Daniel Knorr
26 Mar - 16 May 2010
DANIEL KNORR
"Family Jewels"
26.03. - 16.05.2010
Eröffnung am 26.03.2010, Freitag, 19 Uhr
Daniel Knorr präsentiert im Kunstverein Arnsberg die Arbeit "Family Jewels": Eine Katze hält sich während der Öffnungszeiten in den Ausstellungsräumen auf und trägt Familienschmuck von einem der Mitglieder aus dem Vorstand des Kunstvereins. Nach Knorr ist die Eigenwilligkeit der Katze und die mit Unsicherheit verbundene Spannung, die sie im Umgang und Zusammenhang mit dem Familienschmuck ausstrahlt, ein Synonym für die Ungewissheit des Kunstvereins, wie ein Künstler mit seinen Räumen umgeht.
"Family Jewels" bedeutet im Englischen umgangssprachlich Hoden. Es weist hin auf die Funktion männlicher Nachkommen im Rahmen der Fortpflanzung und Weiterführung der Familie. Durch diese Begrifflichkeit ist die Bedeutung männlicher Repräsentation gesellschaftlich verankert. Der eigentliche "Familienschmuck" ist eine Weiterführung dieser Idee, wie etwa auch der gemeinsame Ehename - traditionell der Nachname des Mannes.
Knorr sieht Kunst als die höchste Repräsentationsform der Gesellschaft. Ausstellungsorte seien Orte, die von der Gesellschaft eingeführt wurden, um sie zu repräsentieren. Ähnlich einer Familie, die durch ein neues Mitglied eine weitere Materialisierung ihres Stammbaums erfährt, ist jede Ausstellung ein weiterer Schritt in der Entwicklung einer Ausstellungspraxis und -haltung, die von einer solchen Institution getragen wird.
Die Beziehung zwischen Künstler und Publikum, das Verhältnis zwischen öffentlich und privat, sowie der Fokus auf die Materialisierung von Kunst sind zentrale Aspekte in der künstlerischen Praxis von Daniel Knorr. Gekennzeichnet durch bescheidene Mittel und täuschend einfache Formen oder, ganz im Gegenteil, übermütig als auffällige großformatige Interventionen, thematisieren seine Arbeiten gesellschaftliche Prozesse und menschliche Verhaltensmuster, indem sie häufig die klar definierte öffentliche Ordnung unterbrechen. Zu seinen bisher realisierten Projekten zählen die Bedeckung von Köpfen öffentlicher Skulpturen und Denkmäler in Kopenhagen mit schwarzen Tarnmasken, die Anbringung eines riesigen Propellers auf dem Dach einer vormaligen Mühle in Rotterdam oder die Ausführung einer Kinderzeichnung mit Kokain, die von der Polizei konfisziert wurde.
Daniel Knorr wurde 1968 in Bukarest geboren und lebt zurzeit in Berlin. Seine letzten Einzelausstellungen waren in der Kunsthalle Basel (2009) und der Kunsthalle Fridericianum Kassel (2008) zu sehen, seine Arbeiten wurden auf der Venedig Biennale (2005), der Berlin Biennale (2008) und der Manifesta (2008) gezeigt.
"Family Jewels"
26.03. - 16.05.2010
Eröffnung am 26.03.2010, Freitag, 19 Uhr
Daniel Knorr präsentiert im Kunstverein Arnsberg die Arbeit "Family Jewels": Eine Katze hält sich während der Öffnungszeiten in den Ausstellungsräumen auf und trägt Familienschmuck von einem der Mitglieder aus dem Vorstand des Kunstvereins. Nach Knorr ist die Eigenwilligkeit der Katze und die mit Unsicherheit verbundene Spannung, die sie im Umgang und Zusammenhang mit dem Familienschmuck ausstrahlt, ein Synonym für die Ungewissheit des Kunstvereins, wie ein Künstler mit seinen Räumen umgeht.
"Family Jewels" bedeutet im Englischen umgangssprachlich Hoden. Es weist hin auf die Funktion männlicher Nachkommen im Rahmen der Fortpflanzung und Weiterführung der Familie. Durch diese Begrifflichkeit ist die Bedeutung männlicher Repräsentation gesellschaftlich verankert. Der eigentliche "Familienschmuck" ist eine Weiterführung dieser Idee, wie etwa auch der gemeinsame Ehename - traditionell der Nachname des Mannes.
Knorr sieht Kunst als die höchste Repräsentationsform der Gesellschaft. Ausstellungsorte seien Orte, die von der Gesellschaft eingeführt wurden, um sie zu repräsentieren. Ähnlich einer Familie, die durch ein neues Mitglied eine weitere Materialisierung ihres Stammbaums erfährt, ist jede Ausstellung ein weiterer Schritt in der Entwicklung einer Ausstellungspraxis und -haltung, die von einer solchen Institution getragen wird.
Die Beziehung zwischen Künstler und Publikum, das Verhältnis zwischen öffentlich und privat, sowie der Fokus auf die Materialisierung von Kunst sind zentrale Aspekte in der künstlerischen Praxis von Daniel Knorr. Gekennzeichnet durch bescheidene Mittel und täuschend einfache Formen oder, ganz im Gegenteil, übermütig als auffällige großformatige Interventionen, thematisieren seine Arbeiten gesellschaftliche Prozesse und menschliche Verhaltensmuster, indem sie häufig die klar definierte öffentliche Ordnung unterbrechen. Zu seinen bisher realisierten Projekten zählen die Bedeckung von Köpfen öffentlicher Skulpturen und Denkmäler in Kopenhagen mit schwarzen Tarnmasken, die Anbringung eines riesigen Propellers auf dem Dach einer vormaligen Mühle in Rotterdam oder die Ausführung einer Kinderzeichnung mit Kokain, die von der Polizei konfisziert wurde.
Daniel Knorr wurde 1968 in Bukarest geboren und lebt zurzeit in Berlin. Seine letzten Einzelausstellungen waren in der Kunsthalle Basel (2009) und der Kunsthalle Fridericianum Kassel (2008) zu sehen, seine Arbeiten wurden auf der Venedig Biennale (2005), der Berlin Biennale (2008) und der Manifesta (2008) gezeigt.