Lelong

Barthélémy Toguo

17 Mar - 23 May 2012

© Barthélémy Toguo
Mama Africa, 2009
Tusche auf Papier
38 x 28 cm
BARTHÉLÉMY TOGUO
The African Spirit
17. März – 23. Mai 2012

Barthélémy Toguo, 1967 im Kamerun geboren, lebt und arbeitet abwechselnd in Bandjoun, New York und Paris. Er bewegt sich in vielen künstlerischen Bereichen, sei es Installation, Skulptur, Fotografie oder Video. Doch im Zentrum seiner offenen und altruistischen Reflexion über das Schicksal der Welt und der Menschheit steht die Zeichnung: Eine privilegierte Ausdrucksweise, die tief im Inneren des Künstlers mit einer Quelle verbunden ist, die, von äusseren Eindrücken gespeist, diese unwandelt und in künstlerischer Form wieder hervorbringt.1 Es gelingt Toguo vor allem in der Zeichnung, einer der wichtigsten Komponenten seines Oeuvres, dem menschlichen Körper in seiner Schönheit, seinem Schmerz, seinem Verlangen, Ausdruck zu verleihen.

Obgleich beim Anblick von Toguos Zeichnungen aufgrund ihrer Ikonografie der Eindruck entstehen kann, dass sie Afrika und dessen Problematik thematisieren, ist dies eine übereilte Annahme. Barthélémy Toguo formuliert in seiner künstlerischen Intention einfach das, was er sieht und ihm vertraut ist. Daraus zieht er seine Erkenntnisse, die er an den Betrachter weitergeben will. So zum Beispiel, steht eine Figur mit Nägeln im Fleisch, selbst wenn scheinbar afrikanische Anklänge zu erkennen sind, vielmehr allgemein für das Leid, das Menschen überall auf der Welt zugefügt wird.

„I try to explore universal things in my art. My art is not just about African problems – it’s universal.“ *

Die den Zeichnungen innewohnende Ästhetik erleichtert dem Betrachter den Zugang zu Toguos Werken, täuscht aber nicht über die durchaus irritierenden, wenn nicht sogar verstörenden Details hinweg, die sich erst bei genauerem Hinsehen offenbaren, bis hin zur Entdeckung der engen Verbundenheit des Schönen mit dem Hässlichen.

„It is an exploration of all of life’s manifestations, the nice and the bad, beauty and suffering.“ *

Der von Toguo gewählte Ausstellungstitel „The African Spirit“ beschreibt vielleicht einen Weg, auf dem wir dem Künstler von dem (bekannten) Andersartigen zum unbewusst Gemeinsamen folgen dürfen und dabei viel über uns selbst erfahren –auch, dass wir in unserer Zerrissenheit nicht alleine sind.
 

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