Norbert Schwontkowski
26 Jan - 14 Apr 2013
NORBERT SCHWONTKOWSKI
Blind Man's Faith
26. januar - 14. april 2013
Norbert Schwontkowski (*1949, lebt in Bremen und Berlin) sucht in seinen Zeichnungen und Malereien nicht den Weg der abstrakten Anschauung, sondern lässt aus dem geschaffenen Bildfundament Objekte und Figuren heraustreten. Fragmentarisch und ausschnitthaft hält er die Welt und die scheinbaren Nichtigkeiten des Alltags fest und erweist sich auf jeder noch so kleinen Leinwand als großer Erzähler. Es geht um die Schwächen und den Übermut der Menschen, um Unzulänglichkeit und gelähmtes Dasein, aber oft auch um kleine Momente der Bewegung und des Glücks. Schwontkowskis Arbeiten führen die Durchlässigkeit der Grenzen zwischen Fantasie und Wirklichkeit, zwischen Vergangenem und Gegenwärtigem vor.
Der Betrachter wird aufgefordert, seine eigenen Erfahrungen und Erinnerungen zu aktivieren: Der Künstler möchte mit seinen Bildern Auslöser eines "inneren Kinos" sein. Nur durch persönliche Bezüge kann der Unschärfe und Mehrdeutigkeit, mit der Schwontkowski seine Bilder formuliert, begegnet werden: "Was wir sehen, blickt uns an". Melancholie und Sehnsucht bestimmen vieler seine Bilder, die er aber durch seinen Humor zu brechen weiß. Dieser entsteht vor allem im Zusammenspiel zwischen Bildidee und Werktitel. Dabei ist sein Zugang zur Malerei den Surrealisten und ihrem Glauben an die Freude nicht unähnlich, was sich auch in seiner speziellen Arbeitsmethode und dem Zulassen des Zufalls verdeutlich.
Neben Ölfarbe, Kreide, Wasser oder Pigmenten fügt Schwontkowski seinen Bildern oft Metalloxyde zu, was zu unvorhersehbaren Veränderungen der Farbe führen kann. In einer Nass-in-Nass Technik werden zunächst viele Farbschichten übereinander gelagert und so eine Art horizontales Fundament geschaffen. Die Verwendung von Metalloxyden ähnelt hinsichtlich der Lichtempfindlichkeit den Verfahren aus Fotografie und Film. Ein Teil des Malvorgangs wird der nicht kontrollierbaren Chemie und dem Zufall überlassen; Schwontkowski setzt ihre willkürlichen, überraschenden Effekte bewusst ein. Die Bilder arbeiten weiter und verändern mit jedem Tag ihre Farben. Es entstehen mal pastose, mal fließende, häufig schimmernde Flächen in einer November bis Februar Farbigkeit, die gleichzeitig Leichtigkeit und Schwere erzeugt.
Blind Man's Faith
26. januar - 14. april 2013
Norbert Schwontkowski (*1949, lebt in Bremen und Berlin) sucht in seinen Zeichnungen und Malereien nicht den Weg der abstrakten Anschauung, sondern lässt aus dem geschaffenen Bildfundament Objekte und Figuren heraustreten. Fragmentarisch und ausschnitthaft hält er die Welt und die scheinbaren Nichtigkeiten des Alltags fest und erweist sich auf jeder noch so kleinen Leinwand als großer Erzähler. Es geht um die Schwächen und den Übermut der Menschen, um Unzulänglichkeit und gelähmtes Dasein, aber oft auch um kleine Momente der Bewegung und des Glücks. Schwontkowskis Arbeiten führen die Durchlässigkeit der Grenzen zwischen Fantasie und Wirklichkeit, zwischen Vergangenem und Gegenwärtigem vor.
Der Betrachter wird aufgefordert, seine eigenen Erfahrungen und Erinnerungen zu aktivieren: Der Künstler möchte mit seinen Bildern Auslöser eines "inneren Kinos" sein. Nur durch persönliche Bezüge kann der Unschärfe und Mehrdeutigkeit, mit der Schwontkowski seine Bilder formuliert, begegnet werden: "Was wir sehen, blickt uns an". Melancholie und Sehnsucht bestimmen vieler seine Bilder, die er aber durch seinen Humor zu brechen weiß. Dieser entsteht vor allem im Zusammenspiel zwischen Bildidee und Werktitel. Dabei ist sein Zugang zur Malerei den Surrealisten und ihrem Glauben an die Freude nicht unähnlich, was sich auch in seiner speziellen Arbeitsmethode und dem Zulassen des Zufalls verdeutlich.
Neben Ölfarbe, Kreide, Wasser oder Pigmenten fügt Schwontkowski seinen Bildern oft Metalloxyde zu, was zu unvorhersehbaren Veränderungen der Farbe führen kann. In einer Nass-in-Nass Technik werden zunächst viele Farbschichten übereinander gelagert und so eine Art horizontales Fundament geschaffen. Die Verwendung von Metalloxyden ähnelt hinsichtlich der Lichtempfindlichkeit den Verfahren aus Fotografie und Film. Ein Teil des Malvorgangs wird der nicht kontrollierbaren Chemie und dem Zufall überlassen; Schwontkowski setzt ihre willkürlichen, überraschenden Effekte bewusst ein. Die Bilder arbeiten weiter und verändern mit jedem Tag ihre Farben. Es entstehen mal pastose, mal fließende, häufig schimmernde Flächen in einer November bis Februar Farbigkeit, die gleichzeitig Leichtigkeit und Schwere erzeugt.