Zu Gast im BKV: Through A Forest Wilderness
25 Aug - 03 Sep 2017
Aleksandar Battista Ilić with Ivana Keser snd others, Hallelujah Art
(Aleksandar Battista Ilić in collaboration with Ivana Keser, Tomislav Gotovac, Weekend Art)
Courtesy the artist
(Aleksandar Battista Ilić in collaboration with Ivana Keser, Tomislav Gotovac, Weekend Art)
Courtesy the artist
ZU Gast Im BKV: Through A Forest Wilderness
Aktionen im Wald - Performance, Konzeptkunst, Events seit den 1960er Jahren
25 August – 3 September 2017
Kurator: Petra Stegmann
Vor allem den Künstlern Mittel- und Osteuropas diente der Wald in den 1960er bis 1980er Jahren als Rückzugs- und Alternativraum gegenüber dem kontrollierten und gegängelten staatlichen Kunstsystem. Oft wurde die Natur dabei nicht nur zum Schauplatz, sondern auch zum einzigen Zeugen im öffentlichen Kulturleben unerwünschter Aktivitäten. Zur gleichen Zeit waren die Künstler Westeuropas und Amerikas daran interessiert, neues Terrain außerhalb etablierter und kommerzialisierter Institutionen für sich zu entdecken. Zugleich mischten sich in diese radikale Auseinandersetzung mit der Natur auch verstärkt politische und aktivistische Interessen wie sie sich etwa in der Umweltbewegung entwickelten. Das zweitätige Symposion und die begleitende dokumentarische Ausstellung werfen ein Licht auf diese künstlerischen Praktiken - die heute als Alternative zu einem kommerzialisierten Kunstbetrieb noch einmal neue Aktualität erlangen.
Eine Veranstaltung von Down with Art e.V. in Kooperation mit dem BKV Potsdam e.V.
Vor allem den Künstlern Mittel- und Osteuropas diente der Wald in den 1960er bis 1980er Jahren als Rückzugs- und Alternativraum – er wurde zum Schauplatz und oft einzigen Zeugen ihrer im öffentlichen Kulturleben unerwünschten Aktivitäten. Zur gleichen Zeit waren die Künstler Westeuropas und Amerikas daran interessiert, neues Terrain außerhalb etablierter und kommerzialisierter Institutionen für sich zu entdecken.
Wie radikal die Auseinandersetzung mit der Natur sein kann, zeigt beispielsweise die Arbeit von Petr Štembera, der sich 1973 einen Zweig in die eigene Blutbahn pflanzte (Štěpování – Pfropfen). Eine Verbindung eher spielerischer Art hatte dagegen Milan Knížák im Sinn, der 1980 dazu einlud, Freundschaft mit einem Baum zu schließen. Andere Künstler interessierte vor allem der Kontrast zwischen organischen und geometrischen Formen, so arrangierte die slowenische Künstlergruppe OHO ihre minimalistischen Interventionen im Wald mit Holzstäben, Metallbändern, Seilen und Toilettenpapier (1969). Die Aktion, Bäume mit Mullbinden zu verbinden (Tabarz Recycling, 1983) der Gruppe CLARA MOSCH aus Karl-Marx-Stadt spiegeln ein neu erwachtes Umweltbewusstsein zu Zeiten des Waldsterbens wider. Und auch heute setzen zeitgenössische Künstler ihre Arbeiten oder sich selbst der Natur aus. So dokumentiert das mit über einer Millionen Views virale Video Hanging in the Woods (2014) der Norwegerin Hilde Krohn Huse, eine ungeplant-existenzielle Situation. Es zeigt den verzweifelten Versuch der nackten Künstlerin sich aus einem Seil zu befreien.
Die Besucher des Symposions und der begleitenden Ausstellung sind auch selbst zur Aktivität eingeladen – so können sie ihre Wünsche dem Wish Tree (ab 1996) von Yoko Ono anvertrauen. Nach der Ausstellung werden die aufgeschriebenen Wünsche am Imagine Peace Tower in Island vergraben.
Aktionen im Wald - Performance, Konzeptkunst, Events seit den 1960er Jahren
25 August – 3 September 2017
Kurator: Petra Stegmann
Vor allem den Künstlern Mittel- und Osteuropas diente der Wald in den 1960er bis 1980er Jahren als Rückzugs- und Alternativraum gegenüber dem kontrollierten und gegängelten staatlichen Kunstsystem. Oft wurde die Natur dabei nicht nur zum Schauplatz, sondern auch zum einzigen Zeugen im öffentlichen Kulturleben unerwünschter Aktivitäten. Zur gleichen Zeit waren die Künstler Westeuropas und Amerikas daran interessiert, neues Terrain außerhalb etablierter und kommerzialisierter Institutionen für sich zu entdecken. Zugleich mischten sich in diese radikale Auseinandersetzung mit der Natur auch verstärkt politische und aktivistische Interessen wie sie sich etwa in der Umweltbewegung entwickelten. Das zweitätige Symposion und die begleitende dokumentarische Ausstellung werfen ein Licht auf diese künstlerischen Praktiken - die heute als Alternative zu einem kommerzialisierten Kunstbetrieb noch einmal neue Aktualität erlangen.
Eine Veranstaltung von Down with Art e.V. in Kooperation mit dem BKV Potsdam e.V.
Vor allem den Künstlern Mittel- und Osteuropas diente der Wald in den 1960er bis 1980er Jahren als Rückzugs- und Alternativraum – er wurde zum Schauplatz und oft einzigen Zeugen ihrer im öffentlichen Kulturleben unerwünschten Aktivitäten. Zur gleichen Zeit waren die Künstler Westeuropas und Amerikas daran interessiert, neues Terrain außerhalb etablierter und kommerzialisierter Institutionen für sich zu entdecken.
Wie radikal die Auseinandersetzung mit der Natur sein kann, zeigt beispielsweise die Arbeit von Petr Štembera, der sich 1973 einen Zweig in die eigene Blutbahn pflanzte (Štěpování – Pfropfen). Eine Verbindung eher spielerischer Art hatte dagegen Milan Knížák im Sinn, der 1980 dazu einlud, Freundschaft mit einem Baum zu schließen. Andere Künstler interessierte vor allem der Kontrast zwischen organischen und geometrischen Formen, so arrangierte die slowenische Künstlergruppe OHO ihre minimalistischen Interventionen im Wald mit Holzstäben, Metallbändern, Seilen und Toilettenpapier (1969). Die Aktion, Bäume mit Mullbinden zu verbinden (Tabarz Recycling, 1983) der Gruppe CLARA MOSCH aus Karl-Marx-Stadt spiegeln ein neu erwachtes Umweltbewusstsein zu Zeiten des Waldsterbens wider. Und auch heute setzen zeitgenössische Künstler ihre Arbeiten oder sich selbst der Natur aus. So dokumentiert das mit über einer Millionen Views virale Video Hanging in the Woods (2014) der Norwegerin Hilde Krohn Huse, eine ungeplant-existenzielle Situation. Es zeigt den verzweifelten Versuch der nackten Künstlerin sich aus einem Seil zu befreien.
Die Besucher des Symposions und der begleitenden Ausstellung sind auch selbst zur Aktivität eingeladen – so können sie ihre Wünsche dem Wish Tree (ab 1996) von Yoko Ono anvertrauen. Nach der Ausstellung werden die aufgeschriebenen Wünsche am Imagine Peace Tower in Island vergraben.