Maziar Moradi
23 Apr - 26 Jun 2016
MAZIAR MORADI
Ich werde deutsch
23 April - 26 Juni 2016
Der Kunstverein Ludwigshafen präsentiert in einer ersten großen Einzelausstellung den deutsch-iranischen und in Berlin lebenden Fotografen Maziar Moradi. Maziar Moradi erhielt 2007 den Otto-Steinert-Preis, 2009 den Preis für Dokumentarfotografie der Wüstenrot Stiftung und 2010 förderte die Stiftung Kunstfonds sein Buch „1979“, das sich mit dem Wandel der iranischen Gesellschaft nach dem Sturz des Schah-Regimes auseinander setzt.
Als Fortsetzung von „1979“ versteht sich die zwischen 2008 und 2016 entstandene Arbeit„Ich werde deutsch“, die im Kunstverein Ludwigshafen gezeigt wird. In dieser Serie geht es um die Geschichte der nächsten Generation von in Deutschland lebenden Migranten. Sie haben entweder ihr Heimatland verlassen, um in Deutschland ein neues Leben zu beginnen oder sie sind bereits in Deutschland geboren, geprägt vom kulturellen Hintergrund ihrer Familien. Maziar Moradi errichtet für seine fotografischen Porträts Bühnen, auf denen die Protagonisten inszeniert werden. Ihnen allen gemeinsam ist die Tatsache, dass sie sich in einem Prozess des „Deutsch-Werdens“ befinden. Was die Bilder zeigen, sind Schlüsselszenen von persönlichen Entwicklungen, einschneidende Erlebnisse, Wendepunkte von Geschichten, dramatische Episoden. Es sind reinszenierte Ausschnitte aus verschiedenen Leben, die eine enorme Kraft, Dramatik, aber auch Witz und Humor besitzen. Auch wenn sich Einiges bei genauerem Betrachten erschließt, bleibt doch auch Vieles ungewiss und rätselhaft. Was auch immer an persönlichen Dramen, Erlebnissen dahinter stecken mag, so verbindet alle Protagonisten der Prozess, die große Kraftanstrengung „deutsch zu werden“, ein neues Leben in einem fremden Land aufzubauen.
Das Projekt "Ich werde deutsch" wird mit einer neuen Arbeit "Ich werde deutsch - der Anfang" weitergeführt, die zum ersten Mal im Kunstverein Ludwigshafen zu sehen sein wird. Ausgangspunkt ist die im Sommer 2015 einsetzende Flüchtlingsbewegung nach Deutschland. Maziar Moradi hat im Dezember 2015 begonnen, Unterkünfte für Flüchtlinge in Deutschland zu fotografieren. Es ist der erste Ort, den jeder Flüchtling, wenn er in Deutschland angekommen ist, betritt, wo er über Wochen oder gar Monate ausharren muss, bis sein Asylantrag bearbeitet und eine Aufenthaltsgenehmigung erteilt wird. Diese Orte stellen die Pufferzonen beider Welten dar. Die Welt, aus der man kommt und die Welt, in die man geht. Moradi inszeniert nicht mehr Bühnen für individuelle Geschichten, sondern der Betrachter wird hier mit der nackten Realität konfrontiert. In einem für Moradi ungewöhnlich sachlich dokumentarischen Stil werden die Gebäude ohne Menschen fotografiert. Es sind über 40 unterschiedlichste Gebäude wie Turn-, Tragluft- und ehemalige Lagerhallen, Container, Wohnungen, ehemalige Krankenhäuser, Bürogebäude, Schulen, Kasernen und Altersheime, die in der Ausstellung an einer Wand als großes Tableau kontrastierend den Porträts der Arbeit „Ich werde deutsch“ gegenübergestellt werden.
„Neben allen politischen Diskussionen über Integration, so Maziar Moradi, „treten Gefühle, wie Angst und Hoffnung dieser Menschen oft in den Hintergrund. Die Spannung, der Zwang zwischen verschiedenen Kulturen, zwischen Integration und Adaption zu leben, ist eine große Herausforderung, vor der alle Migranten stehen.“
Ich werde deutsch
23 April - 26 Juni 2016
Der Kunstverein Ludwigshafen präsentiert in einer ersten großen Einzelausstellung den deutsch-iranischen und in Berlin lebenden Fotografen Maziar Moradi. Maziar Moradi erhielt 2007 den Otto-Steinert-Preis, 2009 den Preis für Dokumentarfotografie der Wüstenrot Stiftung und 2010 förderte die Stiftung Kunstfonds sein Buch „1979“, das sich mit dem Wandel der iranischen Gesellschaft nach dem Sturz des Schah-Regimes auseinander setzt.
Als Fortsetzung von „1979“ versteht sich die zwischen 2008 und 2016 entstandene Arbeit„Ich werde deutsch“, die im Kunstverein Ludwigshafen gezeigt wird. In dieser Serie geht es um die Geschichte der nächsten Generation von in Deutschland lebenden Migranten. Sie haben entweder ihr Heimatland verlassen, um in Deutschland ein neues Leben zu beginnen oder sie sind bereits in Deutschland geboren, geprägt vom kulturellen Hintergrund ihrer Familien. Maziar Moradi errichtet für seine fotografischen Porträts Bühnen, auf denen die Protagonisten inszeniert werden. Ihnen allen gemeinsam ist die Tatsache, dass sie sich in einem Prozess des „Deutsch-Werdens“ befinden. Was die Bilder zeigen, sind Schlüsselszenen von persönlichen Entwicklungen, einschneidende Erlebnisse, Wendepunkte von Geschichten, dramatische Episoden. Es sind reinszenierte Ausschnitte aus verschiedenen Leben, die eine enorme Kraft, Dramatik, aber auch Witz und Humor besitzen. Auch wenn sich Einiges bei genauerem Betrachten erschließt, bleibt doch auch Vieles ungewiss und rätselhaft. Was auch immer an persönlichen Dramen, Erlebnissen dahinter stecken mag, so verbindet alle Protagonisten der Prozess, die große Kraftanstrengung „deutsch zu werden“, ein neues Leben in einem fremden Land aufzubauen.
Das Projekt "Ich werde deutsch" wird mit einer neuen Arbeit "Ich werde deutsch - der Anfang" weitergeführt, die zum ersten Mal im Kunstverein Ludwigshafen zu sehen sein wird. Ausgangspunkt ist die im Sommer 2015 einsetzende Flüchtlingsbewegung nach Deutschland. Maziar Moradi hat im Dezember 2015 begonnen, Unterkünfte für Flüchtlinge in Deutschland zu fotografieren. Es ist der erste Ort, den jeder Flüchtling, wenn er in Deutschland angekommen ist, betritt, wo er über Wochen oder gar Monate ausharren muss, bis sein Asylantrag bearbeitet und eine Aufenthaltsgenehmigung erteilt wird. Diese Orte stellen die Pufferzonen beider Welten dar. Die Welt, aus der man kommt und die Welt, in die man geht. Moradi inszeniert nicht mehr Bühnen für individuelle Geschichten, sondern der Betrachter wird hier mit der nackten Realität konfrontiert. In einem für Moradi ungewöhnlich sachlich dokumentarischen Stil werden die Gebäude ohne Menschen fotografiert. Es sind über 40 unterschiedlichste Gebäude wie Turn-, Tragluft- und ehemalige Lagerhallen, Container, Wohnungen, ehemalige Krankenhäuser, Bürogebäude, Schulen, Kasernen und Altersheime, die in der Ausstellung an einer Wand als großes Tableau kontrastierend den Porträts der Arbeit „Ich werde deutsch“ gegenübergestellt werden.
„Neben allen politischen Diskussionen über Integration, so Maziar Moradi, „treten Gefühle, wie Angst und Hoffnung dieser Menschen oft in den Hintergrund. Die Spannung, der Zwang zwischen verschiedenen Kulturen, zwischen Integration und Adaption zu leben, ist eine große Herausforderung, vor der alle Migranten stehen.“