Kunstverein Braunschweig

Uwe Henneken

05 Jun - 15 Aug 2010

© Uwe Henneken
The Frontier People - Handkerchief Tree, 2009
Öl auf Leinwand
420 x 280 cm
Courtesy Galerie Gisela Capitain
UWE HENNEKEN
“Stille Woche”

5. Juni 2010 bis 15. August 2010
HAUS SALVE HOSPES

Uwe Henneken (geb. 1974) gehört einer neuen Berliner Malergeneration an, die mit konzeptuellen Ansätzen neue Wege geht. In seiner Malerei und seinen Skulpturen setzt er sich eigenwillig mit verschieden gearteten Utopien auseinander. Hennekens Interesse ist hierbei ein zutiefst kulturphilosophisches, das Kulturgeschichte in seinen Zyklen und Brüchen nachgeht. In grellen Farben erzählen seine Bilder von den wundersamen Reisen seiner Protagonisten und konfrontieren, ja befremden den Betrachter immer wieder mit einer verfremdeten Bildsprache der Kindheit. Hennekens Frontier People stolpern und wandern durch süßlich-naiv anmutende Landschaften, die bei näherer Betrachtung jedoch ins Groteske oder Beängstigende zu kippen beginnen. Sinnbildlich wir der Fort-Schritt ins Bild gesetzt. Sie handeln vom Anfang und vom Ende, vom Wachsen und Vergehen. Hennekens Werke basieren auf überkommenen Wissen, schöpfen aus dem weltmythischen und westlich-abendländischen Bildrepertoire und vertrauen auf unsere Kenntnis kultureller Chiffren.

Im Zentrum seines Werkprozesses steht die „Re-Poetisierung“ einer Welt, in der Religion und Intuition für Wissenschaft und Rationalismus Platz machen mussten. Clowneske Protagonisten wie die Frontier People oder auch die V.O.T.E.s sind als Pioniere und Boten zu verstehen, die an der Grenze zwischen alten Traditionen und heraufziehendem Neuen ein Narrenreich, das „Imperium Schlemihlium“, aufspannen,. Letztendlich stehen Hennekens Protagonisten metaphorisch für die individuelle Sinnsuche eines jeden, aber auch für das Streben unserer Gesellschaft nach Transzendenz, nach Erfüllung. Die Winterpeople, grell-bunte Hybridwesen, verkörpern sinnbildlich den Fatalismus, das Ausgeliefertsein des Menschen gegenüber höheren Mächten. In Konsequenz zeigen sich Hennekens jüngste Gemälde figurenleer, sind gleichzeitig Anfang und Ende, die metaphysische Präsenz einer höheren Macht ist allgegenwärtig.

Begleitend zur Ausstellung im Kunstverein Braunschweig erscheint im Verlag der Buchhandlung Walther König ein umfassender, zweisprachiger Katalog mit Texten von Hilke Wagner (Vorwort), Katrin Meder, Gabriele Sand und Ethan Wagner.
 

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