Christoph Schellberg / Johannes Wohnseifer
02 Mar - 06 Apr 2013
CHRISTOPH SCHELLBERG / JOHANNES WOHNSEIFER
2 March – 6 April 2013
Portraits, Abstraktionen und Materialbilder im ausgetauschten Remix... Übernahmen von Motiven und Eigenheiten und einfach nachgemalte Bilder... Überkreuzarbeiten, das trotz aller Gemeinsamkeiten Differenz erzeugt... Balance zwischen Absprachen und bewußt zurückgehaltenen Informationen... Bilder, an denen über Jahre gearbeitet wurde, Deine kleine 40 x 40 cm-Serie, die ich mit Rostschutzfarben rekonstruiere und meine Fetisch-Bilder, die immer wieder Atelierreste aufnehmen und nie fertig werden.
Johannes Wohnseifer, 2013
Wir freuen uns erstmals eine gemeinsame Ausstellung von Christoph Schellberg und Johannes Wohnseifer zu zeigen. Die Ausstellung ist entstanden aus einer Initiative der beiden befreundeten Künstler.
Christoph Schellbergs Interesse gilt weniger einem bestimmten Motiv, sondern vielmehr der Malerei an sich.
Schellberg bricht hier mit den Prinzipien einer mimetischen Kunst und geht dabei ähnlich vor, wie Avantgarde-Künstler, die „von der Idee besessen [waren] Anti-Bilder zu schaffen“ und sich die „Reduktion von Form und Inhalt“ (Julije Knifer) auf die Fahnen schrieben. Trotz eines ähnlichen Ausgangspunktes kommt Schellberg allerdings zu einem entgegen gesetzten Ergebnis: Statt den geschlossenen Werkbegriff anzugreifen, spielt er mit den Möglichkeiten der Malerei - die weichen Farbverläufe schaffen einen undefinierbaren Bildraum. Schellberg stellt die Malerei nicht in Frage, sondern bezeugt virtuos ihre Möglichkeiten: Sie kann die Vorstellung von Tiefenräumlichkeit hervorrufen und gleichzeitig auf den ihr eigenen zwei Dimensionen beharren.*
In der Ausstellung zeigt Schellberg eine Serie von zumeist großformatigen abstrakten, formal stark reduzierten Bildern. Die aus unzähligen lasierenden Farbschichten langsam entstehenden Bilder scheinen durch die farbliche Überlagerung nahezu räumlich greifbar zu werden.
Johannes Wohnseifer greift in seinem Werk Themenkomplexe seiner Generation auf und verbindet diese mit allgemeinen kunsthistorischen Fragestellungen. Er setzt sich mit Popkultur, aber auch mit politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Themen auseinander, visualisiert sie auf unterschiedlichste Weise und bringt so unsere Alltagskultur in einen spannenden Dialog mit einem komplexen kunsttheoretischen Diskurs. Wohnseifers Werkschaffen zeichnet sich durch eine starke Vielschichtigkeit aus. Sowohl in seiner Materialwahl als auch in seinen Themenstellungen beweist er ein großes Spektrum. Zumeist ausgehend von der Malerei und der Frage nach Bild und Bildträger, setzt er seine Gedanken oftmals gattungsübergreifend um.
Fester Bestandteil seines künstlerischen Schaffens ist der direkte Diskurs mit Künstlerkollegen, was sich z.B. in den viel beachteten Kollaborationen mit Mark Gonzales, Jeppe Hein oder Michael Sailstorfer niederschlägt.
Wohnseifer zeigt erstmals Teile einer fortlaufenden Serie von Portraits des US Präsidenten Barack Obama. Desweiteren werden zwei Assemblagen, an Fetische erinnernde Bilder, gezeigt, die aus einem langen Prozess einer Schichtung von Material und Zeit im Atelier entstehen.
Für die Ausstellung haben Christoph Schellberg und Johannes Wohnseifer eine Bilderserie gemeinsam konzipiert:
Schellberg hat eine kleinformatige 5-teilige Bildserie gemalt, Wohnseifer davon eine Abbildung geschickt und Wohnseifer hat diese in seiner Sprache ́nachgemalt ́. Ein Dialog der sich stringent durch die Ausstellung zieht und kunst- und malereiimmanente Fragen aufwirft.
Johannes Wohnseifer (*1967 Köln) lebt und arbeitet in Köln und Erfstadt. Neben Galerien wie Gisela Capitain, Köln, Johann König, Berlin, Casey Kaplan, New York und Almine Rech, Brüssel hatte Wohnseifer Einzelausstellungen in der Presentation House Gallery, Vancouver, im Museum Ludwig, Köln, Sprengel Museum, Hannover u.a. Zu den Institutionen, in denen Wohnseifer bei Gruppenausstellungen vertreten war, gehören u.a. Witte de With, Rotterdam, Museion, Bozen, Institute for Contemporary Art (ICA), London, KW Institute for Contemporary Art, Berlin, Museumsquartier, Wien, Bundeskunsthalle, Bonn u.a. Werke von Wohnseifer befinden sich in den Sammlungen etwa von Christian Boros, Harald Falckenberg, Susan und Michael Hort, Saatchi und Julia Stoschek.
Christoph Schellberg ( * 1973 Düsseldorf) hat an der HfBk in Hamburg und der Kunstakademie in Düsseldorf studiert. Schellberg hat seit 2002 national und international ausgestellt, u.a. Phoenix Hallen Sammlung Falckenberg, Hamburg, Collection Susan and Michael Hort, New York, Neuer Aachener Kunstverein, Suermondt Ludwig Museum, Aachen, Schürmann Collection, Berlin. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf.
* Julia Bulk, 2011
2 March – 6 April 2013
Portraits, Abstraktionen und Materialbilder im ausgetauschten Remix... Übernahmen von Motiven und Eigenheiten und einfach nachgemalte Bilder... Überkreuzarbeiten, das trotz aller Gemeinsamkeiten Differenz erzeugt... Balance zwischen Absprachen und bewußt zurückgehaltenen Informationen... Bilder, an denen über Jahre gearbeitet wurde, Deine kleine 40 x 40 cm-Serie, die ich mit Rostschutzfarben rekonstruiere und meine Fetisch-Bilder, die immer wieder Atelierreste aufnehmen und nie fertig werden.
Johannes Wohnseifer, 2013
Wir freuen uns erstmals eine gemeinsame Ausstellung von Christoph Schellberg und Johannes Wohnseifer zu zeigen. Die Ausstellung ist entstanden aus einer Initiative der beiden befreundeten Künstler.
Christoph Schellbergs Interesse gilt weniger einem bestimmten Motiv, sondern vielmehr der Malerei an sich.
Schellberg bricht hier mit den Prinzipien einer mimetischen Kunst und geht dabei ähnlich vor, wie Avantgarde-Künstler, die „von der Idee besessen [waren] Anti-Bilder zu schaffen“ und sich die „Reduktion von Form und Inhalt“ (Julije Knifer) auf die Fahnen schrieben. Trotz eines ähnlichen Ausgangspunktes kommt Schellberg allerdings zu einem entgegen gesetzten Ergebnis: Statt den geschlossenen Werkbegriff anzugreifen, spielt er mit den Möglichkeiten der Malerei - die weichen Farbverläufe schaffen einen undefinierbaren Bildraum. Schellberg stellt die Malerei nicht in Frage, sondern bezeugt virtuos ihre Möglichkeiten: Sie kann die Vorstellung von Tiefenräumlichkeit hervorrufen und gleichzeitig auf den ihr eigenen zwei Dimensionen beharren.*
In der Ausstellung zeigt Schellberg eine Serie von zumeist großformatigen abstrakten, formal stark reduzierten Bildern. Die aus unzähligen lasierenden Farbschichten langsam entstehenden Bilder scheinen durch die farbliche Überlagerung nahezu räumlich greifbar zu werden.
Johannes Wohnseifer greift in seinem Werk Themenkomplexe seiner Generation auf und verbindet diese mit allgemeinen kunsthistorischen Fragestellungen. Er setzt sich mit Popkultur, aber auch mit politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Themen auseinander, visualisiert sie auf unterschiedlichste Weise und bringt so unsere Alltagskultur in einen spannenden Dialog mit einem komplexen kunsttheoretischen Diskurs. Wohnseifers Werkschaffen zeichnet sich durch eine starke Vielschichtigkeit aus. Sowohl in seiner Materialwahl als auch in seinen Themenstellungen beweist er ein großes Spektrum. Zumeist ausgehend von der Malerei und der Frage nach Bild und Bildträger, setzt er seine Gedanken oftmals gattungsübergreifend um.
Fester Bestandteil seines künstlerischen Schaffens ist der direkte Diskurs mit Künstlerkollegen, was sich z.B. in den viel beachteten Kollaborationen mit Mark Gonzales, Jeppe Hein oder Michael Sailstorfer niederschlägt.
Wohnseifer zeigt erstmals Teile einer fortlaufenden Serie von Portraits des US Präsidenten Barack Obama. Desweiteren werden zwei Assemblagen, an Fetische erinnernde Bilder, gezeigt, die aus einem langen Prozess einer Schichtung von Material und Zeit im Atelier entstehen.
Für die Ausstellung haben Christoph Schellberg und Johannes Wohnseifer eine Bilderserie gemeinsam konzipiert:
Schellberg hat eine kleinformatige 5-teilige Bildserie gemalt, Wohnseifer davon eine Abbildung geschickt und Wohnseifer hat diese in seiner Sprache ́nachgemalt ́. Ein Dialog der sich stringent durch die Ausstellung zieht und kunst- und malereiimmanente Fragen aufwirft.
Johannes Wohnseifer (*1967 Köln) lebt und arbeitet in Köln und Erfstadt. Neben Galerien wie Gisela Capitain, Köln, Johann König, Berlin, Casey Kaplan, New York und Almine Rech, Brüssel hatte Wohnseifer Einzelausstellungen in der Presentation House Gallery, Vancouver, im Museum Ludwig, Köln, Sprengel Museum, Hannover u.a. Zu den Institutionen, in denen Wohnseifer bei Gruppenausstellungen vertreten war, gehören u.a. Witte de With, Rotterdam, Museion, Bozen, Institute for Contemporary Art (ICA), London, KW Institute for Contemporary Art, Berlin, Museumsquartier, Wien, Bundeskunsthalle, Bonn u.a. Werke von Wohnseifer befinden sich in den Sammlungen etwa von Christian Boros, Harald Falckenberg, Susan und Michael Hort, Saatchi und Julia Stoschek.
Christoph Schellberg ( * 1973 Düsseldorf) hat an der HfBk in Hamburg und der Kunstakademie in Düsseldorf studiert. Schellberg hat seit 2002 national und international ausgestellt, u.a. Phoenix Hallen Sammlung Falckenberg, Hamburg, Collection Susan and Michael Hort, New York, Neuer Aachener Kunstverein, Suermondt Ludwig Museum, Aachen, Schürmann Collection, Berlin. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf.
* Julia Bulk, 2011