red stripe gallery | eyebody
30 Jun - 30 Jul 2006
Kerstin Schröder
Peter Stauss
Im Rahmen eines Austauschprojekts mit der Leipziger Galerie Laden für Nichts zeigte die Londoner Galerie Ritter/Zamet im Februar/März 2006 eine raumsprengende Skulptur zweier Leipziger Künstler, Paule Hammer und Sebastian Gögel. Im Gegenzug präsentiert Ritter/Zamet London nun in den Räumen des Red Stripe Gallery Projekts von
Uwe-Karsten Günther zwei Positionen aus Berlin.
In ihrer Gemeinschaftsausstellung mit dem Titel "Eyebody" rühren Kerstin Schröder und Peter Stauss an die Grenze zwischen der visuellen Erfahrung und dem Körper ihrer Rezeption. Entlang dieser Grenze verweigert sich den Oberflächen des Gesehenen jede endgültige Bestimmbarkeit und Verläßlichkeit.
In einem großformatigen Bild von Kerstin Schröder übernehmen Kinder die Rolle besonders befähigter Seher einer an Daphne angelehnten Erscheinung und sind in ihren Gebärden gleichzeitig Zeugen äußerst fragwürdiger Legitimation. Die weinenden Augen in den 7 Portraits fiktiver Frauen befinden sich im Zustand emphatischer Freude und fokussieren die Blicke der Betrachter. Dieser Zustand des Zerfließens, vor allem Zuschreibung des instabilen weiblichen Subjekts, das sich immer wieder neu konstituieren muss, wird so entgegen der Konvention selbstbewußt behauptet und präsentiert wie eine Physiognomie gesellschaftlicher Würde. Fragilität als Ausdruck von gesellschaftstragender Relevanz.
Peter Stauss zeigt in einer musealen Vitrine über 30 alternde Äpfel, auf die mit Ölfarbe Motive unterschiedlichster Herkunft gemalt sind. Symbole politischer Macht befinden sich ebenso darunter wie inoffizielle Flaggen nicht existenter Staaten, Kreditkartenlogos oder revolutionäre Zeichen. Die Äpfel werden so zu ephemeren Bildträgern mit Subjektcharakter. Als die Körper an denen sich das bewegte Sehen Cezannes maßgeblich konstituiert hat, geraten sie als fiktive Subjekte des Verfalls selbst in Bewegung und mit ihnen auch die Insignien ihrer Weltsicht.
Die Arbeiten beider Künstler wurden in den letzten Jahren regelmäßig in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Die erste gemeinsame Ausstellung beider Positionen realisierte Anna Catharina Gebbers in ihrem Projektraum Bibliothekswohnung in Berlin.
Neben Ritter/Zamet in London wird Peter Stauss auch von den Galerien Crone Berlin, Aurel Scheibler Berlin und Klemens Gasser & Tanja Grunert Inc. New York vertreten.
http://www.ritterzamet.com
http://www.redstripegallery.com
Peter Stauss
Im Rahmen eines Austauschprojekts mit der Leipziger Galerie Laden für Nichts zeigte die Londoner Galerie Ritter/Zamet im Februar/März 2006 eine raumsprengende Skulptur zweier Leipziger Künstler, Paule Hammer und Sebastian Gögel. Im Gegenzug präsentiert Ritter/Zamet London nun in den Räumen des Red Stripe Gallery Projekts von
Uwe-Karsten Günther zwei Positionen aus Berlin.
In ihrer Gemeinschaftsausstellung mit dem Titel "Eyebody" rühren Kerstin Schröder und Peter Stauss an die Grenze zwischen der visuellen Erfahrung und dem Körper ihrer Rezeption. Entlang dieser Grenze verweigert sich den Oberflächen des Gesehenen jede endgültige Bestimmbarkeit und Verläßlichkeit.
In einem großformatigen Bild von Kerstin Schröder übernehmen Kinder die Rolle besonders befähigter Seher einer an Daphne angelehnten Erscheinung und sind in ihren Gebärden gleichzeitig Zeugen äußerst fragwürdiger Legitimation. Die weinenden Augen in den 7 Portraits fiktiver Frauen befinden sich im Zustand emphatischer Freude und fokussieren die Blicke der Betrachter. Dieser Zustand des Zerfließens, vor allem Zuschreibung des instabilen weiblichen Subjekts, das sich immer wieder neu konstituieren muss, wird so entgegen der Konvention selbstbewußt behauptet und präsentiert wie eine Physiognomie gesellschaftlicher Würde. Fragilität als Ausdruck von gesellschaftstragender Relevanz.
Peter Stauss zeigt in einer musealen Vitrine über 30 alternde Äpfel, auf die mit Ölfarbe Motive unterschiedlichster Herkunft gemalt sind. Symbole politischer Macht befinden sich ebenso darunter wie inoffizielle Flaggen nicht existenter Staaten, Kreditkartenlogos oder revolutionäre Zeichen. Die Äpfel werden so zu ephemeren Bildträgern mit Subjektcharakter. Als die Körper an denen sich das bewegte Sehen Cezannes maßgeblich konstituiert hat, geraten sie als fiktive Subjekte des Verfalls selbst in Bewegung und mit ihnen auch die Insignien ihrer Weltsicht.
Die Arbeiten beider Künstler wurden in den letzten Jahren regelmäßig in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Die erste gemeinsame Ausstellung beider Positionen realisierte Anna Catharina Gebbers in ihrem Projektraum Bibliothekswohnung in Berlin.
Neben Ritter/Zamet in London wird Peter Stauss auch von den Galerien Crone Berlin, Aurel Scheibler Berlin und Klemens Gasser & Tanja Grunert Inc. New York vertreten.
http://www.ritterzamet.com
http://www.redstripegallery.com