've Done To My Song, Ma)
Thomas Janitzky, Inga Kerber, Jochen Plogsties, Anna Sartorius
3 Februar - 4 März, 2012

Die Wiederholung und das kleine alltägliche Sterben im Ohr.
Anmerkungen zu einer möglichen Assoziation von Todestrieb und Ästhetischer Erziehung, von Sterblichkeit und Individualität – beginnend mit der Kantate 82 von J. S. Bach und endend mit einigen Ausblicken in zeitgenössische Kunst und Kreativitätsvakuum.

Marc Ries, Lehre, Projekte und Publikationen in den Bereichen Technische Medien, Kultur, Architektur und Kunst, promovierte 1995 am Institut für Philosophie der Universität Wien, von 2006 bis 2009 war er Vertretungsprofessor für Medientheorie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, sei 2010 ist er Professor für Soziologie und Theorie der Medien an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main.
2009 Konzept und Co-Kurator der Ausstellung talk.talk Das Interview als ästhetische Praxis Leipzig/Graz/Salzburg. Ausgewählte Publikationen: Medienkulturen, Wien 2002, Mitherausgabe: DATING.21 Liebesorganisation und Verabredungskulturen, Bielefeld 2007.


Zur Ausstellung:
Nach der ersten Station dieser Gruppenausstellung in der Stuttgarter Galerie Parrotta Contemporary Art (www.korridor.eu), die bis zum 28. Januar 2012 zu sehen ist, zeigt der Kunstverein Leipzig im unmittelbaren Anschluss den zweiten Teil der vier Stationen umfassenden Ausstellungsreihe von vier jungen künstlerischen Positionen aus Leipzig.

Die Ausstellungsserie beruht auf facettenreichen Ausdrucksformen, um dem Phänomen der Wiederholung künstlerisch eine eigenständige Sprache jenseits der häufig negativ konnotierten Bedeutung zukommen zu lassen. Daher wandeln sich die künstlerischen Positionen von ›TOURNÉ, TOURNÉ, TOURNÉ, TOURNÉ (LOOK WHAT THEY'VE DONE TO MY SONG, MA)‹ in allen Aufführungsorten zu unterschiedlichen Nuancen.

›Wiederholung‹ verstehen die vertretenen Künstlerinnen und Künstler nicht als Last des ermüdenden Repetierens, sondern vielmehr als Möglichkeit Neues zu erschaffen. Dieses vermeintliche Paradox zeigen sie in vier unterschiedlichen künstlerischen Gattungen.
Thomas Janitzky führt mit seiner Performance ›Lou Reed – Transformered‹ den Zwiespalt der Anerkennung von Wiederholung auf dem Gebiet der bildenden Kunst – wie etwa der Malerei – und der Aufführungspraxis von Performances oder Musik vor. Die Fotografien von Inga Kerber meiden die detaillierte, hochglänzende Wiedergabe von technisch reproduzierter Wirklichkeit, in dem sie im Rückgriff auf ihr Archiv Bilder im Pigmentdruck schafft, die eher als atmosphärische Andeutungen wirken. Jochen Plogsties setzt in der Ausstellung konsequent seine Wiederholungen von Kopien der Kopien auf der Leinwand fort. ›A + B + C + D + E‹ zeigt unter Rückgriff auf Barbara Bloom die Recherchen von Anna Sartorius zur Wiederholung als künstlerisches Prinzip auf. In Interviews mit u.a. dem Künstlerpaar Prinz Gholam zeigen sich die ungeahnt Neues bringenden Überraschungsmomente von Wiederholung in der künstlerischen Praxis.


Die Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung:

Thomas Janitzky
geboren 1982 in Jena, studiert seit 2004 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, seit 2006 in der Klasse für Bildende Kunst bei Prof. Helmut Mark
lebt und arbeitet in Leipzig

Inga Kerber
geboren 1982 in Berlin, 2004 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, 2007-08 Studium an der École Nationale des Beaux-Arts de Lyon (ENBA), 2011 Diplom im Fachbereich Fotorgrafie
lebt und arbeitet in Leipzig
www.ingakerber.de

Jochen Plogsties
geboren 1974 in Cochem/ Mosel, 1997-2001 Studium an der Akademie für bildende Künste Mainz, 2003-2008 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig in der Fachklasse für Malerei, 2006 Diplom bei Prof. Arno Rink, 2008 Meisterschülerabschluss bei Prof. Neo Rauch
lebt und arbeitet in Leipzig
www.siebenachtneun.de

Anna Sartorius
geboren 1980 in Bremen, 2004-2010 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Fachbereich Buchkunst und Grafik-Design in den Klassen von Prof. Thomas M. Müller und Prof. Oliver Klimpel, 2010 Diplom, Meisterschülerstudium bei Prof. Oliver Klimpel
lebt und arbeitet in Berlin
www.annasartorius.de

In Kooperation mit dem Neuen Kunstverein Gießen. Dort wiederum wird eine neue Variante an Wiederholungen vom 14. April bis 26. Mai 2012 zu sehen sein.
www.kunstverein-giessen.de

Mit freundlicher Unterstützung Stadt Leipzig, Kulturamt
 

Tags: Barbara Bloom, Prinz Gholam, Jochen Plogsties, Neo Rauch