Luis Jacob
12 Jan - 23 Mar 2008
LUIS JACOB
Der Künstler Luis Jacob (geb. 1971 in Lima) lebt in Toronto und arbeitet in unterschiedlichen Medien wie Video, Fotografie, Performance und Aktion im öffentlichen Raum. Neben seiner künstlerischen Praxis ist er sowohl in politisch aktivistischen Zusammenhängen als auch als Theoretiker und Kurator tätig. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde seine Arbeit vor allem durch seine Präsentation auf der documenta 12 bekannt.
Im Rahmen seiner ersten Einzelausstellung in einer deutschen Institution mit dem Titel Habitat zeigt Luis Jacob zwei Arbeiten, die als Metapher für Enthierarchisierung, Ko-Existenz und Universalität gelesen werden können. Habitat bezeichnet anthropologisch eine Wohnstätte oder auch das Siedlungsgebiet als eine von einer gewissen Bevölkerungsgruppe genutzte Region. Im biologischen Sinne kann Habitat als charakteristischer Wohn- oder Standort aus mehreren Biotopen bestehen, während ein Biotop mehrere Habitate bereitstellen kann. Insofern verweist der Ausstellungstitel auf die Möglichkeit einer Gemeinschaft mit- und nebeneinander lebender Individuen.
Die gleichnamige Installation Habitat entstand 2005 und vereint sechs ineinander übergehende Bereiche. Der erste konfrontiert die Besucher mit einer museumsartig präsentierten Serie von Keramikobjekten unter Plexiglas. Ein wohnzimmerartiges Areal dazu ist Treffpunkt, ein Bereich steht für Yoga und Meditation zur Verfügung, ein weiterer enthält ein DJ-Mischpult und ein Keyboard, in einem fünften werden die Antipole Hart und Weich kombiniert und schließlich dient eine Sphäre dem Lesen und Schlafen. Diese sechs installativen Raumkompartimente fordern die Besucher heraus, die Arbeit nicht nur kontemplativ zu betrachten, sondern sie zu begehen und zu benutzen. Habitat berührt die Aspekte aktives Tun, Sehen und Gesehen-werden, Interaktion und Performance.
Auch die zweite umfangreiche Arbeit, die einen neuen Teil der Serie Album darstellt, bezieht unterschiedliche soziale und kulturelle Hintergründe ein. Basierend auf Fotografien aus diversen Publikationen wie Nachrichtenmagazinen, Kunstbüchern, Enzyklopädien oder sonstigen Zeitschriften, ist Album jeweils ein sich um die Ausstellungswände ziehender Fries aus zahlreichen Blättern, von denen jedes Einzelne assoziativ zueinander angeordnete Fotos vereint. Die gedanklich gefassten Ordnungen jedes Blattes verbindet es mit dem nächsten. Nacheinander wahrnehmbar enthält die Folge Bilder aus diversen Kontexten, so dass die Betrachterinnen und Betrachter unterschiedlichen Bildungsstands, Kultur und Erfahrung jeweils andere wiedererkennen. Über die Verbindung mit weiteren aus anderen Kontexten, mit denen vielleicht wiederum andere Besucher vertraut sind, ergibt sich eine dem ursprünglichen Zusammenhang der Bilder entfernte Form der Erzählung.
Der Künstler Luis Jacob (geb. 1971 in Lima) lebt in Toronto und arbeitet in unterschiedlichen Medien wie Video, Fotografie, Performance und Aktion im öffentlichen Raum. Neben seiner künstlerischen Praxis ist er sowohl in politisch aktivistischen Zusammenhängen als auch als Theoretiker und Kurator tätig. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde seine Arbeit vor allem durch seine Präsentation auf der documenta 12 bekannt.
Im Rahmen seiner ersten Einzelausstellung in einer deutschen Institution mit dem Titel Habitat zeigt Luis Jacob zwei Arbeiten, die als Metapher für Enthierarchisierung, Ko-Existenz und Universalität gelesen werden können. Habitat bezeichnet anthropologisch eine Wohnstätte oder auch das Siedlungsgebiet als eine von einer gewissen Bevölkerungsgruppe genutzte Region. Im biologischen Sinne kann Habitat als charakteristischer Wohn- oder Standort aus mehreren Biotopen bestehen, während ein Biotop mehrere Habitate bereitstellen kann. Insofern verweist der Ausstellungstitel auf die Möglichkeit einer Gemeinschaft mit- und nebeneinander lebender Individuen.
Die gleichnamige Installation Habitat entstand 2005 und vereint sechs ineinander übergehende Bereiche. Der erste konfrontiert die Besucher mit einer museumsartig präsentierten Serie von Keramikobjekten unter Plexiglas. Ein wohnzimmerartiges Areal dazu ist Treffpunkt, ein Bereich steht für Yoga und Meditation zur Verfügung, ein weiterer enthält ein DJ-Mischpult und ein Keyboard, in einem fünften werden die Antipole Hart und Weich kombiniert und schließlich dient eine Sphäre dem Lesen und Schlafen. Diese sechs installativen Raumkompartimente fordern die Besucher heraus, die Arbeit nicht nur kontemplativ zu betrachten, sondern sie zu begehen und zu benutzen. Habitat berührt die Aspekte aktives Tun, Sehen und Gesehen-werden, Interaktion und Performance.
Auch die zweite umfangreiche Arbeit, die einen neuen Teil der Serie Album darstellt, bezieht unterschiedliche soziale und kulturelle Hintergründe ein. Basierend auf Fotografien aus diversen Publikationen wie Nachrichtenmagazinen, Kunstbüchern, Enzyklopädien oder sonstigen Zeitschriften, ist Album jeweils ein sich um die Ausstellungswände ziehender Fries aus zahlreichen Blättern, von denen jedes Einzelne assoziativ zueinander angeordnete Fotos vereint. Die gedanklich gefassten Ordnungen jedes Blattes verbindet es mit dem nächsten. Nacheinander wahrnehmbar enthält die Folge Bilder aus diversen Kontexten, so dass die Betrachterinnen und Betrachter unterschiedlichen Bildungsstands, Kultur und Erfahrung jeweils andere wiedererkennen. Über die Verbindung mit weiteren aus anderen Kontexten, mit denen vielleicht wiederum andere Besucher vertraut sind, ergibt sich eine dem ursprünglichen Zusammenhang der Bilder entfernte Form der Erzählung.