Dan Stockholm
24 Feb - 16 Apr 2017
DAN STOCKHOLM
In a hundred years all will be forgotten
24 February – 16 April 2017
Kuratiert Von: Justin Hoffmann
Der Umwandlung von Alltäglichem in Kultur und von Gefundenem in Kunst begegnet man im Werk von Dan Stockholm auffallend häufig. Der dänische Künstler ist fasziniert von Orten und Architekturen, denen wie z. B. in der skulpturalen Arbeit „Ewige Flamme“ eine historische Bedeutung und eine narrative Spannung innewohnen, Nicht selten praktiziert er eine künstlerische Form von Archäologie, die intensive Recherchen und die Arbeit mit Objets Trouvés miteinschließt. Dinge, die ihm auffallen, erfahren einen ungewöhnlichen Transformationsprozess. Aus Feuersteinen werden Malwerkzeuge, aus nachleuchtenden Wandteilen in Kriegsbunkern werden monochrome Gemälde und aus dem Boden der Hinrichtungsstätte von dänischen Nazi-Kollaborateuren wird eine glänzende Bodenskulptur.
In jüngster Zeit beschäftigte sich Dan Stockholm mit dem Haus seines verstorbenen Vaters, dem Ort, an dem er aufgewachsen ist. Um sich auf adäquate Weise von diesem Ort zu verabschieden, führte er eine künstlerische Handlung im doppelten Sinn durch. Wenige Tage nach dem Tod seines Vaters begann er, dessen Haus in einer dreitägigen Aktion von außen methodisch, Zentimeter für Zentimeter, abzutasten. Er berührte dabei alle Stellen der Außenwand des Hauses mit seiner Hand und kreierte daraus die vielteilige Installation „HOUSE“, die die Struktur des Gebäudes aufgreift und in einen Ausstellungsraum überträgt.
In der Geschichte der bildenden Kunst war es erstmals das Ready-Made, das die unmittelbare Transformation von Alltagsgegenstand in einen kulturellen Zusammenhang markierte. Der Künstler nahm von nun an für sich in Anspruch, allein durch Proklamation und Kontextverschiebung ein Kunstwerk zu kreieren – eine Handlung von nahezu mythischem Charakter, die an alte Künstlerlegenden und Sagen (z. B. Pygmalion) erinnert. Die Qualität von Dan Stockholms Umwandlungen liegt in der Originalität und dem besonderen ästhetischen Reiz der Produkte des Kulturalisierungsprozesses.
Die Ausstellung findet auf der gesamten Ausstellungsfläche statt.
In a hundred years all will be forgotten
24 February – 16 April 2017
Kuratiert Von: Justin Hoffmann
Der Umwandlung von Alltäglichem in Kultur und von Gefundenem in Kunst begegnet man im Werk von Dan Stockholm auffallend häufig. Der dänische Künstler ist fasziniert von Orten und Architekturen, denen wie z. B. in der skulpturalen Arbeit „Ewige Flamme“ eine historische Bedeutung und eine narrative Spannung innewohnen, Nicht selten praktiziert er eine künstlerische Form von Archäologie, die intensive Recherchen und die Arbeit mit Objets Trouvés miteinschließt. Dinge, die ihm auffallen, erfahren einen ungewöhnlichen Transformationsprozess. Aus Feuersteinen werden Malwerkzeuge, aus nachleuchtenden Wandteilen in Kriegsbunkern werden monochrome Gemälde und aus dem Boden der Hinrichtungsstätte von dänischen Nazi-Kollaborateuren wird eine glänzende Bodenskulptur.
In jüngster Zeit beschäftigte sich Dan Stockholm mit dem Haus seines verstorbenen Vaters, dem Ort, an dem er aufgewachsen ist. Um sich auf adäquate Weise von diesem Ort zu verabschieden, führte er eine künstlerische Handlung im doppelten Sinn durch. Wenige Tage nach dem Tod seines Vaters begann er, dessen Haus in einer dreitägigen Aktion von außen methodisch, Zentimeter für Zentimeter, abzutasten. Er berührte dabei alle Stellen der Außenwand des Hauses mit seiner Hand und kreierte daraus die vielteilige Installation „HOUSE“, die die Struktur des Gebäudes aufgreift und in einen Ausstellungsraum überträgt.
In der Geschichte der bildenden Kunst war es erstmals das Ready-Made, das die unmittelbare Transformation von Alltagsgegenstand in einen kulturellen Zusammenhang markierte. Der Künstler nahm von nun an für sich in Anspruch, allein durch Proklamation und Kontextverschiebung ein Kunstwerk zu kreieren – eine Handlung von nahezu mythischem Charakter, die an alte Künstlerlegenden und Sagen (z. B. Pygmalion) erinnert. Die Qualität von Dan Stockholms Umwandlungen liegt in der Originalität und dem besonderen ästhetischen Reiz der Produkte des Kulturalisierungsprozesses.
Die Ausstellung findet auf der gesamten Ausstellungsfläche statt.