Werner Büttner
18 Dec 2010 - 27 Nov 2011
WERNER BÜTTNER
DIE ERLÖSENDE ELOQUENZ ERPROBTER DINGE - JENA PARADIES REVISITED
18. Dezember 2010 - 27. November 2011
Werner Büttner gehört zu jenen deutschen Künstlern, die Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre, die Kunst wieder an die unmittelbare, sozial-politische Wirklichkeit geknüpft haben. Zu seinem Umfeld – gerade auch im Hamburg der 1980er Jahre – gehörten Georg Herold, Albert Oehlen und Martin Kippenberger. Nachdem wilder Ausdruck und rationales Konzept in ihrer Übersteigerung den Boden unter den Füßen verloren hatten, führten Büttner und seine Gesinnungsgenossen die Malerei wieder in ihr real-gesellschaftliches Dasein zurück. Dabei ließen sie sich für keinerlei System einspannen, sondern übten vor allem eins: den künstlerischen Widerstand.
Seine expressive Malweise trügt. Bei näherer Betrachtung eröffnen Bild und zugehöriges Wort – seien es Titel oder begleitender Text – ein Feld von Widersprüchen. Schwer lassen sich seine Bilder adäquat in Worte fassen. Man kann das Dargestellte beschreiben, gerät aber schnell ins Wanken, weil sich die eigentlichen Inhalte in den Zwischenräumen ereignen, die nicht so eindeutig zu benennen sind. Der ironische Witz, der Büttners Arbeiten zu eigen ist, formuliert keine Aussagen, sondern richtet sich in letzter Instanz an das mündige Individuum, das Mut haben möge, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Für gewöhnlich bezeichnet man Büttner als Maler, obwohl sein Werk auch Skulpturen und Texte, ebenso wie das Restaurant "Jena Paradies" umfasst.
Das "Jena Paradies" ist ein Gesamtwerk. Nach dem Bahnhof seiner Heimatstadt benannt, war es in den 1990er Jahre im Kunstverein beheimatet. Es vereint eigens entworfenes Mobiliar, mit Malerei, Ausstellungen und – last but not least – Persönlichkeiten, denn Gastronomie ist immer auch gesellschaftsbildend. Essen und Trinken wurden dabei stets angeführt von der "Fragezeichen-Quadriga" an der Bar.
Diesem sozialen Kunstwerk widmet der Kunstverein nun eine Präsentation in seinem Foyer. Als Verbindungsglied zwischen dem Erd- und dem Obergeschoss, ist es der zentrale Raum des Kunstvereins und damit idealer Ort für das "Jena Paradies revisited". Das Foyer wird zeichenhaft auf das ehemalige Restaurant verweisen und wechselnden Präsentationen Werner Büttners einen Rahmen bieten. Neben den Ausstellungen wird unter originalen Lampen aus dem Jena Paradies über das Jahr verteielt auch ein Veranstaltungsprogramm stattfinden, u.a. Kochperformances sowie Vorträge und Diskussionen.
DIE ERLÖSENDE ELOQUENZ ERPROBTER DINGE - JENA PARADIES REVISITED
18. Dezember 2010 - 27. November 2011
Werner Büttner gehört zu jenen deutschen Künstlern, die Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre, die Kunst wieder an die unmittelbare, sozial-politische Wirklichkeit geknüpft haben. Zu seinem Umfeld – gerade auch im Hamburg der 1980er Jahre – gehörten Georg Herold, Albert Oehlen und Martin Kippenberger. Nachdem wilder Ausdruck und rationales Konzept in ihrer Übersteigerung den Boden unter den Füßen verloren hatten, führten Büttner und seine Gesinnungsgenossen die Malerei wieder in ihr real-gesellschaftliches Dasein zurück. Dabei ließen sie sich für keinerlei System einspannen, sondern übten vor allem eins: den künstlerischen Widerstand.
Seine expressive Malweise trügt. Bei näherer Betrachtung eröffnen Bild und zugehöriges Wort – seien es Titel oder begleitender Text – ein Feld von Widersprüchen. Schwer lassen sich seine Bilder adäquat in Worte fassen. Man kann das Dargestellte beschreiben, gerät aber schnell ins Wanken, weil sich die eigentlichen Inhalte in den Zwischenräumen ereignen, die nicht so eindeutig zu benennen sind. Der ironische Witz, der Büttners Arbeiten zu eigen ist, formuliert keine Aussagen, sondern richtet sich in letzter Instanz an das mündige Individuum, das Mut haben möge, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Für gewöhnlich bezeichnet man Büttner als Maler, obwohl sein Werk auch Skulpturen und Texte, ebenso wie das Restaurant "Jena Paradies" umfasst.
Das "Jena Paradies" ist ein Gesamtwerk. Nach dem Bahnhof seiner Heimatstadt benannt, war es in den 1990er Jahre im Kunstverein beheimatet. Es vereint eigens entworfenes Mobiliar, mit Malerei, Ausstellungen und – last but not least – Persönlichkeiten, denn Gastronomie ist immer auch gesellschaftsbildend. Essen und Trinken wurden dabei stets angeführt von der "Fragezeichen-Quadriga" an der Bar.
Diesem sozialen Kunstwerk widmet der Kunstverein nun eine Präsentation in seinem Foyer. Als Verbindungsglied zwischen dem Erd- und dem Obergeschoss, ist es der zentrale Raum des Kunstvereins und damit idealer Ort für das "Jena Paradies revisited". Das Foyer wird zeichenhaft auf das ehemalige Restaurant verweisen und wechselnden Präsentationen Werner Büttners einen Rahmen bieten. Neben den Ausstellungen wird unter originalen Lampen aus dem Jena Paradies über das Jahr verteielt auch ein Veranstaltungsprogramm stattfinden, u.a. Kochperformances sowie Vorträge und Diskussionen.