Peter Sempel
18 Sep - 10 Oct 2010
PETER SEMPEL
“Unterhaltungspark Des Underground”
18. September - 10. Oktober 2010
Peter Sempel (*1954, lebt in Hamburg) drehte Anfang der 1980er Jahre seine ersten Musikfilme, in denen er die Musik des Underground, der Klassik und den Tanz miteinander kombinierte. Die Gespräche, die er nach den Auftritten mit Musikern führte, gaben ihm nicht nur tiefe Einblicke in das jeweilige Schaffen, sondern führten auch zu vielen engen Freundschaften, auf deren Basis die meisten Filme entstanden. Zu seinen bekanntesten Musikfilmen zählen "Dandy" (1988) oder "Lemmy (Motörhead)" (2002/03).
Neben der Musik interessierte ihn auch das Medium Film als eigenständige Kunstform. In diesem Kontext beschäftigte er sich ausgiebig mit dem litauischen Filmemacher Jonas Mekas, über den er zwei Dokumentarfilme – bzw. Filmcollagen – drehte: "Jonas in the Desert" (1994) und "Jonas at the Ocean" (2003). In den Filmen kommen auch zahlreiche Wegbegleiter und Bewunderer wie Kenneth Anger, Allen Ginsberg oder Martin Scorsese zu Wort. Tief beeindruckt zeigte er sich auch von dem erst kürzlich im Alter von 103 Jahren verstorbenen Butho-Tänzer Kazuo Ohno, über den er die Filme "Just visiting This Planet" (1991) und "I dance into the light" (2004) drehte. Überhaupt ist Tanz ein immer wiederkehrendes Thema seiner Filme. So nähert sich "Flamenco mi vida" (2007/08) in eindrucksvollen Bildern dem Wesen des Flamenco an und stellt weltumspannende Einflüsse und Bezüge her.
In den letzten Jahren widmete sich Peter Sempel immer mehr auch dem Bereich der Bildenden Kunst. Sein neuster Film "Die Ameise der Kunst" wird im September im Rahmen seiner ersten institutionellen Einzelpräsentation im Kunstverein Hamburg Premiere haben. Der "Musikfilm in Collageform" beobachtet mehr als 50 Akteure des Kunstbetriebs u.a. Bazon Brock, Jonas Burgert, Harald Falckenberg, Shilpa Gupta, Jonathan Meese, Neo Rauch, Daniel Richter oder Herbert Volkmann in ihren Ateliers, auf Ausstellungseröffnungen, als Teil einer internationalen Kunstszene. Im Mittelpunkt steht aber auch die Tänzerin "Große Arabeske, zweite Position" – eine Plastik von Edgar Degas aus der Sammlung der Hamburger Kunsthalle.
Der Film taucht in verschiedene Kunstwelten ein. Dabei lässt sich der Filmemacher Peter Sempel von seinen Eindrücken leiten, ohne konkrete Fragestellungen zu verfolgen. Er versteht das Filmprojekt als "Musikmalereikomposition", bei der die Kunst den vielfältigen Farben eines Gemäldes entspricht und die Musik eine wichtige Rolle spielt. So findet sich im "Soundtrack" des Films Musik von den Einstürzenden Neubauten, Abwärts oder den Goldenen Zitronen aber auch Stücke von Schubert, Mozart oder aus dem Flamenco. Sein Langzeitfilmprojekt führte ihn von Hamburg nach Yokohama, zur Art Basel Miami Beach oder nach Barcelona. Dabei traf er nicht nur auf internationale Künstler, Galeristen, Sammler, Museumsdirektoren und – überraschenderweise – auch auf zahlreiche Tierarten wie Alligatoren, Geier Pferde, Kühe, Affen oder Giraffen: Von der "Diktatur der Kunst" zur "Ameise der Kunst".
Neben seinen Filmprojekten entstehen auch immer wieder fotografische Arbeiten und Collagen. Sie fungieren nicht nur als Begleitmaterialien zu seinen Filmen, sondern stellen auch die logische Erweiterung und Fortsetzung seiner Filme in andere Medien dar. Der Kunstverein präsentiert in einer gleichzeitigen Bild- und Toninstallation die Langversion des Films "Die Ameise der Kunst" sowie weitere Filme und Videos von Peter Sempel. Eben einen "Unterhaltungspark des Underground".
Die "Ameise der Kunst" wird präsentiert vom Kunstverein Hamburg. Der Film wurde großzügig gefördert von der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein. Mit Unterstützung von der Hamburger Kunsthalle, der Phönix Kulturstiftung / Sammlung Falckenberg u.v.m.
“Unterhaltungspark Des Underground”
18. September - 10. Oktober 2010
Peter Sempel (*1954, lebt in Hamburg) drehte Anfang der 1980er Jahre seine ersten Musikfilme, in denen er die Musik des Underground, der Klassik und den Tanz miteinander kombinierte. Die Gespräche, die er nach den Auftritten mit Musikern führte, gaben ihm nicht nur tiefe Einblicke in das jeweilige Schaffen, sondern führten auch zu vielen engen Freundschaften, auf deren Basis die meisten Filme entstanden. Zu seinen bekanntesten Musikfilmen zählen "Dandy" (1988) oder "Lemmy (Motörhead)" (2002/03).
Neben der Musik interessierte ihn auch das Medium Film als eigenständige Kunstform. In diesem Kontext beschäftigte er sich ausgiebig mit dem litauischen Filmemacher Jonas Mekas, über den er zwei Dokumentarfilme – bzw. Filmcollagen – drehte: "Jonas in the Desert" (1994) und "Jonas at the Ocean" (2003). In den Filmen kommen auch zahlreiche Wegbegleiter und Bewunderer wie Kenneth Anger, Allen Ginsberg oder Martin Scorsese zu Wort. Tief beeindruckt zeigte er sich auch von dem erst kürzlich im Alter von 103 Jahren verstorbenen Butho-Tänzer Kazuo Ohno, über den er die Filme "Just visiting This Planet" (1991) und "I dance into the light" (2004) drehte. Überhaupt ist Tanz ein immer wiederkehrendes Thema seiner Filme. So nähert sich "Flamenco mi vida" (2007/08) in eindrucksvollen Bildern dem Wesen des Flamenco an und stellt weltumspannende Einflüsse und Bezüge her.
In den letzten Jahren widmete sich Peter Sempel immer mehr auch dem Bereich der Bildenden Kunst. Sein neuster Film "Die Ameise der Kunst" wird im September im Rahmen seiner ersten institutionellen Einzelpräsentation im Kunstverein Hamburg Premiere haben. Der "Musikfilm in Collageform" beobachtet mehr als 50 Akteure des Kunstbetriebs u.a. Bazon Brock, Jonas Burgert, Harald Falckenberg, Shilpa Gupta, Jonathan Meese, Neo Rauch, Daniel Richter oder Herbert Volkmann in ihren Ateliers, auf Ausstellungseröffnungen, als Teil einer internationalen Kunstszene. Im Mittelpunkt steht aber auch die Tänzerin "Große Arabeske, zweite Position" – eine Plastik von Edgar Degas aus der Sammlung der Hamburger Kunsthalle.
Der Film taucht in verschiedene Kunstwelten ein. Dabei lässt sich der Filmemacher Peter Sempel von seinen Eindrücken leiten, ohne konkrete Fragestellungen zu verfolgen. Er versteht das Filmprojekt als "Musikmalereikomposition", bei der die Kunst den vielfältigen Farben eines Gemäldes entspricht und die Musik eine wichtige Rolle spielt. So findet sich im "Soundtrack" des Films Musik von den Einstürzenden Neubauten, Abwärts oder den Goldenen Zitronen aber auch Stücke von Schubert, Mozart oder aus dem Flamenco. Sein Langzeitfilmprojekt führte ihn von Hamburg nach Yokohama, zur Art Basel Miami Beach oder nach Barcelona. Dabei traf er nicht nur auf internationale Künstler, Galeristen, Sammler, Museumsdirektoren und – überraschenderweise – auch auf zahlreiche Tierarten wie Alligatoren, Geier Pferde, Kühe, Affen oder Giraffen: Von der "Diktatur der Kunst" zur "Ameise der Kunst".
Neben seinen Filmprojekten entstehen auch immer wieder fotografische Arbeiten und Collagen. Sie fungieren nicht nur als Begleitmaterialien zu seinen Filmen, sondern stellen auch die logische Erweiterung und Fortsetzung seiner Filme in andere Medien dar. Der Kunstverein präsentiert in einer gleichzeitigen Bild- und Toninstallation die Langversion des Films "Die Ameise der Kunst" sowie weitere Filme und Videos von Peter Sempel. Eben einen "Unterhaltungspark des Underground".
Die "Ameise der Kunst" wird präsentiert vom Kunstverein Hamburg. Der Film wurde großzügig gefördert von der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein. Mit Unterstützung von der Hamburger Kunsthalle, der Phönix Kulturstiftung / Sammlung Falckenberg u.v.m.