Kunstverein Ludwigshafen

Nicole Ahland

18 Apr - 21 Jun 2015

Nicole Ahland
Space #1 2014
Photograph, 124,5x124,5 cm
NICOLE AHLAND
Widerschein
18 April - 21 Juni 2015

Nicole Ahlands fotografische Arbeit setzt sich seit vielen Jahren auf vielschichtige Weise mit den Themen Raum, Zeit und Licht auseinander. Nicole Ahland hat Freie Kunst an der Akademie für Bildende Künste der Johannes Gutenberg-Universität studiert und bei Prof. Vladimir Spacek 2005 ihr Studium abgeschlossen. Als Vertreterin der künstlerischen Fotografie arbeitet sie mit bildnerisch äußerst reduzierten Mitteln. Ihre fotografischen Abstraktionen bewegen sich im Grenzbereich zwischen Malerei und Fotografie. Mit der ersten großen Einzelausstellung im Kunstverein Ludwigshafen werden zum einen Fotografien aus der Werkgruppe der abstrakten Arbeiten gezeigt. Darüber hinaus arbeitet die Künstlerin momentan an einer neuen Werkgruppe, die in Ludwigshafen zum ersten Mal präsentiert wird.

Fotografie bedeutet für Nicole Ahland gerade nicht das, was das Medium im allgemeinen Verständnis bedeutet: so genau wie möglich die Realität wiederzugeben. Die Wirklichkeit wird bei ihr eher verunklärt, vernebelt, bleibt diffus. Nicole Ahland ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Lichtzeichnerin. Mit Hilfe der analogen Fotografie setzt sie das Medium als das ein, was es im ursprünglichsten Sinn auch ist: Mit optischen Mitteln wird ein Lichtbild auf einen lichtempfindlichen Träger projiziert und gespeichert. So zeigen ihre fotografierten Räume gespeichertes Licht in ganz unterschiedlicher Form. Es sind Räume in lichteste Helligkeit oder in tiefe, nur von einem Lichtstrahl durchdrungene Dunkelheit getaucht. Das Bildmotiv, der Innen- oder auch der Außenraum, ist auf den ersten Blick unspektakulär, fast nicht erkennbar. Die Fotografien, sind in Form und Farbe streng reduziert, einzig das Licht gibt ihnen Substanz und eine sich schrittweise aufladende Atmosphäre. „Mich beschäftigen Räume, immer wieder Räume. So sind es Innenräume, die mir begegnen, deren Raumqualität, Atmosphäre oder Geschichte mich einfangen. Diese Räume können ganz unterschiedlicher Art und Funktion sein,“ sagt die Künstlerin. So wird die Gesamtinszenierung der Ausstellung auch den besonderen Charakter der Ausstellungshalle des Kunstvereins aufgreifen und reflektieren, den realen und den fiktiven Raum in einen spannungsvollen Dialog zueinander setzen.

In Kooperation mit dem Kunstmuseum Wiesbaden wird im Anschluss an die Ludwigshafener Schau eine Einzelausstellung gezeigt; es erscheint ein umfangreicher Katalog.

Vita: Nicole Ahland (Jg. 1970) studierte an der Akademie für Bildende Künste der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz bei Prof. Vladimir Spacek. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen präsentiert u.a. „Appearances“ Marburger Kunstverein 2013, „The Unknown“ 3. Mediations Biennale 2012 Posen/PL. Sie erhielt u.a. den „Gebhard-Fugel-Preis 2014“ DG München, 2012 das Saari Residence Stipendium, Kone Stiftung, Finnland und 2011 das Stipendium des Landes Rheinland-Pfalz im Künstlerhaus Edenkoben. 2010 erhielt sie den Ramboux-Preis der Stadt Trier.