Fernando Sánchez Castillo
16 Jun - 26 Aug 2012
© Fernando Sánchez Castillo
Guernica Syndrome, 2012, Installationsansicht Matadero Madrid
Courtesy Fernando Sánchez Castillo, Photo: Paco Gómez
Guernica Syndrome, 2012, Installationsansicht Matadero Madrid
Courtesy Fernando Sánchez Castillo, Photo: Paco Gómez
FERNANDO SÁNCHEZ CASTILLO
Guernica Syndrome
16. Juni 2012 bis 26. August 2012
Der 1970 in Madrid geborene Künstler Fernando Sánchez Castillo untersucht in Film, Skulptur und Performance die Wirkmacht von Geschichte und Geschichtlichkeit. Propagandistische Mechanismen von Denkmälern, aber auch politische Mythen stehen auf dem Prüfstand und werden durch teils satirische Eingriffe in ihrer Funktionsweise entlarvt. Dabei nutzt der Künstler oftmals konkrete Spuren der Vergangenheit als Ausgangspunkt und Material seiner Analysen und Transformationen.
In seiner neuesten Arbeit Guernica Syndrome (2012) wagt sich Sánchez Castillo an ein fast vergessenes, jedoch äußerst brisantes Relikt der jüngeren spanischen Geschichte: Azor, die Freizeit-Yacht des ehemaligen Diktators Francisco Franco. Hier fanden wichtige politische Unterredungen statt: 1948 traf er sich beispielsweise mehrmals mit Juan de Borbón, dem spanischen Thronfolger. Nach Francos Tod im Jahre 1975 ging die Yacht in den Besitz des Staates über, der sie wiederum für einen geringen Preis verkaufte, um sich dieses faschistischen Symbols zu entledigen. Ein Privatmann versuchte zuletzt das Schiff als Attraktion auszustellen, es als Veranstaltungsraum und politischen Pilgerort zu etablieren – jedoch erfolglos. 2011 erwarb Fernando Sánchez Castillo die Azor und ließ sie anschließend in eine rostig-braune, mehrteilige Skulptur aus über 40 Metall-Quadern zerlegen. Die historisch und emotional aufgeladene Yacht Francos nimmt auf diese Weise formal Bezug zur Minimal-Art und ihrem Streben nach Logik und Objektivität. Gleichzeitig fragt Guernica Syndrome nach den Strategien der Vergangenheitsbewältigung sowie der Verdrängung und Glorifizierung von Geschichte.
Fernando Sánchez Castillo gehört zu den bekanntesten spanischen Künstlern der Gegenwart. Anfang des Jahres präsentierte das Matadero Madrid sein Werk in einer Einzelausstellung, wo die Arbeit Guernica Syndrome für eine breite öffentliche Diskussion sorgte. Zudem war er bereits an vielen internationalen Gruppenausstellungen beteiligt, unter anderem im Palais des Beaux Arts Brüssel, im MARTa Herford und dem O.K. Centrum für Gegenwartskunst Linz.
Guernica Syndrome
16. Juni 2012 bis 26. August 2012
Der 1970 in Madrid geborene Künstler Fernando Sánchez Castillo untersucht in Film, Skulptur und Performance die Wirkmacht von Geschichte und Geschichtlichkeit. Propagandistische Mechanismen von Denkmälern, aber auch politische Mythen stehen auf dem Prüfstand und werden durch teils satirische Eingriffe in ihrer Funktionsweise entlarvt. Dabei nutzt der Künstler oftmals konkrete Spuren der Vergangenheit als Ausgangspunkt und Material seiner Analysen und Transformationen.
In seiner neuesten Arbeit Guernica Syndrome (2012) wagt sich Sánchez Castillo an ein fast vergessenes, jedoch äußerst brisantes Relikt der jüngeren spanischen Geschichte: Azor, die Freizeit-Yacht des ehemaligen Diktators Francisco Franco. Hier fanden wichtige politische Unterredungen statt: 1948 traf er sich beispielsweise mehrmals mit Juan de Borbón, dem spanischen Thronfolger. Nach Francos Tod im Jahre 1975 ging die Yacht in den Besitz des Staates über, der sie wiederum für einen geringen Preis verkaufte, um sich dieses faschistischen Symbols zu entledigen. Ein Privatmann versuchte zuletzt das Schiff als Attraktion auszustellen, es als Veranstaltungsraum und politischen Pilgerort zu etablieren – jedoch erfolglos. 2011 erwarb Fernando Sánchez Castillo die Azor und ließ sie anschließend in eine rostig-braune, mehrteilige Skulptur aus über 40 Metall-Quadern zerlegen. Die historisch und emotional aufgeladene Yacht Francos nimmt auf diese Weise formal Bezug zur Minimal-Art und ihrem Streben nach Logik und Objektivität. Gleichzeitig fragt Guernica Syndrome nach den Strategien der Vergangenheitsbewältigung sowie der Verdrängung und Glorifizierung von Geschichte.
Fernando Sánchez Castillo gehört zu den bekanntesten spanischen Künstlern der Gegenwart. Anfang des Jahres präsentierte das Matadero Madrid sein Werk in einer Einzelausstellung, wo die Arbeit Guernica Syndrome für eine breite öffentliche Diskussion sorgte. Zudem war er bereits an vielen internationalen Gruppenausstellungen beteiligt, unter anderem im Palais des Beaux Arts Brüssel, im MARTa Herford und dem O.K. Centrum für Gegenwartskunst Linz.