Walter Zurborg
08 Dec 2012 - 10 Feb 2013
WALTER ZURBORG
Yloid
8. Dezember 2012 bis 10. Februar 2013
Walter Zurborg (*1980 in Vechta, lebt in Goldenstedt) schafft mit einfachsten Mitteln technisch anspruchsvolle, erstaunlich tiefgehende und humorvolle Werke. Dabei bedient und bezieht er sich auf Bilder und Techniken aus den Bereichen Kinetik, Arte Povera und Fluxus. Seine mechanisch-beweglichen Konstruktionen und Klanginstallationen bestehen meist aus diversen Fundstücken und Alltagsgegenständen, wie Holz, Leitungsrohren, Kabeln und Stoffresten, die Zurborg mit tüftlerischer Handfertigkeit zum Leben erweckt, ohne ihre „Gemachtheit“ oder ihr „Gebasteltsein“ zu verstecken. Im Gegenteil: Seine Maschinen fordern den Betrachter dazu auf, ihre Funktionsweise zu verstehen, sie in Betrieb zu setzen, mit ihnen in Interaktion zu treten oder sich im Klangraum zu bewegen.
Die Inszenierung von Energie, Bewegung und Klang ist ein zentraler Aspekt in Walter Zurborgs Arbeiten: Die Rabenscheuche (2011) beispielsweise übersetzt die Bewegungen des Publikums in hölzerne Klänge und wirkt dabei wie ein insektenhafter Roboter.
Dass Fluchtversuche aus einem System zumeist jäh enden, führen die »Weglauftiere« von Walter Zurborg vor. Leicht modifizierte Alltagsgeräte bewegen sich auf freier Fläche in eingeschaltetem Zustand genau so lange fort, bis sich ihr Stecker aus dem Stromnetz reißt – und sie sich so selbst ihrer Lebensenergie berauben. Trotz ihrer einfachen Konstruktion haben sie eine tragische Wesenhaftigkeit: Sie hinterlassen unterschiedliche Spuren auf dem Boden, erzeugen ein emsiges oder bisweilen mühsames Brummen, um nacheinander – ihre Lebensdauer ist unterschiedlich – kraftlos zum Erliegen zu kommen und zu verstummen.
Für seine Ausstellung im Kunstverein hat Walter Zurborg neue, raumspezifische Arbeiten entwickelt.
Walter Zurborg studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig Klangkunst und Bildhauerei und kann bereits auf eine beeindruckende Liste von Ausstellungen und Auszeichnungen verweisen. So nahm er unter anderem an Gruppenausstellungen im Kunstmuseum Wolfsburg, im Kunstverein Hannover, im Kunstmuseum Celle und der Kunsthalle Wilhelmshaven teil. 2011 zeichnete ihn die Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg mit dem Förderpreis für Skulptur und Installation aus.
Yloid
8. Dezember 2012 bis 10. Februar 2013
Walter Zurborg (*1980 in Vechta, lebt in Goldenstedt) schafft mit einfachsten Mitteln technisch anspruchsvolle, erstaunlich tiefgehende und humorvolle Werke. Dabei bedient und bezieht er sich auf Bilder und Techniken aus den Bereichen Kinetik, Arte Povera und Fluxus. Seine mechanisch-beweglichen Konstruktionen und Klanginstallationen bestehen meist aus diversen Fundstücken und Alltagsgegenständen, wie Holz, Leitungsrohren, Kabeln und Stoffresten, die Zurborg mit tüftlerischer Handfertigkeit zum Leben erweckt, ohne ihre „Gemachtheit“ oder ihr „Gebasteltsein“ zu verstecken. Im Gegenteil: Seine Maschinen fordern den Betrachter dazu auf, ihre Funktionsweise zu verstehen, sie in Betrieb zu setzen, mit ihnen in Interaktion zu treten oder sich im Klangraum zu bewegen.
Die Inszenierung von Energie, Bewegung und Klang ist ein zentraler Aspekt in Walter Zurborgs Arbeiten: Die Rabenscheuche (2011) beispielsweise übersetzt die Bewegungen des Publikums in hölzerne Klänge und wirkt dabei wie ein insektenhafter Roboter.
Dass Fluchtversuche aus einem System zumeist jäh enden, führen die »Weglauftiere« von Walter Zurborg vor. Leicht modifizierte Alltagsgeräte bewegen sich auf freier Fläche in eingeschaltetem Zustand genau so lange fort, bis sich ihr Stecker aus dem Stromnetz reißt – und sie sich so selbst ihrer Lebensenergie berauben. Trotz ihrer einfachen Konstruktion haben sie eine tragische Wesenhaftigkeit: Sie hinterlassen unterschiedliche Spuren auf dem Boden, erzeugen ein emsiges oder bisweilen mühsames Brummen, um nacheinander – ihre Lebensdauer ist unterschiedlich – kraftlos zum Erliegen zu kommen und zu verstummen.
Für seine Ausstellung im Kunstverein hat Walter Zurborg neue, raumspezifische Arbeiten entwickelt.
Walter Zurborg studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig Klangkunst und Bildhauerei und kann bereits auf eine beeindruckende Liste von Ausstellungen und Auszeichnungen verweisen. So nahm er unter anderem an Gruppenausstellungen im Kunstmuseum Wolfsburg, im Kunstverein Hannover, im Kunstmuseum Celle und der Kunsthalle Wilhelmshaven teil. 2011 zeichnete ihn die Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg mit dem Förderpreis für Skulptur und Installation aus.