Ian Hamilton Finlay
04 Sep - 24 Oct 2015
IAN HAMILTON FINLAY
4 September – 24 October 2015
Wir freuen uns sehr eine Ausstellung des schottischen Künstler Ian Hamilton Finlay (1925-2006) zu präsentieren.
Finlay war Künstler, Dichter, Gärtner und Moralist und erklärte sich selbst in Hinblick auf die bildende Kunst als Antimodernist. Er hat sich immer wieder, wenn es ihm nötig erschien, von den Avantgarden des 20. Jahrhunderts distanziert und ihrer vermeintlichen Inhaltsleere seine Vorstellung von einer Kunst des Geistes entgegengehalten.*
Sein umfangreiches Werk, darunter der berühmte Garten Little Sparta in der Nähe Edinburghs, ist im Kontext der bildenden Kunst nur schwer einzuordnen. In Literaturkreisen gilt Finlay als bedeutendster britischer Vertreter der Konkreten Poesie und das geschriebene Wort ist Ausgangspunkt und Bestandteil der überwiegenden Mehrheit seiner Skulpturen, Reliefs, Zeichnungen und Drucke.
Zu den großen Themen in Finlays Werk gehören die klassische Literatur der Antike, die Französische Revolution und das „Dritte Reich“. Wiederkehrende Motive sind Segelboote, Kriegsschiffe und Guillotinen. Er zitiert andere Künstler (Poussin, Magritte) genauso wie Hölderlin und Saint-Just. Seine Werke sind oft von formaler Strenge, aber gleichzeitig von hintergründigem Humor und attischer Heiterkeit durchzogen. Die Ausführung seiner Ideen überließ er oft collaborators (Handwerkern, Grafikern oder anderen Künstlern), die er stets namentlich aufführen ließ.
Es gibt in Finlays Werk keine wirklichen Hierarchien. Das betrifft sowohl die Themen wie auch die verwendeten Materialien. Als Herzstück gilt die Druckgraphik, für deren Herausgabe Finlay 1961 die Wild Hawthorn Press gegründet hat.
In der Ausstellung zeigen wir Siebdrucke aus den 1960 -1970er Jahren. Die frühen Grafiken ab 1963 lehnen sich in Schrift- und Farbgestaltung noch am stärksten an Werbeplakate an, maritime Motive treten gehäuft ab Mitte der 60er Jahre auf, die zu Beginn der 70er Jahre in eine militärische Flotte übergehen, begleitet auch von Panzern, Handfeuerwaffen und Kriegsflugzeugen.
Der größte Werkkomplex umkreist das Thema der Französischen Revolution, ihren Vertretern, ihrem Verlauf und Gedankengut. Es steht in Zusammenhang mit Finlays Interesse an Philosophie, das seinem Gesamtwerk zugrunde liegt und das er durch die fast flugblattartig aufgelegte Massenproduktion seines grafischen Werkes wieder stärker in den alltäglichen Kontext bringen wollte, der ihm zu säkularisiert erschien.
* Rosemarie E. Pahlke in I.H.Finlay Prints 1963 – 1997 Druckgrafik
4 September – 24 October 2015
Wir freuen uns sehr eine Ausstellung des schottischen Künstler Ian Hamilton Finlay (1925-2006) zu präsentieren.
Finlay war Künstler, Dichter, Gärtner und Moralist und erklärte sich selbst in Hinblick auf die bildende Kunst als Antimodernist. Er hat sich immer wieder, wenn es ihm nötig erschien, von den Avantgarden des 20. Jahrhunderts distanziert und ihrer vermeintlichen Inhaltsleere seine Vorstellung von einer Kunst des Geistes entgegengehalten.*
Sein umfangreiches Werk, darunter der berühmte Garten Little Sparta in der Nähe Edinburghs, ist im Kontext der bildenden Kunst nur schwer einzuordnen. In Literaturkreisen gilt Finlay als bedeutendster britischer Vertreter der Konkreten Poesie und das geschriebene Wort ist Ausgangspunkt und Bestandteil der überwiegenden Mehrheit seiner Skulpturen, Reliefs, Zeichnungen und Drucke.
Zu den großen Themen in Finlays Werk gehören die klassische Literatur der Antike, die Französische Revolution und das „Dritte Reich“. Wiederkehrende Motive sind Segelboote, Kriegsschiffe und Guillotinen. Er zitiert andere Künstler (Poussin, Magritte) genauso wie Hölderlin und Saint-Just. Seine Werke sind oft von formaler Strenge, aber gleichzeitig von hintergründigem Humor und attischer Heiterkeit durchzogen. Die Ausführung seiner Ideen überließ er oft collaborators (Handwerkern, Grafikern oder anderen Künstlern), die er stets namentlich aufführen ließ.
Es gibt in Finlays Werk keine wirklichen Hierarchien. Das betrifft sowohl die Themen wie auch die verwendeten Materialien. Als Herzstück gilt die Druckgraphik, für deren Herausgabe Finlay 1961 die Wild Hawthorn Press gegründet hat.
In der Ausstellung zeigen wir Siebdrucke aus den 1960 -1970er Jahren. Die frühen Grafiken ab 1963 lehnen sich in Schrift- und Farbgestaltung noch am stärksten an Werbeplakate an, maritime Motive treten gehäuft ab Mitte der 60er Jahre auf, die zu Beginn der 70er Jahre in eine militärische Flotte übergehen, begleitet auch von Panzern, Handfeuerwaffen und Kriegsflugzeugen.
Der größte Werkkomplex umkreist das Thema der Französischen Revolution, ihren Vertretern, ihrem Verlauf und Gedankengut. Es steht in Zusammenhang mit Finlays Interesse an Philosophie, das seinem Gesamtwerk zugrunde liegt und das er durch die fast flugblattartig aufgelegte Massenproduktion seines grafischen Werkes wieder stärker in den alltäglichen Kontext bringen wollte, der ihm zu säkularisiert erschien.
* Rosemarie E. Pahlke in I.H.Finlay Prints 1963 – 1997 Druckgrafik